Pflegenotstand und die Reformerfordernisse

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WernerSchell
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Pflegesystem benötigt dringend mehr Pflegepersonal

Beitrag von WernerSchell » 24.10.2015, 14:51

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtet am 22. Oktober 2015:

Neuss
Gröhe nährt Hoffnung auf bessere Altenpflege
Neuss. Mehr als 200 Gäste verfolgten die Podiumsdiskussion im Bürgertreff "Kontakt Erfttal",
zu der auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gekommen war.
Er versprach baldige Änderungen.


Von Susanne Genath

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Werner Schell, Hermann Gröhe, Urlich Sprick, Regina Schmidt-Zadel, Peter Pick, Michael Dörr
und Reiner Breuer (v. r.) brachten sich bei der Diskussion ein. FOTO: Woitschützke, Andreas (woi)


Unzureichende Pflege, fehlende Fachkräfte, unklare Gesetzestexte - in der Altenpflege herrscht dringender Handlungsbedarf. Darin sind sich die meisten einig.
Dementsprechend groß war der Andrang beim gestrigen "Pflegetreff", den das Selbsthilfenetzwerk "Pro Pflege" organisiert hatte und dafür auch
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gewinnen konnte. Über 200 Gäste waren in den Bürgertreff in Erfttal gekommen, darunter der
neue Neusser Bürgermeister Reiner Breuer (SPD). ... (weiter lesen unter) ... http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.5488524

+++
Anmerkung der Moderation:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird zum Pflegetreff am 21.10.2015 noch weiter informieren:
Film- bzw. Bilddokumentationen, Pressemitteilungen und sonstige Informationen folgen. ...


Filmische Dokumentation bei Youtube abrufbar unter (Stand: 23.10.2015):
> https://youtu.be/4cy5Ey-cBNg

21.10.2015 - Reiner Breuer tritt Amt als Bürgermeister an
Im Anschluss standen am ersten Arbeitstag in seinem Terminkalender ein gemeinsamer
Besuch mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe der Tagespflegeeinrichtung der
Diakonie im Paul-Schneider-Haus und des Pflegetreffs im Kontakt Erfttal
.
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Neuss vom 21.01.2015
> http://www.neuss.de/presse/aktuell/21-1 ... meister-an

Im Newsletter "Hermann Gröhe aktuell" vom 23.10.2015 - Nr. 18/2015 - wurde zum Pflegetreff ausgeführt:
Neusser Pflegetreff
Demenz im Blickpunkt: Der diesjährige „Neusser Pflegetreff“ des Selbsthilfenetzwerks
„Pro Pflege“ unter der Leitung des Dozenten und Autors Werner Schell befasste sich am
vergangenen Mittwoch mit dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz und dabei insbesondere
mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff. Bundesgesundheitsminister Hermann
Gröhe verdeutlichte in seiner Rede auf der mit mehr als 200 Gästen bestens besuchten
Veranstaltung im Neusser „Kontakt Erfttal“ wichtige Neuerungen im Bereich der Pflege.
Gröhe hatte vor dem Pflegetreff gemeinsam mit Werner Schell eine neu eingerichtete
Tagespflege-Einrichtung der Diakonie in Neuss besucht und betonte danach auf der Informations-
und Diskussionsveranstaltung von „Pro Pflege“, der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff
sorge dafür, dass erstmals auch demenziell Erkrankte gleichberechtigten Zugang
zu den Leistungen der Pflegeversicherung erhalten. Anknüpfend an das Grußwort
des Bundesgesundheitsministers diskutierten mehrere Expertinnen und Experten der
Medizin, der Pflege und der Alzheimer-Gesellschaft Nordrhein-Westfalen über die verschiedenen
Maßnahmen der Pflegestärkungsgesetze, bevor sich auch zahlreiche Gäste
mit Fragen und Anregungen in die Veranstaltung einbrachten. Zudem erläuterte Hermann
Gröhe gegenüber Vertretern der Initiative „Pflege am Boden“ die Maßnahmen der
Bundesregierung für bessere Rahmenbedingungen in den Pflegeberufen. Der „Neusser
Pflegetreff“ ist seit Jahren immer wieder eine besonders gut besuchte Begegnungs- und
Diskussionsveranstaltung zu vielen verschiedenen Fragen und Herausforderungen in der
Pflege.
Hintergrundinformationen zum Selbsthilfenetzwerk „Pro Pflege“ und zur Arbeit
von Werner Schell finden Sie hier: http://www.wernerschell.de/forum/neu/index.php und hier: http://www.wernerschell.de/ .
Quelle: http://www.hermann-groehe.de/sites/defa ... 8-2015.pdf

+++
Chronikbild bei Facebook (ab 24.10.2015:

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Dazu das aktuelle Zitat:
"Es müssen mehr Pflegende, mehr Nachtwachen, nicht nur Betreuer eingestellt werden. …
Pflegende in Heimen und in der ambulanten Pflege müssen mehr Zeit für die Zuwendung zum Kranken haben. …"

Erich Grond, Facharzt für innere Medizin und Psychotherapie, langjähriger Dozent für Gerontophsychiatrie & Buchautor
(Quelle: CAREkonkret, 23.10.2015)
.

+++
Fotos bei Facebook - Infoseite Hermann Gröhe:

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Hermann Gröhe mit Pflegekräften von PaB

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Werner Schel und Hermann Gröhe im Gespräch

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Gruppenfoto

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Pflegenotstand - mehr Pflegekräfte zwingend erforderlich

Beitrag von WernerSchell » 25.11.2015, 13:27

Am 25.11.2015 bei Facebook gepostet:
"Der Koalitionsvertrag ist überholt" - so Jens Spahn, CDU-Präsididumsmitglied und Staatssekretär im Bundesfinanzministerium im Interview mit der RP am 21.11.2015. > http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.5576449 Bei neuen Vereinbarungen muss auch eine ergänzende Pflegereform (PSG III) diskutiert werden und oberste Priorität habenl ("Nach der Reform ist vor der Reform"). Die GroKo muss endlich Regelungen vorsehen und gestalten, die JETZT die Auflösung des Pflegenotstandes ermöglichen! > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=21363

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Kurzzeitpflegeanspruch schließt Versorgungslücke

Beitrag von WernerSchell » 07.12.2015, 08:24

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 04.12.2015

Neuer Anspruch auf Kurzzeitpflege nach einem Krankenhausaufenthalt schließt eine Versorgungslücke

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Die Lücke in der pflegerischen Versorgung von Versicherten mit einer schweren Krankheit oder bei einer akuten Verschlimmerung einer Krankheit, insbesondere nach einem Krankenhausaufenthalt, nach einer ambulanten Operation oder nach einer ambulanten Krankenhausbehandlung, die nicht mehr krankenhausbehandlungsbedürftig sind und nicht (oder noch nicht) pflegebedürftig sind, ist durch eine Erweiterung der Leistungsansprüche der häuslichen Krankenpflege und der Haushaltshilfe sowie einen neuen Anspruch auf Kurzzeitpflege im Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) geschlossen worden (Hinweise zu den entsprechenden Regelungen sind dieser Mitteilung angefügt). Das KHSG, das nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, soll grundsätzlich zum 01.01.2016 in Kraft treten.

Damit wird eine seit Jahren immer wieder beklagte Versorgungslücke im Gesundheits- und Pflegesystem weitgehend geschlossen und endlich einer Forderung der Patientenseite entsprochen.

Auch Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat sich in den zurückliegenden Jahren immer wieder für eine Reform im Sinne der jetzt getroffenen Regelungen stark gemacht und dies auch in den Neusser Pflegetreffs angesprochen, u.a. in einem umfänglichen Statement, das Hermann Gröhe, Bundesgesundheitsminister, beim Pflegetreff am 13.5.2014 übergeben wurde. Die Problematik war zuvor (am 16.05.2013) in einem Beitrag der WDR-Servicezeit Gesundheit mit einem Statement von Werner Schell zur Rechtslage verdeutlicht worden (Film anschaubar unter > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... cezeit.mp4 ).

Es wird nun notwendig sein, schnellstmöglich für den Aufbau entsprechender Versorgungsstrukturen Sorge zu tragen. Sonst laufen die neuen Versorgungsansprüche der kranken bzw. pflegebedürftigen Menschen ins Leere.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk

Siehe auch den Text unter
> http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... eilung.php

+++

Nach § 37 Absatz 1 wird folgender Absatz 1a eingefügt:

„(1a) Versicherte erhalten an geeigneten Orten im Sinne von Absatz 1 Satz 1 wegen schwerer Krankheit oder wegen akuter Verschlimmerung einer Krankheit, insbesondere nach einem Krankenhausaufenthalt, nach einer ambulanten Operation oder nach einer ambulanten Krankenhausbehandlung, soweit keine Pflegebedürftigkeit im Sinne des Elften Buches vorliegt, die erforderliche Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung. Absatz 1 Satz 4 und 5 gilt entsprechend.“

§ 38 wird wie folgt geändert:

a) Dem Absatz 1 werden die folgenden Sätze angefügt:
„Darüber hinaus erhalten Versicherte auch dann Haushaltshilfe, wenn ihnen die Weiterführung des Haushalts wegen schwerer Krankheit oder wegen akuter Verschlimmerung einer Krankheit, insbesondere nach einem Krankenhausaufenthalt, nach einer ambulanten Operation oder nach einer ambulanten Krankenhausbehandlung, nicht möglich ist, längstens jedoch für die Dauer von vier Wochen. Wenn im Haushalt ein Kind lebt, das bei Beginn der Haushaltshilfe das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder das behindert und auf Hilfe angewiesen ist, verlängert sich der Anspruch nach Satz 3 auf längstens 26 Wochen."

b) Absatz 2 wird wie folgt geändert:
In Satz 1 wird das Wort „soll" durch das Wort „kann" ersetzt.
In Satz 2 wird die Angabe „Satz 2" durch die Wörter „Satz 2 bis 4" ersetzt.

Nach § 39b wird folgender § 39c eingefügt:

Kurzzeitpflege bei fehlender Pflegebedürftigkeit
Reichen Leistungen der häuslichen Krankenpflege nach § 37 Absatz 1a bei schwerer Krankheit oder wegen akuter Verschlimmerung einer Krankheit, insbesondere nach einem Krankenhausaufenthalt, nach einer ambulanten Operation oder nach einer ambulanten Krankenhausbehandlung, nicht aus, erbringt die Krankenkasse die erforderliche Kurzzeitpflege entsprechend § 42 des Elften Buches für eine Übergangszeit, wenn keine Pflegebedürftigkeit im Sinne des Elften Buches festgestellt ist. Im Hinblick auf die Leistungsdauer und die Leistungshöhe gilt § 42 Absatz 2 Satz 1 und 2 des Elften Buches entsprechend. Die Leistung kann in zugelassenen Einrichtungen nach dem Elften Buch oder in anderen geeigneten Einrichtungen erbracht werden. Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen legt über das Bundesministerium für Gesundheit dem Deutschen Bundestag bis Ende des Jahres 2018 einen Bericht vor, in dem die Erfahrungen mit der Einführung eines Anspruchs auf Leistungen nach dieser Vorschrift wiedergegeben werden."

Quelle: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit (14. Ausschuss) - Drucksache 18/6586 - 18. Wahlperiode - 04.11.2015 - Vollständiger Text der Drucksache abrufbar unter folgender Adresse: http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/065/1806586.pdf
Der zugrunde liegende Entwurf des Krankenhausstrukturgesetzes ist wie folgt abrufbar: http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateie ... HSG_GE.pdf

+++
Bild Bild

Siehe auch die weiteren Beiträge zur Krankenhausreform unter folgender Adresse: http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... kturgesetz

+++
Die Medien berichten u.a. wie folgt:
http://www.mg-heute.de/42406/neuer-ansp ... ngsluecke/
http://www.presseanzeiger.de/pa/Neuer-A ... alt-811220
http://www.openbroadcast.de/article/422 ... uecke.html
http://www.ak-gewerkschafter.de/2015/12 ... ngsluecke/
... (weitere Hinweise folgen) ...

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Pflegewirtschaft: Steigende Kosten und knappe Ressourcen

Beitrag von WernerSchell » 11.12.2015, 08:15

Pflegewirtschaft: Steigende Kosten und knappe Ressourcen erhöhen den politischen Handlungsdruck! > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21344 - Die Zahl der demnächst zu versorgenden Menschen wird unterschiedlich angegeben. Fakt ist aber, dass die Zahl deutlich steigen wird. - So spricht vieles dafür, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen im Jahre 2050 nahe bei 5 Mio liegen wird. Davon werden allein mindestens 3 Mio Menschen mit dementiellen Einschränkungen sein. Es wird also voraussichtlich schlimmer werden als erwartet - und die finanziellen Möglichkeiten, das soziale Netz stabil zu halten, werden abnehmen. > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21367 Richtig ist, die familien Strukturen zu stärken und v.a. sofort mit einer flächendeckenden Ausgestaltung von kommunalen Quartieren zu beginnen > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21344 http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21121

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Geschenkementalität verletzt Generationengerechtigkeit

Beitrag von WernerSchell » 22.12.2015, 10:20

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
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für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
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Pressemitteilung vom 22.12.2015

Geschenkementalität der GroKo verletzt die Generationengerechtigkeit

Kritiker finden, die Große Koalition (GroKo) habe bei der Krankenhausreform und anderen Verbesserungen allzu sehr die Spendierhosen an. "Gröhe ist vielleicht einer der teuersten Gesundheitsminister, die das Land je hatte", sagt etwa der Gesundheitsökonom Boris Augurzky. Allein Gröhes Gesundheits- und Pflegereformen würden die gesetzlichen Kassen zwischen 2016 und 2019 zusätzlich 18,1 Milliarden Euro kosten. "Seit der vergangenen Legislaturperiode hat es nur Gesetze gegeben, die mehr Geld kosten", beklagt auch der Vorstandschef der Barmer GEK, Christoph Straub. "Wir haben Druck im System." Den Versicherten drohten in Zukunft noch höhere Beitragssprünge, warnen die Vertreter der Kassen. … Quelle: Rheinische Post vom 19.12.2015 > http://www.rp-online.de/wirtschaft/kran ... -1.5642725 / http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 991#p89991
Die Bundesbank rechnet in den kommenden Jahren ebenfalls mit steigenden Pflegebeiträgen. Die mit der Pflegereform beschlossene Beitragsanhebung reiche nicht aus, so die Experten in ihrem Monatsbericht Dezember 2015. Quelle: http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21434
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kann der Kritik an der Geschenkementali-tät der GroKo nur zustimmen. Mit Rücksicht auf die demografische Entwicklung ist die Flut von zum Teil fragwürdigen Leistungsverbesserungen im gesamten Sozialsystem nahezu eine Katastrophe. Zu bedenken ist nämlich, dass sich die Ausgaben in den nächsten Jahren / Jahrzehnten auftürmen werden und die nachrückende Generation die Zeche bezahlen muss. Es wird daher seit Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass angesichts der älter werdenden Gesellschaft mit immer weniger jüngeren Menschen Schwerpunkte gesetzt werden müssen und nicht jedem Wunsch auf Leistungsverbesserungen entsprochen werden kann.

Bild

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hält ungeachtet solcher Erwägungen weiterhin mehr Pflegepersonal für die Krankenhäuser und Heime und die Gestaltung von kommunalen Quartierskonzepten für dringend geboten (> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=21363 ). Die Forderungen nach mehr Personal, ambulant und stationär, sind im Übrigen uralt - siehe dazu: DER WEISSE ALPTRAUM - SPIEGEL-Report über den Mangel an Krankenschwestern in der Bundesrepublik. Quelle: DER SPIEGEL 29/1963 - 17.07.1963. Näheres > http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-4 ... referrrer=

Bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 bleibt der GroKo noch genügend Zeit für Korrekturen. Daher gilt: Nach der Reform ist vor der Reform! Dabei muss der Gestaltung von kommunalen Quartierskonzepten eine hohe Priorität zukommen. Nur so kann dem Grundsatz "ambulant vor stationär" dauerhaft Rechnung getragen werden. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat insoweit umfangreiche Vorschläge gemacht.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk https://www.facebook.com/werner.schell.7

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).

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HPG - Mehr Personal für Sterbebegleitung erforderlich

Beitrag von WernerSchell » 22.12.2015, 17:13

Aus Forum:
HPG - Mehr Personal für Sterbebegleitung erforderlich
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =2&t=21436

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Pressemitteilung vom 22.12.2015

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Hospiz- und Palliativgesetz (HPG) - Mehr Personal für Sterbebegleitung erforderlich

Das Hospiz- und Palliativgesetz (HPG - in Kraft ab 01.01.2016) sieht einige Leistungsverbesserungen vor. Die vielfältigen Hinweise von Pro Pflege - Stelbsthilfenetzwerk, u.a. am 03.11.2015 an die Mitglieder des Deutschen Bundestages, die für notwendig erachtete Vollfinanzierung der Hospize und eine auskömmliche Stellendotierung der Pflegeeinrichtungen, auch im Bereich der Palliativversorgung vorzusehen, haben leider keine Beachtung gefunden (>http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =2&t=20985 ). Elisabeth Scharfenberg, MdB und Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, hat anlässlich der Verabschiedung des HPG u.a. erklärt: "Ein Grund, die Hände in den Schoss zu legen, ist das neue Gesetz jedoch nicht. Wir brauchen weiterhin mehr Personal im Krankenhaus, im Pflegeheim und im ambulanten Bereich für die Begleitung in der letzten Lebensphase. Nur so kann eine gute, all umfassende Pflege gelingen, in der Raum für Gespräche und Zuwendung ist." Der Bundesrat und zahlreiche Experten sehen ebenfalls Lücken im HPG. So hat z.B. der Berliner Palliativmediziner Peter Thuß-Patience gegenüber DPA erklärt, dass u.a. eine deutliche Aufstockung des Pflegepersonals für die Betreuung schwer kranker, sterbender Menschen erforderlich sei (Quelle: Ärzte Zeitung vom 21.12.2015). - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kann sich dem nur anschließen.

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).

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Geschenkementalität verletzt Generationengerechtigkeit

Beitrag von WernerSchell » 23.12.2015, 08:39

Aus Forum:
Geschenkementalität verletzt Generationengerechtigkeit
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21435


Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 22.12.2015

Geschenkementalität der GroKo verletzt die Generationengerechtigkeit

Kritiker finden, die Große Koalition (GroKo) habe bei der Krankenhausreform und anderen Verbesserungen allzu sehr die Spendierhosen an. "Gröhe ist vielleicht einer der teuersten Gesundheitsminister, die das Land je hatte", sagt etwa der Gesundheitsökonom Boris Augurzky. Allein Gröhes Gesundheits- und Pflegereformen würden die gesetzlichen Kassen zwischen 2016 und 2019 zusätzlich 18,1 Milliarden Euro kosten. "Seit der vergangenen Legislaturperiode hat es nur Gesetze gegeben, die mehr Geld kosten", beklagt auch der Vorstandschef der Barmer GEK, Christoph Straub. "Wir haben Druck im System." Den Versicherten drohten in Zukunft noch höhere Beitragssprünge, warnen die Vertreter der Kassen. … Quelle: Rheinische Post vom 19.12.2015 > http://www.rp-online.de/wirtschaft/kran ... -1.5642725 / http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 991#p89991
Die Bundesbank rechnet in den kommenden Jahren ebenfalls mit steigenden Pflegebeiträgen. Die mit der Pflegereform beschlossene Beitragsanhebung reiche nicht aus, so die Experten in ihrem Monatsbericht Dezember 2015. Quelle: http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21434
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk kann der Kritik an der Geschenkementali-tät der GroKo nur zustimmen. Mit Rücksicht auf die demografische Entwicklung ist die Flut von zum Teil fragwürdigen Leistungsverbesserungen im gesamten Sozialsystem nahezu eine Katastrophe. Zu bedenken ist nämlich, dass sich die Ausgaben in den nächsten Jahren / Jahrzehnten auftürmen werden und die nachrückende Generation die Zeche bezahlen muss. Es wird daher seit Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass angesichts der älter werdenden Gesellschaft mit immer weniger jüngeren Menschen Schwerpunkte gesetzt werden müssen und nicht jedem Wunsch auf Leistungsverbesserungen entsprochen werden kann.

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hält ungeachtet solcher Erwägungen weiterhin mehr Pflegepersonal für die Krankenhäuser und Heime und die Gestaltung von kommunalen Quartierskonzepten für dringend geboten (> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=21363 ). Die Forderungen nach mehr Personal, ambulant und stationär, sind im Übrigen uralt - siehe dazu: DER WEISSE ALPTRAUM - SPIEGEL-Report über den Mangel an Krankenschwestern in der Bundesrepublik. Quelle: DER SPIEGEL 29/1963 - 17.07.1963. Näheres > http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-4 ... referrrer=

Bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 bleibt der GroKo noch genügend Zeit für Korrekturen. Daher gilt: Nach der Reform ist vor der Reform! Dabei muss der Gestaltung von kommunalen Quartierskonzepten eine hohe Priorität zukommen. Nur so kann dem Grundsatz "ambulant vor stationär" dauerhaft Rechnung getragen werden. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat insoweit umfangreiche Vorschläge gemacht.

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk https://www.facebook.com/werner.schell.7

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).

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Kurzzeitpflege nach einem Krankenhausaufenthalt

Beitrag von WernerSchell » 30.12.2015, 07:51

Medieninfo:
Der Deutschlandfunk informiert am 31.12.2015, 11.54 Uhr, im Verbrauchertipp zum Thema: Kurzzeitpflege. Es geht dabei um den neuen Anspruch auf Kurzzeitpflege nach einem Krankenhausaufenthalt. Damit wird eine vielfach beklagte Versorgungslücke geschlossen. Werner Schell, Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat zur Vorbereitung des Verbrauchertipps per Interview Hinweise zu den bisherigen Versorgungslücken und den neuen Regelungen gegeben. Weitere Infos > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=21443 Dort wird u.a. in einer Pressemitteilung vom 04.12.2015 die neue Rechtslage vorgestellt.
Eine Berichterstattung über die neuen Ansprüche wäre zu begrüßen. Es kann nämlich davon ausgegangen werden, dass insoweit weithin (noch) Unkenntnis herrscht und daher Versorgungsmöglichkeiten ungenutzt bleiben. Im Übrigen sind die zuständigen Behörden bzw. Trägereinrichtungen aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die erforderlichen Kurzzeitpflegeplätze auch zur Verfügung stehen. Denn sonst laufen die diesbezüglichen Ansprüche ins Leere.
Werner Schell - https://www.facebook.com/werner.schell.7

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Kurzzeitpflege nach einem Krankenhausaufenthalt

Beitrag von WernerSchell » 04.01.2016, 08:28

Am 04.01.2016 bei Facebook gepostet:

Kurzzeitpflege - Anspruch nach einem Krankenhausaufenthalt als neue Leistung ab 01.01.2016.
Die Hinweise von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wurden am 31.12.2015 in einem Verbrauchertipp
vom Deutschlandfunk aufgegriffen. Nachlesbar bzw. abhörbar.
Näheres unter > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21400
bzw. http://www.deutschlandfunk.de/nach-op-o ... _id=341041

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Gute Pflege nur mit genügend Pflegekräften möglich ...

Beitrag von WernerSchell » 14.01.2016, 07:53

"Gute Pflege setzt voraus, dass genügend Pflegekräfte eingesetzt werden,
die für ihre anspruchsvolle Arbeit auch ausreichend Zeit haben."


So wird Katrin Altpeter, Sozialministerin in Baden-Württemberg in CAREkonkret, Ausgabe 2-2105, zitiert.
Dieser Aussage kann uneingeschränkt zugestimmt werden. Allerdings ist die Heimpersonalentwicklung
in Baden-Württemberg mit diesem Zitat nicht ganz in Einklang zu bringen. Denn die neue Heim-Personalverordnung
lässt ein Abweichen von der 50%-Fachkraftquote zu und öffnet damit den Weg zu weniger Qualität und hin zur
Billigpflege.
Bild >>> Bild
Siehe dazu die Beiträge in diesem Forum unter folgenden Adressen:

Personaleinsatz in Heimen - Baden-Württemberg
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=21445
Heimpflege - Fachkraftquote von 50% zwingend geboten
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=21440

+++
Am 11.01.2016 bei Facebook gepostet:
Heimpflege - Fachkraftquote von 50% zwingend geboten! - Aktuelle Bestrebungen zielen darauf ab, die jetzige Quote in den stationären Einrichtungen deutlich abzusenken oder gar ganz abzuschaffen. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt dem entschieden entgegen und fordert - weiterhin - verbesserte Stellenschlüssel für das Pflegepersonal und höhere Vergütungen. Nur so können gute Pflegestrukturen gewährleistet werden! > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=21440

+++
Am 13.01.2016 bei Facebook gepostet:
"Gute Pflege setzt voraus, dass genügend Pflegekräfte eingesetzt werden, die für ihre anspruchsvolle Arbeit auch ausreichend Zeit haben." - Ein neues Berufsgesetz (PflBG) oder ein Herumbasteln an der Fachkraftquote werden den Pflegenotstand nicht auflösen: http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=21461 / http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=21387 - Wie vielfach beschrieben: Wir brauchen dringend Personalbemessungssysteme für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die den wirklichen Pflegekräftebedarf deutlich machen. Undercover-Untersuchungen oder sonstige Skandalberichte sind unnötig. Es gibt keine Erkenntnis-, sondern allein Umsetzungsprobleme! - Näheres mit kritischen Anmerkungen > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21463

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