Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

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WernerSchell
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Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

Beitrag von WernerSchell » 13.01.2015, 19:02

Anmerkung der Moderation - siehe auch im Forum unter:
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=20834

Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt geboten!

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"Das wichtigste Medikament in der Gerontopsychiatrie ist Wasser.
Ein wesentlicher Anteil der unklaren Verwirrtheitszustände im Alter
ist auf einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen."

Ältere Menschen sind nicht einfach nur alte Erwachsene. Sie haben andere Erkrankungen, andere Stoffwechselgeschwindigkeiten
und andere Bedürfnisse.
Quelle: Dr. med. Jan Dreher in "Psychopharmakotherapie griffbereit", Schattauer Verlag, 2015
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=20833

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Gute Informationen bzw. Handlungsempfehlungen sind im übrigen zu entnehmen:

Gesundheitsamt Bremen:
Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen - aktueller Kenntnisstand
Quelle: Internethinweise
> http://www.gesundheitsamt.bremen.de/det ... .c.7978.de

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V.
Zu viele und inadäquate Medikamente für ältere Patienten – und die fatalen Folgen
Quelle: Pressemitteilung vom 13.09.2013
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... beitskreis

Cornelia Stolze:
"Krank durch Medikamente", Piper Verlag, 2014
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=20774

Hilko J. Meyer / Stefanie Kortekamp (Herausgeber):
Medikationsmananagement in stationären Pflegeeinrichtungen: Teamarbeit der Solisten
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=20735

MDS:
"Grundsatzstellungnahme Essen und Trinken im Alter Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen"
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=20533

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:
Seit Jahren wird in Pflegetreffs und Veröffentlichungen auf die Notwendigkeit, die Arzneimittelversorgung
älterer Menschen zu verbessern, aufmerksam gemacht. Auf Drängen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
hat sich der Rhein-Kreis Neuss in der Gesundheitkonferenz durch Einrichtung eines Arbeitskreises mit der
Thematik befasst und am 04.06.2014 Handlungsempfehlungen für die Pflegeeinrichtungen beschlossen.
Quelle. Zahlreiche Informationen im Forum von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/index.php

WernerSchell
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Medikamente in größerer Menge sind gefährlich

Beitrag von WernerSchell » 24.01.2015, 08:10

Presseinformation – 34/1/2015 Düsseldorf, 20. Januar 2015

Ministerin Steffens:
Medikamente in größerer Menge sind gefährlich – Fünf Modellprojekte sorgen für mehr Sicherheit bei Arzneimitteltherapie

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:

Rund 1,5 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen – deutschlandweit rund sieben Millionen – nehmen laut Studien täglich fünf oder mehr Medikamente parallel ein. Die einzelnen Präparate werden häufig von verschiedenen Ärztinnen und Ärzten verordnet oder frei hinzugekauft und sind nicht aufeinander abgestimmt. Bei solchen Medikamentencocktails ist die Gefahr unerwünschter Neben- und Wechselwirkungen hoch. Die parallele Einnahme mehrerer Medikamente kann auch die Wirkung einzelner Präparate herabsetzen. In Nordrhein-Westfalen entwickelte und erprobte Projekte zeigen: Mit zum Teil einfachen Methoden kann die Sicherheit bei der Therapie mit Arzneimitteln deutlich verbessert werden.

„Fünf bundesweit wegweisende Projekte aus Nordrhein-Westfalen zeigen, wie die Arzneimitteltherapiesicherheit deutlich verbessert werden kann. Damit reagiert NRW auf die alarmierende Entwicklung, dass fast jeder Zweite über 65 mindestens fünf Medikamente parallel einnimmt“, erklärte Ministerin Barbara Steffens in Düsseldorf. „Die Einnahme solcher Medikamentencocktails ist gefährlich. Insbesondere dann, wenn eine Abstimmung fehlt. Deshalb brauchen wir wirksame Strategien, um solche Fehlentwicklungen künftig zu vermeiden“, so Steffens weiter.

Beispielhaft ist ein Projekt aus der Gesundheitsregion Siegerland der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, der Barmer GEK und dem Versorgungsnetz Siegen unter dem Titel „Strukturiertes Arzneimittelmanagement“. 120 Versicherte der Barmer GEK, die älter als 65 Jahre sind und sechs Monate lang mindestens fünf Arzneimittelwirkstoffe erhalten haben, nehmen am Projekt teil. Ihre behandlungsführende Ärztin bzw. der Arzt erhält jedes Quartal Informationen zu allen – auch von anderen Ärztinnen und Ärzten verordneten – Medikamenten und berät die Patientinnen und Patienten zum Umgang damit. Ergebnis: Nach einem Jahr hat die Anzahl der eingenommen Wirkstoffe abgenommen. Die Wirkstoffmenge ist um mehr als 17 Prozent gesunken und die Patientinnen und Patienten sind nach eigenen Angaben stärker motiviert, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen.

„In einer alternden Gesellschaft kommt der Multimorbidität eine zunehmende Bedeutung zu. Behandlung der Multimorbidität ist nicht die Summe des Möglichen. Die ärztliche Kunst liegt darin, sich auf das Nötige zu beschränken. Den Patienten soll durch die richtige Behandlung geholfen werden“, sagte Dr. Wolfgang-Axel Dryden, erster Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). „Patienten begrüßen die Beratungen auf Basis zusammengeführter Informationen. Sie wenden ihre Medikamente bewusster an. Sie schätzen die Beratung so, dass sie sich wünschen, später erneut eine derartige Beratung zu erhalten. Wir sehen uns durch die Resonanz und die Ergebnisse unseres Projektes bestätigt. Als KVWL setzen wir uns erfolgreich für die Patientensicherheit ein“, so Dryden weiter.

„Ein strukturiertes Arzneimittelmanagement, bei dem Haus- und Fachärzte wissen, welche Medikamente ein Patient erhält, trägt dazu bei, die Versorgung der Patienten erheblich zu verbessern. Die Ergebnisse aus der Gesundheitsregion Siegerland belegen, dass diese Form des Arzneimittelmanagements durchaus praktikabel und wirtschaftlich ist", sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK in Nordrhein-Westfalen.

Die vier weiteren Modellprojekte aus Nordrhein-Westfalen, die – sofern nicht von den Krankenkassen finanziert – mit insgesamt zwei Millionen Euro aus Mitteln von Land und EU gefördert werden:

Medikationsplan NRW
In einem Medikationsplan (Papierversion), den die Patientinnen und Patienten erhalten und zu jedem Besuch in einer Arztpraxis und Apotheke mitnehmen, werden alle aktuell eingenommenen Medikamente eingetragen. So können sowohl Ärztinnen und Ärzte als auch Apothekerinnen und Apotheker den Medikamentenmix überprüfen. Eine elektronische Version ist in Vorbereitung. Das Projekt wird in der Region Düren erprobt. Geleitet wird es durch die Ärztekammern in NRW in Abstimmung mit der Arzneimittelkommission der Ärzteschaft. An der Umsetzung und Evaluation beteiligt ist der Düren ansässige regionaler Hersteller von Arztinformationssystemen Duria e.G. sowie die Hochschule Niederrhein.

Team eGK

In einer Datenbank nehmen die Apothekerinnen und Apotheker – wenn die Kundin bzw. der Kunde einverstanden ist – die Daten des Käufers und die erworbenen Medikamente auf. Bei jedem weiteren Kauf werden die Daten aktualisiert. Die Apothekerin bzw. der Apotheker kann auf diese Weise unmittelbar eine Risikoüberprüfung vornehmen. Die Daten sind in allen Apotheken verfügbar, die dem System angeschlossen sind. Testgebiet: Bochum-Wattenscheid. Koordiniert wird das Projekt durch die Apothekerkammern NRW, den Apothekerverband Nordrhein und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA).

Arzneimittelkonto NRW

In insgesamt 40 Praxen in einem Ärztenetz im Lennetal und bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Bonn findet die Testung einer arztpraxisübergreifenden AMTS-Prüfung mit derzeit mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten statt. Basis ist ein persönliches Arzneimittelkonto der Patientinnen und Patienten, zu dem sie behandelnden Ärztinnen und Ärzten – auf Wunsch aber auch Angehörigen oder Pflegekräften – Zugriff gewähren können. Eine Risikoprüfung findet nicht nur bei der Verordnung in der Arztpraxis statt, sondern auch wenn Patientinnen und Patienten nicht verordnete, selbst erworbene Präparate in das Konto eingeben. Das Arzneimittelkonto ist auch für die Patientinnen und Patienten jederzeit einsehbar.

Elektronische Behandlungsinformation eBI

Projekt der Knappschaft. Mit Einverständnis der Patientinnen und Patienten stellt die eBI behandelnden Ärztinnen und Ärzten in kooperierenden Krankenhäusern einen Medikationsplan, eine Übersicht vergangener Krankenhausaufenthalte sowie eine Liste bestehender Begleiterkrankungen elektronisch zur Verfügung. Hierdurch wird die Gesamtmedikation transparent und leicht überprüfbar.

Ministerin Steffens: „Ziel muss sein, die Ergebnisse der Projekte für alle Beteiligten sektorübergreifend nutzbar zu machen. Flächendeckende Arzneimitteltherapiesicherheit kann nur erreicht werden, wenn wir alle Ressourcen nutzen. Eine gemeinsame Plattform ist erstrebenswert.“

Der Medikationsplan für Patientinnen und Patienten kann auf der Internetseite des Ministeriums unter folgendem Link heruntergeladen werden http://www.mgepa.nrw.de/mediapool/pdf/p ... nsplan.pdf

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.
Dieser Pressetext ist auch über das Internet verfügbar unter der Internet-Adresse der Landesregierung http://www.nrw.de

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Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

Beitrag von WernerSchell » 31.01.2015, 18:09

WDR-Stichprobe: Apotheken beraten bei rezeptfreien Medikamenten nur mangelhaft

Köln (ots) - Apotheken sind verpflichtet, ihre Kunden aktiv über gewünschte Medikamente zu informieren und auf mögliche Wechselwirkungen hinzuweisen. Das ist besonders bei nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wichtig, denn hier gibt es vor dem Kauf oft keine Beratung durch einen Arzt. Aber diesem Beratungsauftrag kommen viele Apotheken offensichtlich nicht von sich aus nach. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe der Verbraucherredaktionen »WDR2-Quintessenz« und »Servicezeit« (WDR Fernsehen). Von 18 getesteten NRW-Apotheken schnitten zehn mit "schlecht" ab. Nur drei berieten "gut".

Für die Sendung »Servicezeit« im WDR Fernsehen haben Tester immer die gleichen fünf rezeptfreien Medikamente gekauft. Allerdings waren darunter Arzneimittel, die nicht zusammen genommen werden sollten - beispielsweise ein Kombinationspräparat mit einem Hustenstiller sowie ein Hustenlöser. Eingekauft wurde in zehn niedergelassenen Apotheken, darunter fünf klassische Vor-Ort-Apotheken und fünf Discounter von "DocMorris" und "Easy". Unterwegs waren die Tester in fünf Regionen in NRW: in Münster, Mönchengladbach, Euskirchen, im Raum Essen und in Köln und Umgebung. Das Ergebnis hier: zwei Apotheken berieten die Tester von sich aus umfassend und gut. Vier Apotheken schnitten mittel ab, aber vier fielen durch. Noch klarer war das Ergebnis bei der erweiterten Stichprobe der WDR2-Quintessenz. Dafür kauften die Tester in acht weiteren Apotheken die fünf rezeptfreien Medikamente.
Das Ergebnis dann: dreimal "gut", fünfmal "mittel", aber zehnmal "schlecht".

Auffällig: Die klassischen Vor-Ort-Apotheken schnitten in der Stichprobe nicht wesentlich besser ab als die Discounter. Auch fünf Versandapotheken waren in der Stichprobe. Nur eine legte der Lieferung ausführliche Informationen zu allen Arzneimitteln bei.
Allerdings hatten die Versandapotheken beim Preis die Nase vorn.

In der Stichprobe haben sich die Test-Kunden wie viele ganz normale Kunden verhalten. Also von sich aus keine Fragen zu den Medikamenten gestellt, sondern einfach die Medikamente verlangt. Die Testeinkäufer haben abgewartet, ob und was die Apotheker von sich aus fragen und erklären.

Die Apothekenbetriebsordnung von 2012 schreibt den niedergelassenen Apotheken vor, ihre Kunden aktiv zu beraten und beispielsweise über mögliche Wechselwirkungen der gewünschten Medikamente zu informieren. Das gilt insbesondere für nicht verschreibungspflichtige Medikamente.

Weitere Details zu der Stichprobe berichtet der WDR am Mittwoch (21. Januar 2015) in folgenden Sendungen: WDR 2 Quintessenz, im Tagesprogramm und auf http://www.wdr2.de Servicezeit, WDR Fernsehen, 18.20 - 18.50 Uhr Profit - Das Wirtschaftsmagazin, WDR 5, 18.05 - 18.30 Uhr WDR 2 Servicezeit, WDR 2, 19.05 - 21.00 Uhr

Quelle: Pressemitteilung vom 21.01.2015 WDR Westdeutscher Rundfunk
Pressekontakt:
Pressekontakt:
Uwe-Jens Lindner
WDR Presse und Information
Telefon: 0221 220 7123
uwe-jens.lindner@wdr.de

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Unerwünschte Arzneimittelwirkung melden

Beitrag von WernerSchell » 11.03.2015, 08:16

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Aktuelle Ausgabe der AVP
Arzneiverordnung in der Praxis

AVP, Ausgabe 1, Januar 2015
http://www.akdae.de/Arzneimitteltherapi ... /index.php
AVP, Ausgabe 1, Januar 2015 (PDF)
http://www.akdae.de/Arzneimitteltherapi ... 201501.pdf
Mit der aktuellen AVP-Ausgabe 1/2015 ist die Umstellung von der Druck- auf die Online-Version abgeschlossen. Gleichzeitig hat sich auch ein Wechsel in der Redaktion vollzogen. Näheres hierzu erfahren Sie im Editorial.
Das neu bestellte Redaktionskollegium will die Vielfalt der Themen fortführen. Neben Autorenbeiträgen sollen zukünftig auch vermehrt Inhalte aus der Arbeit der Arzneimittelkommission Eingang in AVP finden.
Themen dieser Ausgabe sind u. a. die Behandlungsoptionen bei Haarausfall und der aktuelle Stand der Arzneimitteltherapie der Multiplen Sklerose. Weitere Beiträge befassen sich mit der Medikamentenreduktion bei geriatrischen Patienten und der Fragestellung, ob der Einsatz von Probiotika zur Vorbeugung von Antibiotika- bzw. Clostridien-assoziierten Diarrhoen sinnvoll ist.

Unerwünschte Arzneimittelwirkung melden
Zum Meldebogen > http://www.akdae.de/Arzneimittelsicherh ... index.html

Quelle und weitere Informationen:
http://www.akdae.de/index.html

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)
Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender
Geschäftsstelle:
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel.: 030 400456-500
Fax: 030 400456-555
E-Mail an die Geschäftsstelle > sekretariat@akdae.de

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Medikamentenreduktion bei geriatrischen Patienten

Beitrag von WernerSchell » 19.03.2015, 18:58

Medikamentenreduktion bei geriatrischen Patienten
Autor: Dr. med. Klaus Ehrenthal, Hanau, dr.klausehrenthal@gmx.de

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Bei geriatrischen Patienten mit Multimorbidität wird immer häufiger das Absetzen von Medikationen gefordert, vor allem in vier Situationen: bei Stürzen, bei Delirien, beim kognitiven Abbau und am Lebensende. Über die Effekte des Absetzens der Medikation finden sich bisher nur wenige Untersuchungen.
Dazu veröffentlichten Van Crammen et al. mit ihrem Team von Geriatern aus Rotterdam (Niederlande), Gent (Belgien), Brighton (Großbritannien) und Rom (Italien) kürzlich eine Untersuchung über Wirkungen einer Medikationsreduktion in den vier genannten Situationen.

Fazit
Zur Verminderung der Sturzhäufigkeit sind bei älteren Patienten Verordnungen von psychotropen Medikationen einzuschränken und die Dosen zu vermindern.
Dazu kann eine pharmakologische Schulung der (Haus-)Ärzte wirksam beitragen.
Delirante Zustände können bei Älteren durch viele Medikamente ausgelöst werden. Vermeidung vieler Medikamente oder eine Dosisreduktion sollte immer versucht werden.
Eine systematische Reduktion besonders von Psychotropika bei Polypharmazie verbessert bei Älteren oftmals die Kognition.
Am Lebensende sollte im Konsensus alles nicht Lebensnotwendige reduziert oder abgesetzt werden, um nicht zusätzlich zu schaden. Das Therapieziel ist dann nicht mehr die Lebensverlängerung, sondern allein die Vermeidung oder Dämpfung von Angst und Schmerzen.

... (weiter lesen unter) .... http://www.akdae.de/Arzneimitteltherapi ... /index.php
Siehe auch unter > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=20937

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Patienten beklagen Zeitmangel in Kliniken

Beitrag von WernerSchell » 17.10.2015, 06:49

Am 16.10.2015 bei Facebook gepostet:

Patienten beklagen Zeitmangel in Kliniken … fehlende Wertschätzung, Barrieren in der Praxis (Quelle: Ärzte Zeitung vom 16.10.2015). Dazu Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk: Solche Erkenntnisse sind nicht neu. Sie haben einfach damit zu tun, dass "Zeit", Zuwendung, nicht finanziert wird. Es gibt in den Krankenhäusern im Wesentlichen die "Fallpauschalen", und die allein bringen Geld in die Kasse. Alles andere ist unwirtschaftlich. In den Arztpraxen mangelt es ebenfalls an Zeit. Auch dort wird die Zuwendung nicht angemessen honoriert. Ich fordere daher seit den 1980er Jahren mehr "sprechende Medizin" mit entsprechender Vergütung. Die jetzigen Regeln, Fallpauschalen usw., sind allein der Ökonomie geschuldet und liegen nicht im Patienteninteresse. Dies muss den politisch Verantwortlichen ständig verdeutlicht werden. Die Bürgerinnen kennen ja die Missstände. - Weitere Hinweise unter: http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 5b9#p88551

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Arzneimitteltherapie in Heimen: Forschungsprojekt InTherAKT

Beitrag von WernerSchell » 30.01.2016, 07:58

Arzneimitteltherapie in Altenheimen: Forschungsprojekt InTherAKT erarbeitet Lösungen zur Bekämpfung medikamentöser Nebenwirkungen

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Die Arzneimitteltherapie von alten Menschen ist eine besondere Herausforderung. Schon lange ist bekannt, dass gerade Bewohner von Altenheimen oft viele Medikamente einnehmen müssen, wodurch das Risiko für unerwünschte Arzneimittelereignisse ansteigt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Depression, Inkontinenz oder Schmerzen sind die häufigsten Gründe für Arzneimittelverordnungen bei den meist über 80-Jährigen.

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http://www.intherakt.de/

Das neue Forschungsprojekt InTherAKT – Initiative zur (Arzneimittel-)Therapiesicherheit in der Altenhilfe durch Kooperation und Teamwork – der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg will hier Abhilfe schaffen: Gemeinsam mit 14 heimversorgenden Hausärzten und 11 Apotheken stellt ein Forscherteam der Paracelsus Universität die Arzneimitteltherapie in neun Münsteraner Altenheimen auf den Prüfstand. Geleitet wird das Projekt von Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis, und Univ.-Prof. Dr. Maria Flamm, MPH, Vorständin des Instituts für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin.

In einer Pressekonferenz am 27. Jänner 2016 in Münster wurde InTherAKT der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Bild v.l.n.r.: Kai Martens (Geschäftsleitung Grünenthal Deutschland), Prof. Dr. Hugo van Aken (European Safety Foundation), Dr. Oliver Schwalbe (Apothekerkammer Westfalen-Lippe), Dr. Bernhard Thülig (Bezirksregierung Münster), Frank Jansing (Leiter Altenheim Wohnstift am Südpark und Kardinal- von-Galen-Stift Münster), Dr. Ralf Becker (Hausärzteverbund Münster) und Prof. Jürgen Osterbrink (Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Projektleiter).

Ziel des auf zwei Jahre angelegten Versorgungsforschungs-Projekts: Weniger unerwünschte Arzneimittelereignisse, Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner sowie bessere Kommunikation und Kooperation zwischen den beteiligten Berufsgruppen. Bei InTherAKT erarbeiten Ärzte, Apotheker und Pflegende neue Lösungen. Sie werden gemeinsam die Medikation von Bewohnern in neun Münsteraner Altenheimen auf den Prüfstand stellen und gleichzeitig Kommunikation und Kooperation verbessern.

"Bisher gibt es nur wenige Daten zur Arzneimittelsicherheit in Altenheimen", berichtet Projektleiter Jürgen Osterbrink. „Aber wir wissen, dass Heimbewohner in Deutschland durchschnittlich 3,6 verschiedene Arzneistoffe pro Tag einnehmen. 13 Prozent der Bewohner bekommen sogar über 60 Verordnungen pro Jahr. Kein Wunder, dass medikamentöse Nebenwirkungen in Altenheimen an der Tagesordnung sind." Eine Untersuchung aus 11 Altenheimen in NRW mit knapp 800 Heimbewohnern zeige eine Rate von gut 10 Prozent an so genannten unerwünschten Arzneimittelereignissen (UAE).

An der operativen Ausführung sind neben den wissenschaftlichen Mitarbeitern der universitären Institute in erster Linie der Hausärzteverbund Münster, die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sowie die beiden Arbeitsgemeinschaften der Münsterschen Altenheime beteiligt.

Quelle: Pressemitteilung vom 28.01.2016
Paracelsus Medizinische Privatuniversität
Strubergasse 21, 5020 Salzburg, Austria
Telefon: +43 662 2420-0
Fax: +43 662 2420-80009

Weitere Informationen:
http://www.pmu.ac.at/news/article/arzne ... ungen.html
https://www.station24.de/news/-/content/detail/17649878
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... =237216106

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich am 27.04.2016 beim 24. Neusser Pflegetreff mit dem Thema Arzneimittelversorgung der älteren Menschen befassen und in diesem Zusammenhang vielfältige Medikationsprobleme erörtern bzw. Lösungen einfordern. Näheres (stets aktuell) unter folgender Adresse: http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php? =7&t=21371

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Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

Beitrag von WernerSchell » 02.02.2016, 08:23

Am 28.01.2016 bei Facebook gepostet:
Neue medizinische Leitlinie Demenzen: Bessere Diagnostik und Therapie sind möglich. Es wird u.a. ausgeführt, dass nur wenige Medikamente wirken & ein differenzierter Einsatz erforderlich ist: > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21487 - Der Neusser Pflegetreff am 27.04.2016 wird die Arzneimittelversorgung der älteren Menschen aufgreifen und die medikamentösen Möglichkeiten lösungsoerientiert ansprechen: > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=21371

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Arzneimittelereignisse

Beitrag von WernerSchell » 04.03.2016, 18:27

Bei älteren Patienten gelten bestimmte Arzneimittel als potenziell ungeeignet, weil sie mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte Arzneimittelereignisse einhergehen können. Die Beachtung der Empfehlungen der Priscus-Liste verbessert bei älteren Patienten die Arzneimittelsicherheit (> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=14576 ). Dies wurde erneut wissenschaftlich bestätigt. - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich am 27.04.2016 beim 24. Neusser Pflegetreff mit dem Thema Arzneimittelversorgung der älteren Menschen befassen und in diesem Zusammenhang vielfältige Medikationsprobleme erörtern bzw. Lösungen einfordern. > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=21371 - Der Eintritt ist frei!

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Arzneimittelversorgung älterer Menschen - mehr Sorgfalt

Beitrag von WernerSchell » 14.05.2016, 14:25

Am 09.05.2015 bei Facebook gepostet:
Der Neusser Pflegetreff hat gerade erst am 27.04.2016 die Probleme mit der Polypharmazie und sonstige Mängel in der Arzneimittelversorgung diskutiert (>http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=21522 ),
da kommen sozusagen ergänzend Mitteilungen darüber, dass wegen mutmaßlichen millionenschweren Betrugs durch Apotheker mit „Luftrezepten“ ermittelt wird. Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse die Ermittlungen hervorbringen.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird die weitere Entwicklung im Auge behalten und informieren: > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =2&t=21624

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