Schlaganfall - Thema des Gesundheitskalenders Mai 2014

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Schlaganfall - Thema des Gesundheitskalenders Mai 2014

Beitrag von WernerSchell » 13.05.2014, 07:03

Gesundheitskalender im Mai:
Interview zum Thema Schlaganfall


Bild>>> Beitrag bei Youtube >>> http://www.youtube.com/watch?v=hd2AVlnRtRY

Rhein-Kreis Neuss. Das Thema Schlaganfall steht im Mai im Mittelpunkt des Gesundheitskalenders des Rhein-Kreises Neuss. Den Gesundheitskalender gibt es kostenlos sowohl als Broschüre in den Kreishäusern in Neuss und Grevenbroich als auch online.

Zum Tag des Schlaganfalls am 10. Mai hat Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Michael Dörr ein Interview mit Dr. Stephan Mohr geführt. Dieser ist Chefarzt der Klinik für Neurologie des Johanna-Etienne-Krankenhauses Neuss und leitet dort die Abteilung "Stroke Unit". Das 20-minütige Interview ist als Hördatei eingebettet in den Online-Gesundheitskalender 2014 des Kreisgesundheitsamtes und ist im Internet unter http://www.rhein-kreis-neuss.de/gesundheitskalender abrufbar.

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Allein im Rhein-Kreis Neuss erleiden über 1000 Menschen jährlich einen Schlaganfall. Auch junge Menschen können einen Schlaganfall bekommen; betroffen ist meistens allerdings die ältere Generation. Wichtig ist, im Notfall sofort die 112 zu wählen und den Patienten so schnell wie möglich ärztlich versorgen zu lassen. Spezialisierte Klinikeinrichtungen bieten eine schnelle, versierte Diagnostik und Behandlung an.

Amtsarzt Dr. Michael Dörr weist darauf hin, dass Bluthochdruck der wichtigste Risikofaktor für einen Schlaganfall ist. Deutliche Hinweise auf die Erkrankung geben Halbseitenlähmungen, Missempfindungen, Seh-, Sprach- oder Rechenstörungen und Gedächtnisausfälle.

Quelle: Pressemitteilung Rhein-Kreis Neuss vom 28.04.2014:
Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Harald Vieten (V.i.S.d.P.)
Oberstr. 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300
Rhein-Kreis Neuss
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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Oberstr. 91
41460 Neuss
Tel: +49 2131 928 1301
Fax: +49 2131 928 81301
Email: Anne.Bueren@rhein-kreis-neuss.de

+++ Anmerkung der Moderation: +++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
Es wird daher für wichtig erachtet, das Thema Schlaganfall mittels Interview aufzugreifen.

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Verwirrtheit durch Natriummangel

Beitrag von WernerSchell » 18.02.2016, 08:11

Am 18.02.2016 bei Facebook gepostet:

Wenn ältere Menschen vergesslich werden, fürchten Angehörige und Ärzte oft eine Demenzerkrankung als Ursache. Manchmal ist die Verwirrtheit aber auch Ausdruck von Natriummangel. … Dazu informiert: "Erinnerungslücken durch Natriummangel" - NRD-Ratgeber "Visite" (Bericht vom 16.02.2016). - Film und Interview anschaubar unter > http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/V ... el100.html - Medikamente (z.B. Mittel gegen Depressionen oder Entwässerungsmittel) sind häufig verantwortlich. Dies und manches mehr wird beim Neusser Pflegetreff am 27.04.2016 zu erörtern sein > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=21371

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Mit Nachdruck gegen Hochdruck

Beitrag von WernerSchell » 10.05.2016, 06:57

Am 10.05.2016 bei Facebook gepostet:
"Mit Nachdruck gegen Hochdruck!" lautet das Motto des Tags gegen den Schlaganfall am 10. Mai 2016. Damit soll auf einen der Hauptrisikofaktoren - den Bluthochdruck - aufmerksam gemacht werden.
Im Mittelpunkt des Aktionstags am 10. Mai 2016 stehen die Aufklärung über Schlaganfall-Risiken und Wege zur Vorsorge. > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21622
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat bereits vor einigen Jahren eine Selbsthilfegruppe für Schlaganfallbetroffene gegründet und auf die Schwerpunkt Prävention und Rehabilitation gesetzt.
Werner Schell

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Regelmäßig Blutdruck messen bedeutet effiziente Prävention und optimale Therapieüberwachung

Beitrag von WernerSchell » 30.11.2023, 18:19

Hochdruckliga


Regelmäßig Blutdruck messen bedeutet effiziente Prävention und optimale Therapieüberwachung

Wer Bluthochdruck rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, senkt effektiv die hohe Last an Herz- und Gefäßerkrankungen. Bluthochdruck zu diagnostizieren, ist im Prinzip sehr leicht. Denn Blutdruckmessungen geben einen guten Anhaltspunkt. Doch nur wenige Menschen nehmen die Messangebote in Praxen oder Apotheken wahr. Am aussagekräftigsten ist ohnehin die Selbstmessung zu Hause. Doch die wird, wenn überhaupt, nur von Menschen mit bestätigter Bluthochdruckdiagnose durchgeführt. Die Blutdruckselbstmessung sollte daher als wichtige Vorsorgemaßnahme bekannter gemacht werden, so die Forderung der Deutschen Hochdruckliga, die dabei auf politische Unterstützung hofft.

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Mit dem Impulspapier „Früherkennung und Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ vom 5. Oktober 2023 [1] lenkt das Bundesgesundheitsministerium den Fokus auf Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und unterbreitet Vorschläge für eine verbesserte Prävention. Allein ein Drittel aller Todesfälle in Deutschland gehen auf ihr Konto, hinzu kommt: Mit rund 57 Milliarden Euro verursachten Krankheiten des Kreislaufsystems im Jahr 2020 die höchsten Kosten für das Gesundheitssystem. In dem Papier des Ministeriums wird daher der Ausbau von Präventionsmaßnahmen vorgeschlagen und in diesem Kontext auch das Potenzial der Blutdruckmessung betont.
Zum einen wird auf die Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Gesundheitsuntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten verwiesen. In den „Check-up-Untersuchungen“ bei Erwachsenen hat die Blutdruckmessung bereits einen fest verankerten Platz. Nun soll sie auch in die Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen implementiert werden. Darüber hinaus wird in dem Papier angeregt, Apotheken im Rahmen von Vorfelduntersuchungen zu den Check-ups einzubinden und auch dort – neben anderen Früherkennungstests – Blutdruckmessungen durchführen zu lassen.

Diese Vorhaben unterstützt die Deutsche Hochdruckliga. „Die Blutdruckmessung ermöglicht ein sehr effektives Screening. Sie ist relativ kostengünstig und kann viele Fälle von Bluthochdruck aufdecken, dessen Dunkelziffer noch immer hoch ist. Da ein unbehandelter Bluthochdruck gefährliche kardiovaskuläre Erkrankungen nach sich zieht, ist die Blutdruckmessung als Ausgangspunkt zentral für jedes Bemühen, die Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Wer Bluthochdruck rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, senkt effektiv die hohe Last an Herz- und Gefäßerkrankungen. Die Deutsche Hochdruckliga steht hier mit Rat und Tat zur Seite – sie hat bereits vor Jahren damit angefangen, auch das Apothekenpersonal in Sachen Blutdruckmessung zu schulen“, erklärt Prof. Dr. Markus van der Giet, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga. „Doch noch wichtiger ist die regelmäßige Blutdruckselbstmessung.“

Warum ist die regelmäßige Selbstmessung zu Hause wichtig?
Für Menschen, die an einer arteriellen Hypertonie leiden und blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, ist die regelmäßige Selbstmessung obligat und gehört zu den wichtigen Therapieempfehlungen: Nur so kann sichergestellt werden, dass die Medikamente optimal eingestellt sind.

Doch auch für die Erstdiagnose hat die Selbstmessung eine hohe Bedeutung, wie auch in den aktuellen Leitlinien der European Society of Hypertension [2] dargelegt wird. Sie kann bluthochdruckbedingte Organschäden, kardiovaskuläre Folgekrankheiten und sogar die kardiovaskuläre Mortalität besser vorhersagen als die Messungen in der Praxis, da gerade auch die Blutdruckvariabilität eine prognostische Aussagekraft hat. Darüber hinaus können durch die regelmäßigen Heimmessungen auch die Weißkittelhypertonie und die sog. maskierte Hypertonie entlarvt werden. Bei Erstgenannter sind die Blutdruckwerte nur in der Arztpraxis erhöht, aber sonst eher nicht – bei der maskierten Hypertonie handelt es sich um das gegenteilige Phänomen: Die Ärztin/der Arzt misst normale Werte, aber außerhalb des Praxisumfelds (oft auch nachts) sind die Werte dauerhaft erhöht. „Problem ist, dass diese Form des Bluthochdrucks bei alleinigen Praxismessungen nicht erkannt und behandelt wird und die Betroffenen dann ein hohes kardiovaskuläres Risiko haben. Daher ist die regelmäßige Messung zu Hause nicht nur ein Tool für das Therapiemonitoring von Menschen mit diagnostiziertem Bluthochdruck, sondern auch für das Erkennen der ansonsten stummen Erkrankung“, betont Prof. van der Giet.

Denn wie der Experte weiter erklärt, führt Bluthochdruck meistens zu keinerlei Beschwerden und selbst Symptome wie Schwindel oder Kopfschmerzen werden oft auf andere Ursachen, wie z. B. Überarbeitung oder Stress, zurückgeführt. Die eigentliche Ursache bleibt dann über eine lange Zeit unerkannt und unbehandelt. Die Blutdruckmessung zu Hause sollte daher nach Ansicht der Deutschen Hochdruckliga als wichtige Vorsorgemaßnahme bekannter gemacht werden – „hier ist auch die Gesundheitspolitik gefordert und wir hoffen, dass sich das Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM), das derzeit aufgebaut wird, dieser Aufgabe annehmen wird“, erklärt Prof. van der Giet.

Selbst Blutdruck messen – so geht’s!
Die Messung zu Hause ist also wichtig, muss aber auch korrekt durchgeführt werden. Eine wichtige Voraussetzung ist dabei ein zuverlässiges Messgerät, die Deutsche Hochdruckliga hält eine Liste aller durch sie zertifizierten Geräte vor [3]. Darüber hinaus bietet die Deutsche Hochdruckliga Material, das die Messung anschaulich erklärt – vom Erklärvideo [4] über das Infoblatt „Richtig messen in 5 Schritten“ bis hin zu einer Kurzanleitung im „Blutdrucktagebuch“ (im Anhang dieser Pressemeldung als PDF).

Wichtig zu wissen ist, dass eine Blutdruckmessung nicht jeden Tag durchgeführt werden muss, auch nicht von Menschen, die an Bluthochdruck erkrankt sind. Es reicht, einmal pro Monat an sieben aufeinanderfolgenden Tagen zu messen, morgens und abends jeweils zwei Messungen. Dann soll aus allen Werten (die Messungen von Tag 1 sollen verworfen werden, da sie meist höher liegen) der Mittelwert berechnet werden. Liegt er unter dem Zielwert, ist alles in Ordnung, liegt er darüber, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Der Zielwert liegt lt. ESH-Leitlinie [2] bei älteren Menschen ab 65 Jahren unter 140/80 mm Hg und bei Menschen zwischen 18 und 64 Jahren unter 130/80 mm Hg. Diese in den Leitlinien angegebenen Werte beziehen sich immer auf die Messung in der Arztpraxis. Wer zu Hause misst, muss von beiden Werten, dem oberen und dem unteren, jeweils 5 mm Hg abziehen.

„Mit der einen ‚Messwoche‘ pro Monat gibt die Leitlinie eine alltagstaugliche Empfehlung, auch die Orientierung an einem Mittelwert aus allen Messungen ist pragmatisch und sorgt dafür, dass ‚Ausreißer‘ nicht überbewertet werden. Wir hoffen, dass viele Menschen dieser Empfehlung folgen und auch die Gesundheitspolitik an die regelmäßige Messung erinnert“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Hochdruckliga abschließend.

[1] https://www.bio-m.org/fileadmin/Webdata ... ke-impuls-...
[2] Mancia G et al. 2023 ESH Guidelines for the management of arterial hypertension. The Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Hypertension: Endorsed by the International Society of Hypertension (ISH) and the European Renal Association (ERA). J Hypertens. 2023 Dec 1;41(12):1874-2071. doi: 10.1097/HJH.0000000000003480. Epub 2023 Sep 26. PMID: 37345492.
[3] https://www.hochdruckliga.de/betroffene ... essgeraete
[4] https://www.youtube.com/watch?v=YwYG_eiTn6s

Kontakt für Medienschaffende/Pressestelle
Dr. Bettina Albers
Jakobstraße 38
99423 Weimar
albers@albersconcept.de
Telefon: 03643/ 776423

Weitere Informationen:
https://www.hypertoniekongress.de

Anhang
attachment icon Blutdruck-Tagebuch > https://idw-online.de/de/attachment99887

Quelle: Pressemitteilung vom 30.11.2023
Dr. Bettina Albers Pressestelle Deutsche Hochdruckliga
Deutsche Hochdruckliga
> https://idw-online.de/de/news825200

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"Bluthochdruck" - neue Patientenleitlinie erschienen ...

Beitrag von WernerSchell » 06.03.2024, 18:02

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Neu erschienen: Patientenleitlinie "Bluthochdruck"


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Die neu erarbeitete Patientenleitlinie steht nun kostenlos im Internet bereit. Sie bietet Menschen mit Bluthochdruck und ihren Angehörigen ausführliche Informationen über die verschiedenen Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten und zum eigenständigen Umgang mit der Erkrankung. Grundlage dieser Informationen ist die Nationale VersorgungsLeitlinie Hypertonie.

In Deutschland gehört Bluthochdruck zu den Volkskrankheiten – etwa jede dritte erwachsene Person ist betroffen. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, zum Beispiel Alter, erbliche Veranlagung, ungesunde Lebensgewohnheiten oder bestimmte Erkrankungen. Ein dauerhaft hoher Blutdruck schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen einschließlich Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall.

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Ziel der Patientenleitlinie ist es, Menschen mit Bluthochdruck evidenzbasiert zu informieren und eine gemeinsame Entscheidungsfindung zu fördern. Sie erfahren, nach welchen Kriterien und Maßgaben ihre Krankheit idealerweise festgestellt und behandelt werden sollte. So erklärt die Patientenleitlinie leicht verständlich, wie ein veränderter Lebensstil helfen kann, den Blutdruck zu senken. Dazu gehören zum Beispiel: Bewegung, Abbau von Stress, ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und bei Übergewicht abnehmen. Wenn die Verhaltensänderungen nicht ausreichen, sind blutdrucksenkende Medikamente empfehlenswert. Für vier Medikamenten-Gruppen gibt es verlässliche Studiendaten und langjährige Erfahrungen: ACE-Hemmer, Sartane, Kalziumkanal-Blocker und Thiazid-artige Diuretika/Thiazide. Sie können den Blutdruck senken und wirksam vor Folgekrankheiten schützen. Deshalb kommen sie als Medikamente der ersten Wahl zum Einsatz.

Außerdem erläutert die umfassende Patientenleitlinie, wie man den Blutdruck richtig misst, was man unter Zielwerten versteht und was für betroffene Frauen mit Kinderwunsch wichtig ist. Zudem wurden eigene Kapitel zu den Themen "Was tun, wenn die Medikamente nicht wirken" und "Einen Notfall erkennen" entwickelt.

Zusätzlich zur ausführlichen Patientenleitlinie gibt es die Kurzinformation "Bluthochdruck – Was gehört zur Behandlung?". Diese stellt kompakt und allgemein verständlich wichtige Inhalte dar und ist auch in Leichter Sprache sowie in sechs Fremdsprachen verfügbar. Des Weiteren stehen 15 Informationsblätter zur Verfügung, die häufige Fragen von Menschen mit Bluthochdruck beantworten.

Wissenschaftliche Grundlage dieser Patientenleitlinie ist die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Hypertonie. Auf Basis aktueller Studien gibt die NVL Empfehlungen zur Untersuchung und zur Behandlung der Erkrankung wieder.

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Mit der Durchführung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin beauftragt.

Die Patientenleitlinie und weitere Materialien stehen für jeden kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:
https://www.patienten-information.de/pa ... thochdruck
https://www.patienten-information.de/ue ... thochdruck
https://www.patienten-information.de/ku ... thochdruck
https://www.leitlinien.de/themen/hypertonie

Quelle: Pressemitteilung vom 06.03.2024
Corinna Schaefer M.A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin
https://idw-online.de/de/news829840

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Smarte Blutdruckmessgeräte auswählen und anwenden

Beitrag von WernerSchell » 07.03.2024, 09:04

Smarte Blutdruckmessgeräte auswählen und anwenden

Smarte Blutdruckmessgeräte erleichtern das Messen im Alltag und die Auswertung der Ergebnisse. Auswahl des Gerätes nach individuellen Bedürfnissen. Zertifizierung als Medizinprodukt gewährleistet hohe Messgenauigkeit. Bei App-Nutzung auf Cybersicherheit achten. TÜV-Verband gibt Tipps zum Kauf und Gebrauch von Blutdruckmessgeräten.

Berlin, 07. Februar 2024 – Bluthochdruck (Hypertonie) oder ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) sind Zivilisationskrankheiten, die für die Betroffenen schwere Folgen haben können. Insbesondere ein nicht behandelter Bluthochdruck kann auf Dauer zu Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. „Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung können Bluthochdruck begünstigen“, sagt Mark Küller, Referent für Medizinprodukte beim TÜV-Verband. „Da eine Hypertonie meist nicht spürbar ist, raten Mediziner ihren Patienten, den Blutdruck regelmäßig zu messen.“ Auf dem Markt gibt es zahlreiche Geräte: von der klassischen Blutdruckmanschette am Oberarm, die aufgepumpt wird und beim Ablassen der Luft die Pulswelle auswertet, bis hin zum smarten Messgerät, das den Blutdruck am Handgelenk misst und die Werte direkt an eine App auf dem Smartphone überträgt. Letztere lassen sich oft individuell an die Bedürfnisse der Patient:innen anpassen. Der TÜV-Verband erklärt, welche smarten Blutdruckmessgeräte es gibt und wie diese sicher angewendet werden.

Bei der Blutdruckmessung werden zwei Werte unterschieden: Der erste Wert gibt den Druck in den Gefäßen während des Herzschlags an (systolischer Blutdruckwert). Der zweite Wert ist niedriger und gibt den Gefäßdruck an, wenn der Herzmuskel erschlafft (diastolischer Blutdruckwert). Die Werte werden in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben. Diese Maßeinheit beschreibt den Druck, den eine Quecksilbersäule mit einer Höhe von einem Millimeter ausübt. Küller: „Der Blutdruck gilt als erhöht, wenn der systolische Wert über 140 mmHg oder der diastolische über 90 mmHg liegt oder, wenn beide Werte erhöht sind.“

Messung am Oberarm oder am Handgelenk?
Der Blutdruck kann entweder am Oberarm oder am Handgelenk gemessen werden. Die geeignete Messmethode ist von Person zu Person unterschiedlich: Mit zunehmendem Alter oder durch Rauchen und andere Gefäßerkrankungen können sich die Blutgefäße aufgrund von Ablagerungen verengen und sich verhärten, was eine präzise Messung am Handgelenk erschwert. Auch Patient:innen mit Diabetes können verkalkte oder poröse Arterien haben, was eine Handgelenksmessung ungenau machen kann. Herzrhythmusstörungen sind ebenfalls ein Ausschlusskriterium für eine Messung am Handgelenk. Menschen mit diesen Beschwerden sollten daher ein Gerät zur Messung am Oberarm auswählen.

Beim Kauf ist die Zertifizierung als Medizinprodukt ausschlaggebend
Auf dem Markt sind verschiedene smarte Blutdruckmessgeräte erhältlich: Geräte mit Oberarmmanschette oder mit Handgelenkmanschette sowie Armbänder, die den Blutdruck während des Tragens messen. Diese Produkte sind, wenn sie als Blutdruckmessgeräte verkauft werden, Medizinprodukte und liefern bei korrekter Anwendung grundsätzlich zuverlässige Messwerte. Vor dem Kauf dieser Produkte sollten Verbraucher:innen den Umfang ihres Oberarms oder ihres Handgelenkes messen, um die passende Größe zu ermitteln. Auch viele Fitnessarmbänder und Smartwatches verfügen über eine Blutdruckmessfunktion. Patient:innen sollten jedoch vor dem Kauf solcher Geräte einen genauen Blick in die Produktbeschreibung werfen. „Bei nicht als Medizinprodukt zugelassenen Geräten, die Angaben zum Blutdruck machen, besteht die Gefahr, dass sie keine zuverlässigen Ergebnisse liefern“, sagt Küller. „Verbraucher sollten auf entsprechende Zertifizierungen sowie Hinweise auf der Verpackung und in der Gebrauchsanweisung achten, dass es sich um ein Medizinprodukt handelt.“ Eine gute Orientierung können auch Siegel von unabhängigen Prüfstellen wie den TÜV-Organisationen bieten. Weitere Kaufkriterien können Bedienerfreundlichkeit des Gerätes, die Größe und Helligkeit des Displays, zugehörige Apps für die Datenauswertung auf dem Smartphone sowie die Akku-Laufzeit sein. Die Preise für hochwertige smarte Blutdruckmessgeräte beginnen bei etwa 80 Euro.

Blutdruck richtig messen
Unabhängig davon, welches Gerät sie nutzen, sollten Verbraucher:innen für eine möglichst genaue Messung folgendes beachten:
• Etwa fünf Minuten vor der Messung sollten sich Patient:innen hinsetzen und zur Ruhe kommen. Jegliche Anstrengung, einschließlich Sprechen, ist zu vermeiden. Die Füße sollten fest auf dem Boden stehen.
• Patient:innen sollten darauf achten, dass sie die Manschette korrekt anlegen. Die Ärmel sollten hochgekrempelt werden. Die Manschette darf nicht zu eng, aber auch nicht zu locker sitzen. Zwischen Arm und Manschette sollten etwa zwei Finger Platz haben.
• Bei der Oberarmmessung am linken Arm liegt der Luftschlauch in der Mitte der Armbeuge, mindestens einen Finger breit vom Ellenbogen entfernt. Bei der Anwendung am rechten Arm muss die Manschette nach links gedreht werden, so dass sich der Luftschlauch an der Innenseite des Oberarms befindet.
• Damit die Messung in Herzhöhe erfolgt, sollte der Arm mit der Manschette locker ausgestreckt auf einem Tisch liegen und ruhig gehalten werden. Die Hand ist locker geöffnet und darf nicht zur Faust geballt sein.
• Bei der Messung am Handgelenk sollte die Manschette etwa 1 bis 1,5 Zentimeter vom Handballen entfernt angelegt werden.
• Im Gegensatz zur Messung am Oberarm ist der Arm so zu beugen, dass sich der Unterarm mit der Manschette auf Herzhöhe befindet. Der Ellenbogen sollte dabei auf einem Tisch abgestützt werden. „Wird der Arm bei der Handgelenkmessung zum Beispiel flach auf den Tisch gelegt, kann der Blutdruck als zu hoch angezeigt werden“, sagt Küller. „Eine Differenz von 1,5 Zentimetern zur Herzhöhe entspricht dabei etwa 1 mmHg.“

Ob Oberarm- oder Handgelenkmanschette: Einige Geräte besitzen eine Anzeige, die die richtige Armhaltung angibt. Die meisten Manschetten verfügen außerdem über eine Markierung, die die richtige Positionierung anzeigt. Zwischen den Messungen wird eine Pause von fünf Minuten empfohlen.

Armband-Messgeräte ohne Manschette messen den Blutdruck in einem vorgegebenen Rhythmus. Das Armband wird den ganzen Tag über getragen. Das ermöglicht spontane Messungen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Messgeräten mit Manschette ist es bei Armbändern unerheblich, ob sich der Messpunkt auf Herzhöhe befindet oder nicht, Nutzer:innen sollten sich lediglich ruhig verhalten. In der Regel muss das Gerät auf die jeweiligen Nutzer:innen kalibriert werden. Patient:innen messen dazu mehrmals mit einem herkömmlichen Messgerät mit Manschette und parallel dazu mit dem Armband. Die Kalibrierung muss regelmäßig wiederholt werden.

Bei smarten Geräten auf Cybersicherheit achten
Smarte Blutdruckmessgeräte bieten einige Vorteile. „Die Messwerte werden per Bluetooth oder WLAN auf das Smartphone übertragen, gespeichert und grafisch aufbereitet“, sagt Küller. „Oft wird der Verlauf der Werte dargestellt, was bei der ärztlichen Beurteilung der Messwerte hilfreich sein kann.“ Einige Geräte können zusätzlich den Puls aufzeichnen und verfügen über eine EKG-Funktion, mit der sich zum Beispiel Vorhofflimmern erkennen lässt. Bei manchen Geräten können die Nutzer:innen ihre Messwerte mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin teilen. Die Cybersicherheit sollte bei der Nutzung eines smarten Messgerätes jedoch nicht vernachlässigt werden. Patient:innen sollten überprüfen, ob Zugriffsberechtigungen für das Smartphone für den Gebrauch des Gerätes tatsächlich notwendig sind und gegebenenfalls deaktiviert werden können. Schnittstellen zwischen Gerät und Smartphone sollten nur aktiviert werden, wenn sie für die Funktionalität notwendig sind und auch verwendet werden. Gerät und App sowie die Bluetooth-Verbindung sollten immer mit starken Passwörtern oder PINs vor unbefugtem Zugriff geschützt werden.

Hinweis: Die TÜV-Organisationen sind als Benannte Stellen in die Prüfung von Medizinprodukten eingebunden. Darüber hinaus unterstützen die arbeitsmedizinischen Dienste wie AMD TÜV und MEDITÜV Arbeitgeber bundesweit in Fragen des Arbeitsschutzes, der Gesundheitsförderung sowie bei betriebspsychologischen Fragestellungen.

Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.

Quelle: Pressemitteilung vom 07.03.2024
Maurice Shahd
Pressesprecher
TÜV-Verband e. V.
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