"Erfttal - die AfD-Hochburg von Neuss" - NGZ-Bericht

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"Erfttal - die AfD-Hochburg von Neuss" - NGZ-Bericht

Beitrag von WernerSchell » 28.09.2017, 07:11

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete am 26. September 2017:

Neuss
Erfttal - die AfD-Hochburg von Neuss


Neuss. Die Partei erhielt in dem Stadtteil 17,9 Prozent aller Zweitstimmen. Das ist gesamtstädtisch ihr bester Wert. Was sind die Gründe?
Von Simon Janssen
Es passiert nicht oft, dass Erfttal im Rampenlicht steht. Aufgrund seiner gesellschaftlichen Strukturen eignet sich der Stadtbezirk 10 nicht dafür, um mit ihm Stadtmarketing zu betreiben. Für viele Menschen dort ist das Leben an der Armutsgrenze Alltag. Die meisten Gebäude überzeugen lediglich durch Funktionalität. Wenn über Erfttal gesprochen wird, ist die Bezeichnung "sozialer Brennpunkt" nicht weit. Die Ergebnisse der Bundestagswahl rücken Erfttal dann aber doch in den Fokus.
… (weiter lesen unter) … http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.7105591

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"Erfttal - die AfD-Hochburg von Neuss" - Statement

Beitrag von WernerSchell » 28.09.2017, 07:12

Zu dem NGZ-Bericht vom 26.09.2017 mit dem Titel "Erfttal - die AfD-Hochburg von Neuss" habe ich der Zeitungsredaktion spontan mitgeteilt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu Ihrem Bericht nehme ich wie folgt Stellung (allerdings soll das kein Leserbrief sein):

Dass es sich in Neuss-Erfttal um einen problematischen Stadtteil handelt, dürfte allseits bekannt sein. Nicht umsonst hat die Stadt Neuss 2001 eine Zukunftswerkstatt durchführen lassen.

Leider sind die "Belastungen" des Stadtteils immer wieder verniedlicht worden und keineswegs abgebaut worden. Von Integration kann hier, aber auch im gesamten Land, ernstlich keine Rede sein. Parallelgesellschaften existieren und verfestigen sich. Dass wir hier in Erfttal die Situation einigermaßen befrieden, hat u.a. mit der regelmäßig stattfindenden Stadtteilkonferenz und daraus hervorgehenden Aktivitäten einzelner Bürger zu tun. Ich selbst bin seit den 1990er Jahren mit dabei und seit 2001 auch Sprecher des Arbeitskreises Sicherheit und Ordnung. Zahlreiche Vortragsverhandlungen habe ich im Bürgerhaus angeboten, bin Anstupser vielfältiger Initiativen (z.B. 2011/2012 Quartiershilfen in Erfttal) und führe als Vertreter von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk zweimal im Jahr bundesweit wirkende Pflegetreffs durch (könnte alles weiter ausgeführt werden).

Über meine Arbeit habe ich die NGZ regelmäßig informiert, auch in jüngster Zeit. Was ich, auch in positiver Hinsicht aufgegriffen habe, wird nur vereinzelt Gegenstand einer Presseberichterstattung. Über die ausführlich beschriebene Taubenbekämpfung an verschiedenen Straßenunterführungen in Erfttal habe ich erst kürzlich informiert. In etwa zwei Wochen wird mit den Verdrahtungsarbeiten begonnen. Bezüglich "EDEKA-Querung" habe ich auf die aktuellen Beratungen aufmerksam gemacht und die entsprechenden Planunterlagen übersandt.

Wenn Sie nicht entsprechend reagieren, muss der Satz in Ihrem Bericht "Es passiert nicht oft, dass Erfttal im Rampenlicht steht" nachvollziehbar erscheinen. Dass ich z.B. für mein Lebenswerk, auch in Erfttal, am 09.09.2017 von der Stadtsparkasse Neuss besonders ausgezeichnet wurde, war der NGZ lediglich im überregionalen Teil einen einzigen kurzen Satz Wert. Das hat nicht nur bei mir Kopfschütteln ausgelöst. Ich will die erfolgte Ehrung nicht überbewerten, aber sie wurde als Höhepunkt einer Ehrung mehrerer Bürgerinitiativen durchgeführt mit der Folge, dass der Vorstand der Sparkasse selbst die Laudation hielt. Bürgermeister Breuer und Landrat Petrauschke waren vor Ort. Wer solche Ereignisse unterschlägt, kann natürlich leicht behaupten, Erfttal stehe nicht oft im Rampenlicht.

Dass nun in Erfttal die AfD besonders stark geworden ist, kann man mit vielerlei Gründen unterlegen. Tatsache ist aber, dass das kein Zufallsereignis ist. Denn bei der zurückliegenden Landtagswahl hatte Erfttal auch schon den höchsten Zweitstimmenanteil in Neuss. Damals habe ich mich bereits dazu geäußert, ohne dass dies die NGZ in irgendeiner Form aufgegriffen hätte. Sie hätten Anlass nehmen können, mich im Zusammenhang mit dem o.a. Bericht zu beteiligen. Stattdessen kommen zwei Personen zu Wort, die Erfttal wohl eher nicht kennen.

Wie bei den TV-Medien darf man monieren, dass die Berichterstattung sich verstärkt auf die AfD und ihre Erfolge konzentrieren. Wichtiger wäre, die diesen Erfolgen zugrunde liegenden Probleme anzusprechen und einer Lösung zuzuführen. Dann würde sich das AfD-Diskussion zwangsläufig von selbst erledigen.

Da ich diese Zeilen wahrscheinlich vergeblich schreibe, möchte ich es dabei belassen. Wie wiederholt erklärt, stehe ich immer für ein Interview zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell


+++
Zu der im Brief genannten Ehrung gibt es weitere Informationen unter folgender Adresse:
Deutscher Bürgerpreis 2017 für "Lebenswerk" an Werner Schell
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=22294

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