Helfen lohnt sich: Wer sich um andere kümmert, lebt länger

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Helfen lohnt sich: Wer sich um andere kümmert, lebt länger

Beitrag von WernerSchell » 02.04.2018, 06:17

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Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

Helfen lohnt sich: Wer sich um andere kümmert, lebt länger
Studie untersucht den Zusammenhang von sozialem Engagement und Lebenszeit

22. DEZEMBER 2016

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Prof. Dr. Ralph Hertwig

Ältere Menschen, die andere unterstützen, leben länger. Das belegt eine Studie, die in der Fachzeitschrift Evolution and Human Behavior erschienen ist. Daran beteiligt waren Forschende der Universität Basel, der Edith Cowan University, der University of Western Australia, der Humboldt-Universität zu Berlin und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin.

Wer sich im Alter um andere kümmert, tut damit auch sich selbst etwas Gutes. So leben Großeltern, die sich um ihre Enkelkinder kümmern, im Schnitt länger als Großeltern, die das nicht tun. Dies konnte ein internationales Forschungsteam anhand von Überlebensanalysen von über 500 Menschen im Alter zwischen 70 und 103 Jahren zeigen. Basis waren Daten der sogenannten Berliner Altersstudie aus den Jahren 1990 bis 2009.
Anders als in den meisten Studien zum Thema bezogen die Forschenden gezielt keine Daten mit ein, die intensive Pflegeaufgaben wie Vormundschaften innerhalb der Familie beinhalten. Stattdessen verglichen sie Großeltern, die ihre Enkelkinder betreuten, mit Großeltern, die dies nicht taten sowie mit älteren, enkel- oder kinderlosen Menschen, die sich um andere Menschen in ihrem sozialen Umfeld kümmerten.
Die Ergebnisse der Analysen zeigen, dass sich ein solches Kümmern positiv auf die Lebenszeit der sich Kümmernden auswirken kann. Die Hälfte der Großeltern, die ihre Enkelkinder umsorgten, lebten noch etwa zehn Jahre nach dem ersten Interview 1990. Ähnlich sieht es bei Menschen aus, die zwar keine Enkelkinder hatten, aber ihre Kinder unterstützten, beispielsweise im Haushalt. Von denjenigen, die sich nicht engagierten, starb dagegen etwa die Hälfte innerhalb von fünf Jahren.

Kein Patentrezept für langes Leben

Die Forschenden konnten darüber hinaus belegen, dass dieser positive Effekt des Kümmerns auf die Lebenszeit nicht nur bei Hilfeleistungen und Betreuung innerhalb der eigenen Familie gilt. Die Datenanalyse zeigt, dass auch kinderlose, ältere Erwachsene, die beispielsweise anderen Menschen emotionalen Beistand leisten, davon profitieren können. Die Hälfte der Engagierten lebte noch sieben weitere Jahre, während diejenigen, die sich sozial nicht engagierten, im Schnitt nur noch vier weitere Jahre weiter lebten.

„Jedoch sollte man das Sorgen für andere nicht als Patentrezept für ein längeres Leben verstehen“, sagt Ralph Hertwig, Direktor des Forschungsbereichs „Adaptive Rationalität“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. „Wir gehen davon aus, dass bei einem moderaten Maß von Engagement tatsächlich positive Effekte auf die Gesundheit zu erwarten sind. Wenn es darüber hinaus geht, zeigen frühere Studien, dass dies zu Stress führt, der sich negativ auf die physische und psychische Gesundheit auswirkt“, so Hertwig. Da es in Deutschland nicht der Regelfall ist, dass sich Großeltern vollumfänglich um ihre Enkelkinder kümmern, wurden intensive Pflegeaufgaben nicht in die Analyse miteinbezogen.

Die Forschenden vermuten, dass die Wurzeln prosozialen Verhaltens ursprünglich in der Familie liegen. „Es scheint plausibel, dass die Entwicklung von prosozialem Verhalten der Eltern und Großeltern gegenüber ihren Nachkommen durch ein neuronales und hormonales System möglich gemacht wurde, das dann auch die Grundlage für Kooperation und altruistisches Verhalten gegenüber Nichtverwandten bildete“, sagt Sonja Hilbrand, Doktorandin an der Fakultät für Psychologie der Universität Basel.

Quelle: https://www.mpg.de/10874182/soziales-en ... g?c=149860 bzw. https://www.mpg.de/10873248/engagierte- ... serwartung

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N-TV- Bericht vom 04. März 2018:
Alles kann, nichts muss
Betreuung der Enkel hält Großeltern jung

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Toben im Schnee mit den Enkeln - das kann den Großeltern auch guttun.(Foto: imago/Westend61)

Wer sich um seine Enkel kümmert, lebt womöglich länger - das könnte man jedenfalls aus der Berliner Altersstudie schließen. Nur aus diesem Grund sollte aber niemand bei der Betreuung helfen. Entscheidend ist die eigene Motivation - man muss wollen, nicht müssen.

Prof. Dr. Ralph Hertwig vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung hat gemeinsam mit Kollegen Daten der sogenannten Berliner Altersstudie ausgewertet. Dafür werden Menschen im Alter von 70 bis 103 Jahren regelmäßig zu ihrer Lebenssituation befragt. Das Ergebnis: Von den Großeltern, die sich um ihre Enkelkinder kümmerten, lebten zehn Jahre nach der ersten Datenerhebung noch die Hälfte. Von den Senioren, die sich nicht für Enkelkinder engagierten, war die Hälfte bereits nach fünf Jahren gestorben.
… (weiter lesen unter) … https://www.n-tv.de/wissen/Betreuung-de ... 16567.html

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"Wenn jeder auf seinem Platz das Beste tut, wird es in der Welt bald besser aussehen."
Dies meinte Adolf Kolping zum Thema Motivation …

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