Zwist um Pläne für ein modernes Heim in Neuss-Norf

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Zwist um Pläne für ein modernes Heim in Neuss-Norf

Beitrag von WernerSchell » 29.11.2016, 19:21

CAREkonkret, Die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege, hat in Ihrer Ausgabe am 25.11.2016
zum "Zwist um Pläne für ein modernes Heim in Neuss-Norf" berichtet und weiter getitelt
:
"Das Ende im monatelangen Kostenstreit ist in Sicht".
Der entsprechende Bericht von Uwe Lötzerich ist als pdf-Datei angefügt.

Weitere Beiträge zum Thema unter folgender Adresse:
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=19537

...
Dazu passend eine Stellungnahme:

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


21.01.2015

Planung von Wohn- und Betreuungsangeboten für ältere und behinderte bzw. pflegebedürftige Menschen

Das Alten- und Pflegesetz Nordrhein-Westfalen - APG NRW - vom 02.10.2014 (GV. NRW - Ausgabe 2014 Nr. 29 vom 15.10.2014 1) regelt die Entwicklung und Stärkung einer demographiefesten, teilhabeorientierten Infrastruktur und beschreibt Grundsätze zur Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität von Wohn- und Betreuungsangeboten für ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen.
Dabei ist das Ziel die Sicherstellung einer leistungsfähigen und nachhaltigen Unterstützungsstruktur für ältere Menschen und pflegebedürftige Menschen sowie deren Angehörige durch die Förderung der Entstehung, Entwicklung und Qualität von Dienstleistungen, Beratungsangeboten, Pflegeeinrichtungen und alternativen Wohnformen. Sämtliche Maßnahmen nach diesem Gesetz sind darauf auszurichten, das Selbstbestimmungsrecht von älteren Menschen und pflegebedürftigen Menschen in jeder Lebensphase zu sichern (§ 1 APG NRW).
Ausgangspunkt für Planungen und die Gestaltung der Angebote sind die Bedarfe älterer Menschen, pflegebedürftiger Menschen und deren Angehöriger. Die Angebote sollen orts- beziehungsweise stadtteilbezogen vorgehalten und weiterentwickelt werden und den älteren oder pflegebedürftigen Menschen weitestgehend ermöglichen, an dem Ort ihrer Wahl wohnen zu können; die besonderen Bedarfe des ländlichen Raums sind zu berücksichtigen (§ 2 APG NRW).
Die Kreise und kreisfreien Städte sind nach dem APG NRW verpflichtet, eine den örtlichen Bedarfen entsprechende pflegerische Angebotsstruktur sicherzustellen, und beziehen die kreisangehörigen Städte und Gemeinden ein (§ 4 APG NRW). Dabei ist der quartiersnahen Versorgung höchste Priorität zugedacht (§ 5 APG NRW).
Die Planung der Kreise und kreisfreien Städte hat übergreifende Aspekte der Teilhabe einer altengerechten Quartiersentwicklung zur Sicherung eines würdevollen, inklusiven und selbstbestimmten Lebens, bürgerschaftliches Engagement und das Gesundheitswesen einzubeziehen. Die örtlichen Planungsergebnisse sowie die Umsetzung von Maßnahmen sind durch Beschluss der Vertretungskörperschaft festzustellen, beginnend mit dem Stichtag 31.12.2015. Dieser Beschlussfassung muss zwingend eine Beratung in der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege voraus gehen (§ 7 APG NRW).

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk erklärt aus gegebenem Anlass:

Die den Kreisen und kreisfreien Städten obliegenden Planungsaufgaben nach dem APG NRW sind danach auszurichten, dass den älteren und pflegebedürftigen Menschen möglichst wohnortnahe Angebote zur pflegerischen und sonstigen Versorgung zur Verfügung stehen sollten. Dabei müssen Auswahlmöglichkeiten bestehen.

Wenn es auch richtig erscheint, bei den hier in Rede stehenden Planungen bereits vorhandene Angebote zu berücksichtigen, darf und kann das nicht dazu führen, diesbezügliche Planzahlen als wichtigstes oder gar als alleiniges Entscheidungskriterium heranzuziehen. Würde man diesem Grundsatz folgen, wären die Auswahlmöglichkeiten der älteren und pflegebedürftigen Menschen unverhältnismäßig eingeschränkt und eine selbstbestimmte Entscheidung über die gewünschte bzw. erforderliche (stationäre) Versorgung ausgeschlossen. Im Übrigen wären die Kriterien der marktwirtschaftlichen Ordnung komplett ausgehebelt.

Daher müssen zum Beispiel neben den Bettenzahlen der bereits am Markt befindlichen stationären Pflegeeinrichtungen auch andere Erwägungen eine Rolle spielen. Die auf der Grundlage von Qualitätsprüfungen des MDK vorgestellten Berichte und Pflegenoten sollen gerade ausdrücklich dazu animieren, unter den vorhandenen Angeboten auswählen zu können. Die Pflegenoten sollen – gesetzgeberisch gewollt - bei der Heimauswahl eine maßgebliche Rolle spielen. Eine Regelung dergestalt, dass die Wahlfreiheit durch Verweis auf freie Betten bei einem Träger mit weniger guten Noten eingeschränkt wäre, ist unter keinen Umständen hinnehmbar. 2)

Bei der Heimauswahl sind unter Umständen auch weitergehende Überlegungen von Bedeutung: 3)
Werden ein gutes medizinisches Netzwerk und eine bestmögliche Arzneimittelversorgung garantiert? Gibt es ausreichend absenkbare Betten (u.U. zur Vermeidung von Fixierungen)? Was bietet die Einrichtung zu den folgenden Dienstleistungsbereichen? … Schmerzmanagement, Dekubitusprophylaxe einschließlich Wundversorgung, Inkontinenzversorgung, Ernährungs- und Flüssigkeitsversorgung … Steht insoweit entsprechend geschultes Personal zur Verfügung?
Können durch andere geeignete Maßnahmen freiheitsentziehende Maßnahmen (Fixierung, Psychopharmaka) ausgeschlossen werden (absenkbare Betten - siehe oben)? Gibt es eine funktionierende Palliativpflege mit entsprechend qualifiziertem Personal oder ggf. gute Zusammenarbeit mit einem ambulanten Hospizdienst? Gibt es die Möglichkeit, eine Patientenverfügung durch eine hausärztliche Notfallanordnung zu ergänzen (zur Vermeidung von unnötigen Krankenhausaufenthalten – siehe dazu das Projekt „beizeiten – begleiten“)? Erscheinen die Führungskräfte besonders geeignet und sind sie in der Lage, ihre MitarbeiterInnen trotz schlechter Pflege-Rahmenbedingungen zu motivieren und Ehrenamtler für ergänzende Hilfen einzuwerben? Wird die Einrichtung offen geführt und ist sie ggf. Teil eines altengerechten Quartiers? …

Die Träger sind nach all dem aufgefordert, bestmögliche Dienstleistungen anzubieten und zu gestalten. Dazu gehört auch, vorhandene Zweibettzimmer in Einbettangebote umzuwandeln. „Normale“ Pflegebetten können ggf. auch in Kurzzeitpflegeplätze umgewandelt werden. Auch andere ergänzende Angebotsveränderungen sind vorstellbar: Tages- oder Nachtpflegeplätze. …

Die Entscheidungen der Kreise und kreisfreien Städte für oder gegen eine weitere stationäre Pflegeeinrichtung müssen nach Auffassung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk immer nach den maßgeblichen örtlichen Gesichtspunkten getroffen werden. Daher ist es auch mit dem APG NRW unvereinbar, allein auf Planzahlen abzustellen. Auch die Regelungen des SGB XI, die auf eine pflegwissenschaftlich gründende Pflege abstellen (vgl. z.B. § 11 SGB XI) wären eingeschränkt.

Es macht daher zum Beispiel wenig Sinn, pflegebedürftige Menschen bzw. ihre Angehörigen einfach auf wohnortfern vorhandene Einrichtungen mit freien Betten verweisen zu wollen. Zu bedenken ist nämlich u.a., dass bei einer Unterbringung in einer stationären Pflegeeinrichtung immer der möglichst unkomplizierte Kontakt zu Familie, Nachbarschaft oder Freunden ermöglicht werden sollte. Dies sind ja auch Erwägungen, die im Zusammenhang mit der Entwicklung und Gestaltung von altengerechten Wohnquartieren wichtig sind.

Die Kreise und kreisfreien Städte dürften unter Berücksichtigung des ausreichend vorliegenden Datenmaterials in der Lage sein, die gebotenen Entscheidungen mit eigenen Dienstkräften vorzubereiten. Soweit aber die Einschätzung einer externen Institution für erforderlich erachtet wird, müsste durch einen entsprechend formulierten Gutachterauftrag sichergestellt werden, dass neben dem Datenmaterial (Zahl der Einrichtungen, Bettenzahlen) auch andere wichtige Faktoren angemessen gewichtet werden. Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk steht insoweit auch für eine Mitbeurteilung zur Verfügung.

Werner Schell
Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

1) https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_det ... g=0&menu=1
2) Hier soll unberücksichtigt bleiben, dass der bestehende Pflege-TÜV seit Jahren in der Kritik steht und durch eine bessere Regelung abgelöst gehört.
3) Siehe hierzu auch den 4. Pflege-Qualitätsbericht des MDS, vorgelegt am 14.01.2015 >>> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=20851

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).
+++
Siehe auch den Text unter:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... W_2015.pdf

+++
Siehe auch unter
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 780#p86780
Die Anzahl der Pflegebetten kann allein kein Planungskriterium von Stationären Pflegeeinrichtungen sein. Es muss ein Bündel von Abwägungen Berücksichtigung finden. Darauf verweist Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk am 21.06.2015 erneut im Interesse der pflegebedürftigen Menschen!
Dateianhänge
CK48_Streit_Heimbau_Neuss_UL_251116.pdf
Zwist um Pläne für ein modernes Heim in Neuss-Norf
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Pachtvertrag für Altenheim in Norf unterschrieben

Beitrag von WernerSchell » 15.07.2017, 06:42

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete 15. Juli 2017:

Neuss
Pachtvertrag für Altenheim in Norf unterschrieben


Neuss. Der Pachtvertrag für das geplante Seniorenheim an der Nievenheimer Straße ist unterschrieben. Das teilte der Neusser Bauverein gestern mit. Die Diakonie Neuss und die Diakonie Rhein-Kreis haben einen Pachtvertrag über 25 Jahre unterschrieben, um das Seniorenheim mit 40 Plätzen - optional mit 80 Plätzen - zu betreiben. "Wir freuen uns, dass wir mit der Diakonie einen starken Sozialpartner gefunden haben. Es ist für uns das erste Seniorenheim, das wir errichten werden", erklärte Frank Lubig, Vorstandsvorsitzender des Neusser Bauvereins.
... (weiter lesen unter) ... http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.6950220

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Neuer Zeitplan für Bau des Norfer Altenheims

Beitrag von WernerSchell » 02.03.2018, 08:16

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete am 2. März 2018:

Neuss
Neuer Zeitplan für Bau des Norfer Altenheims


Neuss. Überraschende Wende: Die neue Pflegeeinrichtung hat jetzt doch 80 statt der genehmigten 40 Betten. Sie entsteht in einem neuen Quartier.
Von Christoph Kleinau

… Altenpflegeheim. Das wird jetzt doch die ursprünglich anvisierten 80 Plätze haben, obwohl der Kreis als Aufsichtsbehörde nur 40 genehmigt hat. "Wir wissen schon, was wir tun", kommentiert Christoph Havers diese überraschende Wendung.

An der Zahl der genehmigten Betten habe sich nichts geändert, erklärt Reinhold Jung vom Rhein-Kreis. Die Diakonie denke aber über neue Ansätze nach. Dem Vernehmen nach will sie 40 Betten aus einer anderen - und renovierungsbedürftigen - Diakonie-Einrichtung nach Norf umschichten. In der Hoffnung, dass bis zum Abschluss der Sanierung dieses Heimes der Kreis den höheren Bedarf akzeptiert. Der Bauverein jedenfalls hat schriftlich, wie Mira Münnich vom Projektmanagement betont, ein Heim mit 80 Betten bauen zu sollen.

Quelle: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.7430530

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Fliedner-Haus will sich neu erfinden

Beitrag von WernerSchell » 23.03.2018, 14:03

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete 22. März 2018
Neuss
Fliedner-Haus will sich neu erfinden

Neuss. Das Seniorenheim an der Gnadentaler Allee soll im Jahr 2020 umgebaut werden, dafür ziehen die rund 80 Bewohner nach Norf. Die Arbeiten sollen rund anderthalb Jahre dauern. Im Sommer werden die Planungen konkreter.
Von Simon Janssen
Die Pläne sind zwar noch nicht im Detail ausgefeilt, aber die Entscheidung steht fest: Das Fliedner-Haus an der Gnadentaler Allee wird im großen Stil umgebaut. Im Jahr 2020 soll das Millionen-Projekt starten. "Wir wollen das Haus auf die neuen Herausforderungen der Zukunft ausrichten", sagt Christoph Havers, Vorstand des Diakonischen Werks in Neuss. Zwar setzt das Fliedner-Haus nicht nur auf das Pflegeheim, sondern bietet auch verschiedene ambulante Leistungen an, "wir würden uns aber gerne noch mehr auf den Aspekt der Stadtteilarbeit fokussieren", sagt Havers. Das soll in enger Abstimmung mit der evangelischen Gemeinde stattfinden, mit der man sich ohnehin das Grundstück teilt.
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.7470938

...
Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete am 26.03.2018:

Altenheim Norf nicht durch "Umsiedler" blockieren

Neuss Das "Fliedner-Haus" der Diakonie, ein Altenheim an der Gnadentaler Allee, soll mit etwa 80 Plätzen umgebaut oder sogar neu erstellt werden. "Dafür wird es gute Gründe geben, so dass diese Maßnahme grundsätzlich zu begrüßen ist", sagt Werner Schell vom "Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk" aus Erfttal. Problematisch aber scheint ihm, diese Menschen in das noch zu errichtende Pflegeheim nach Norf umzusiedeln. "Es sollte über andere Lösungen nachgedacht werden", sagt Schell.

Bild
Werner Schell fordert andere Lösungen von der Diakonie. - Foto NGZ - Foto: woi

Das "Fliedner-Haus" der Diakonie, ein Altenheim an der Gnadentaler Allee, soll mit etwa 80 Plätzen umgebaut oder sogar neu erstellt werden.

"Dafür wird es gute Gründe geben, so dass diese Maßnahme grundsätzlich zu begrüßen ist", sagt Werner Schell vom "Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk" aus Erfttal. Problematisch aber scheint ihm, diese Menschen in das noch zu errichtende Pflegeheim nach Norf umzusiedeln. "Es sollte über andere Lösungen nachgedacht werden", sagt Schell.

Der Pflegexperte regt an, die Angelegenheit bei den anstehenen Beratungen über die Pflegebedarfsplanung im Rhein-Kreis zu berücksichtigen. Und er bietet für diese Beratungen seine Mitarbeit an.

Der Umbau des Fliedner-Hauses soll nach Angaben der Diakonie im Jahr 2020 beginnen. Die Heimbewohner, so die Planung, sollen für die Umbauphase in das geplante Pflegeheim nach Norf umziehen. Diese Einrichtung ist zur Zeit nur mit 40 Plätzen, soll aber mit 80 Plätzen - wie von Anfang an von der Diakonie gewünscht - gebaut werden. Die noch nicht genehmigten 40 Plätze sollen von der zu renovierenden Einrichtung nach Norf "umgeschichtet" werden. Die Hoffnung dahinter: Bis das Fliedner-Haus fertig ist, hat der Kreis den Mehrbedarf anerkannt und auch dort 80 Plätze genehmigt.

"Für die Norfer Einrichtung gibt es aber schon jetzt Nachfrage und Bedarf, so dass eigentlich schnellstmöglich eine Versorgung der pflegebedürftigen Menschen angestrebt werden sollte, die eine Unterbringung in Norf ausdrücklich wünschen", zeigt Schell ein ungelöstes Problem auf. Wenn aber diese Plätze in Norf voraussichtlich erst 2020 zur Verfügung stehen und dann für eine ungewisse Bauzeit durch "Umsiedler" belegt werden, werde der Sinn der Heimplatzausweisung im neuen Quartier in Frage gestellt, sagt Schell. Er geht davon aus, dass sich die Umsiedlungs- und Bauphase über Jahre erstreckt und so die gebotene zusätzliche Heimversorgung für die Norfer nicht wirklich zeitgerecht geboten werden kann.

(-nau)

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-16472925

WernerSchell
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Rhein-Kreis Neuss: Pflegebedarfsplanung lässt neue Perspektiven in Norf und Gnadental zu

Beitrag von WernerSchell » 06.04.2018, 17:44

Aus Forum:
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 00#p103000

Rhein-Kreis Neuss
Kreis: Pflegebedarfsplanung lässt neue Perspektiven in Norf und Gnadental zu

Rhein-Kreis Neuss. Derzeit beschäftigen sich die Kreisverwaltung und die Kreistagsfraktionen mit den aktuellen Ergebnissen einer neuen Pflegebedarfsanalyse, die vom ALP-Institut aus Hamburg erarbeitet worden ist. „Der Bedarf nach Pflegeleistungen wird in den nächsten Jahren in allen Sektoren steigen, und das auch im stationären Bereich“, bilanziert Kreisdirektor und Sozialdezernent Dirk Brügge. Damit werde sich „die Gelegenheit ergeben, die Schieflage aus der Vergangenheit zu korrigieren und zu einer besseren Verteilung der Pflegeplätze im Kreisgebiet zu kommen“.

Mit diesem Ziel hat der Rhein-Kreis Neuss etwa konstruktive Gespräche mit der Diakonie geführt, um ein geplantes Neubauprojekt in Norf weiter voran zu bringen. Denn unter der Prämisse, dass der Kreistag künftig für das Stadtgebiet von Neuss einen geringen zusätzlichen Bedarf an Pflegeplätzen bestätigt, können die bereits vorhandenen Pläne mit den von allen Beteiligten gewünschten 80 Plätzen umgesetzt werden.

„In den Gesprächen zwischen der Diakonie und der Heimaufsicht des Kreises ist darüber hinaus die Idee entstanden, das Neubauprojekt in Norf mit dem notwendigen Umbau des Fliedner-Hauses in Gnadental zu kombinieren“, so Brügge. Auf diese Weise könne zeitlich gestaffelt auch in Gnadental ein Gebäude mit neuesten baulichen und technischen Standards entstehen. Ob und gegebenenfalls welche weiteren Maßnahmen in den einzelnen Kommunen notwendig sein werden, um ein bedarfsgerechtes Angebot an Pflegeeinrichtungen zu schaffen, wird im Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreistags im Mai diskutiert.

Pläne für neue Pflegeeinrichtungen wurden seitens der Kreisverwaltung in den vergangenen Jahren sehr kritisch bewertet. Der Grund: Fehlplanungen in einigen Kommunen führten zu Überkapazitäten und damit zu strukturellen Leerständen in den Heimen. Während im südlichen Kreisgebiet viele Plätze nicht belegt werden konnten, gab es Stimmen aus Kaarst und aus Neuss, wonach eine wohnortnahe Unterbringung pflegebedürftiger Menschen schwierig war.

Der Kreistag hat dieser Gesamtlage Rechnung getragen und bei den Beschlüssen zur Pflegebedarfsplanung, die seit Ende 2014 jährlich verabschiedet werden muss, die Verwaltung damit beauftragt, eine ausgewogene Platzverteilung in allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden im Auge zu behalten.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.04.2018

Thilo Zimmermann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Benjamin Josephs (V.i.S.d.P.)
Oberstr. 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300

Rhein-Kreis Neuss
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Melanie Schroeder
Oberstraße 91
41460 Neuss
Tel: +49 2131 928 1332
Fax: +49 2131 928 81332
Email: Melanie.Schroeder@rhein-kreis-neuss.de

WernerSchell
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Pflegebedarfsplanung für die Stadt Neuss - Absage an ein reines Kurzzeitpflegehaus

Beitrag von WernerSchell » 26.01.2019, 07:43

Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 26.01.2019:
Pflegebedarfsplan für die Stadt Neuss
Absage an ein reines Kurzzeitpflegehaus

Neuss Die Stadt hatte den Kreis für sein Pflegebedarfskonzept kritisiert. In einem Spitzengespräch konnten aber offensichtlich keine Veränderungen erreicht werden. Es bleibt auch bei nur drei zusätzlichen Pflegeheimen bis 2030.
Von Christoph Kleinau
Der Kreis rückt von seiner Ansicht nicht ab, dass ein reines Kurzzeitpflegehaus mit bis zu 80 Plätzen, wie es die Stadt gerne in Anbindung an das Lukaskrankenhaus errichten will, nicht sinnvoll ist. Daran hat auch ein von langer Hand vorbereitetes Spitzengespräch von Sozialdezernent Ralf Hörsken mit Kreisdirektor Dirk Brügge am vergangenen Mittwoch nichts geändert. „Eine solche Einrichtung können wir uns nicht vorstellen“, betont Brügge, der die Wohnortnähe gerade bei diesem Modell wichtig nennt.
... (weiter lesen unter) ... https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... id-3588240

INFO
Fachtagung klärt Bedarf für „Junge Pflege“
Stationäre Pflege In Neuss werden in 14 Heimen 1223 Plätze angeboten.
Tagespflege In vier Häusern werden 70 Plätze vorgehalten.
Kurzzeitpflege In Neuss gibt es elf reine Kurzzeitpflegeplätze, sowie 46 „eingestreute“, die auch anders genutzt werden könnten.
Junge Pflege Ob der Bedarf mit aktuell kreisweit 17 Plätzen für unter 60-Jährige gedeckt wird, sollen ein Gutachten und eine Fachtagung klären helfen.

Gesperrt