Armut - Alleinerziehende und Geringqualifizierte ...

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Überversorgt und trotzdem früher tot - Präventionskrise in Deutschland

Beitrag von WernerSchell » 31.05.2023, 18:27

Übernahme aus Forum > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... ?f=5&t=761

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V.


Überversorgt und trotzdem früher tot - Präventionskrise in Deutschland

Die Lebenserwartung in Deutschland fällt im internationalen Vergleich auffällig niedrig aus, obwohl sich Deutschland eines der teuersten Gesundheitssystem der Welt leistet. Angesichts dieses ernüchternden Ergebnisses fordert die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), den Fokus endlich mehr auf Prävention und Gesundheitskompetenz zu richten. Dazu gehören: Stärkung der Hausarztmedizin, Aufwertung der sprechenden Medizin und damit mehr Gesundheitsberatung, strengere Regeln im Umgang mit Tabak- und Alkoholwerbung, gesundes Schul- und Kita-Essen, mehr Sportangebote etc.

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Bei den Ausgaben für das Gesundheitssystem liegt Deutschland auf den vorderen Plätzen, bei der Lebenserwartung gehört es zu den Schlusslichtern. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock, in der die Lebenserwartung in sechs Ländern mit hohem Einkommen verglichen wurden. Es zeigten sich erhebliche Unterschiede: In den bestplatzierten Ländern (Frauen: Spanien, Männer: Schweiz) werden die Menschen im Durchschnitt gleich mehrere Jahre älter als in Deutschland. In Deutschland ist, so die Studie, vor allem die erhöhte Anzahl von Todesfällen aufgrund kardiovaskulärer (Herz-Kreislauf-)Erkrankungen auffällig.

Gerade angesichts der immensen Ressourcen, die hierzulande für die Gesundheit ausgegeben werden, müssen diese Zahlen aufrütteln: In Deutschland arbeiten überdurchschnittlich viele Ärztinnen und Ärzte, gleichzeitig gibt es mehr Krankenhaus- und Intensivbetten als in fast allen anderen verglichenen Ländern. Trotzdem sterben die Menschen in Deutschland früher.

„Wir setzen uns seit Jahren für mehr Prävention ein. Es wäre schon viel gewonnen, wenn die sprechende Medizin aufgewertet wird, so dass den hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen endlich mehr Zeit für die Gesundheitsberatung zur Verfügung steht. Anders wird es nicht gelingen, gerade Risikogruppen zu erreichen. Das geht nur im Gespräch“, kommentiert Prof. Martin Scherer, Präsident der DEGAM. „In Deutschland gibt es ein krasses Missverhältnis: Die Anzahl der Arztkontakte pro Person ist extrem hoch – aber die Zeit pro Patient/in, um gesundheitsförderndes Verhalten zu besprechen, viel kürzer als in den verglichenen Ländern.“

Echte Prävention ist zudem viel mehr als eine medizinische – sie ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe: „Deutschland ist führend im Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker, hat immer noch eine überdurchschnittliche Alkohol- und Raucherquote (und als eines von wenigen Ländern weiterhin kein Werbeverbot für Zigaretten) und einen viel zu hohen Anteil an übergewichtigen und adipösen Menschen. Bei der Ernährung fällt die hohe Rate an tierischen Produkten auf. Auch bei der Bewegung gibt es Defizite,“ ergänzt Dr. Thomas Maibaum, stellvertretender Sprecher der DEGAM-Sektion Prävention.

Gleichzeitig warnt die Fachgesellschaft davor, die Verantwortung alleine bei den Betroffenen abzuladen. „Es ist seit Jahren bekannt, dass eine reine Verhaltensprävention in erster Linie die Menschen erreicht, die sowieso schon gesundheitsbewusst leben. Bei der Verhältnisprävention, über die seit Jahren diskutiert wird, kommt Deutschland weder bei der Forschung noch in der Praxis der öffentlichen Gesundheitsfürsorge (Public Health) wirklich voran. Erste und längst überfällige Schritte wären: Einführung Zuckersteuer, Werbeverbot für Tabakprodukte, Raucherentwöhnung als Kassenleistung, Subventionierung von gesunder Ernährung in Kindergarten und Schule und mehr Sportangebote für jede Altersstufe“, fordert Martin Scherer. „Nur so können wir bei der Lebenserwartung zumindest den internationalen Durchschnitt erreichen.“

Hinsichtlich der Konsequenzen der Studie sieht die Autorengruppe insbesondere Defizite in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die DEGAM geht davon aus, dass die kardiovaskuläre Krankheitslast auch medikamentös effektiver reduziert werden kann: „Bei Menschen mit hohem absoluten und relativen Herzinfarkt-Risiko sollten verstärkt Statine verschrieben werden“, fasst Dr. Uwe Popert, Sprecher der DEGAM-Sektion Hausärztliche Praxis, den aktuellen Wissensstand zusammen. „In Deutschland liegt die Indikationsgrenze derzeit bei einem 20-prozentigen Risiko, dass innerhalb von 10 Jahren ein kardiovaskuläres Ereignis (zum Beispiel Herzinfarkt) auftritt. Im europäischen Ausland liegt die Indikationsschwelle meist bei 10 Prozent. Auch Deutschland sollte diesen Wert insbesondere für Jüngere bei 10 Prozent ansetzen, um eine problematische Verzögerung der Behandlung zu vermeiden.“

Quellen:
Jasilionis, D., van Raalte, A.A., Klüsener, S. et al. The underwhelming German life expectancy. Eur J Epidemiol (2023). https://doi.org/10.1007/s10654-023-00995-5

DEGAM-Leitlinie zur Kardiovaskulären Prävention: https://tinyurl.com/y5sn6jp9

Pressekontakt:

Natascha Hövener
Pressesprecherin
Telefon: 030 – 20 966 98 16
E-Mail: hoevener@degam.de

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
Schumannstraße 9, 10117 Berlin
http://www.degam.de
Präsident: Prof. Dr. med. Martin Scherer (Hamburg)

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die Allgemeinmedizin als anerkannte wissenschaftliche Disziplin zu fördern und sie als Rückgrat der Patientenversorgung weiterzuentwickeln. Die DEGAM ist Ansprechpartnerin bei allen Fragen zur wissenschaftlichen Entwicklung der Allgemeinmedizin an den Hochschulen, zur Fort- und Weiterbildung sowie zum Qualitätsmanagement. Sie erarbeitet eigene wissenschaftlich fundierte Leitlinien für die hausärztliche Praxis und beteiligt sich auch an interdisziplinären Leitlinien anderer Fachgesellschaften. Die Aktivitäten der Nachwuchsförderung sind in der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) zusammengefasst.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Martin Scherer, Präsident der DEGAM
E-Mail: m.scherer@uke.de

Weitere Informationen:
https://tinyurl.com/y5sn6jp9 - DEGAM-Leitlinie zur Kardiovaskulären Prävention:
https://doi.org/10.1007/s10654-023-00995-5 - Jasilionis, D., van Raalte, A.A., Klüsener, S. et al. The underwhelming German life expectancy. Eur J Epidemiol (2023)

Quelle: Pressemitteilung vom 31.04.2023
Natascha Hövener Pressekontakt
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V.
https://idw-online.de/de/news815263



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Wir können Krankheiten mit einem gesunden Lebensstil verhindern bzw. weit hinauszögern. Mit geeigneten Präventionsmaßnahmen (= gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, guter Schlaf, Stressvermeidung, Geistige Tätigkeiten gestalten, soziale Kontakte pflegen, Risikofaktoren wie Rauchen, übermaßíger Alkoholkonsum, hoher Blutdruck, Übergewicht vermeiden …) können wir die Telomere, die sich altersbedingt ständig verkürzen, wieder ein wenig verlängern, so dass der Zelltod deutlich hinausgezögert wird und viele Lebensjahre, meist bei gesunder Gesundheit, hinzu gewonnen werden können. - Dazu informieren u.a. über 50 Beiträge unter folgender Interesse > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... p?f=7&t=59
Allerdings ist der Tod nicht vermeidbar. Bei etwa 120 Jahren ist die bislang bekannte äußerste Grenze erreicht. Darum müssen wir alle sterben … > https://www.facebook.com/watch/?ref=sea ... 3&q=quarks

WernerSchell
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Pflegekommission empfiehlt erneute Anhebung der Mindestlöhne in der Altenpflege

Beitrag von WernerSchell » 29.08.2023, 18:35

Bundesgesundheitsministerium
Pressemittelung vom 29.08.2023



Pflegekommission empfiehlt erneute Anhebung der Mindestlöhne in der Altenpflege
Starkes Signal für den Pflegeberuf in wirtschaftlich schwierigem Umfeld


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Die Pflegekommission hat sich einstimmig für höhere Mindestlöhne für Beschäftigte in der Altenpflege ausgesprochen: Bis zum 1. Juli 2025 sollen die Mindestlöhne für Pflegekräfte in Deutschland in zwei Schritten steigen. Für Pflegehilfskräfte empfiehlt die Pflegekommission eine Anhebung auf 16,10 Euro pro Stunde, für qualifizierte Pflegehilfskräfte eine Anhebung auf 17,35 Euro pro Stunde und für Pflegefachkräfte auf 20,50 Euro pro Stunde. Wie schon bei den letzten Beschlüssen dieser und früherer Pflegekommissionen sind die Mindestlöhne nach Qualifikationsstufe gestaffelt. Sie gelten einheitlich im gesamten Bundesgebiet. Für Beschäftigte in der Altenpflege empfiehlt die Pflegekommission weiterhin einen Anspruch auf zusätzlichen bezahlten Urlaub über den gesetzlichen Urlaubsanspruch hinaus in Höhe von jeweils neun Tagen pro Kalenderjahr (bei einer 5-Tage-Woche). Die Pflegekommission hat sich bei ihrer Empfehlung für eine Laufzeit bis 30. Juni 2026 ausgesprochen.

Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit:
„Pflegekräfte sind die tragende Säule des Gesundheits- und Pflegesystems, das muss sich auch im Lohn widerspiegeln. Jede zugelassene Pflegeeinrichtung ist bereits jetzt zu einer Bezahlung der Pflege- und Betreuungskräfte in Tarifhöhe verpflichtet. Die Anhebung des Mindestlohns ist ein wichtiger weiterer Schritt auf dem Weg zu einer fairen Entlohnung für alle Pflege- und Betreuungskräfte. Es ist ein Zeichen der Anerkennung dafür, was Pflegende täglich leisten. Mit guten Löhnen und attraktiven Arbeitsbedingungen wollen wir auch in Zukunft die pflegerische Versorgung sichern.“

Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales:
„Pflegekräfte arbeiten hart und oft unter schwierigen Bedingungen. Menschen zu pflegen, bedeutet ein hohes Maß an Verantwortung und Belastung. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Pflegekräfte gute Arbeitsbedingungen haben, die nicht krank machen. Dazu gehört, dass es ausreichend Pflegekräfte gibt und sich mehr junge Menschen für diesen erfüllenden und anspruchsvollen Beruf entscheiden. Und die Pflegerinnen und Pfleger müssen anständig bezahlt werden, denn gute Löhne helfen auch gegen den Fachkräftemangel. Durch den Beschluss der Pflegekommission steigen die Mindestlöhne in der Pflege um bis zu 14 Prozent. Das ist gut für die Pflegerinnen und Pfleger und gut für die Pflegebranche. Ich freue mich, dass die Pflegekommission einstimmig entschieden hat und wir den Pflegerinnen und Pflegern so zu deutlich mehr Lohn verhelfen.“

Cornelia Prüfer-Storcks, Beauftragte des BMAS für die Pflegekommission und ehemalige Hamburger Gesundheitssenatorin:
„Die einstimmige Empfehlung der Pflegekommission für höhere Pflegemindestlöhne in Zeiten hoher Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten verdeutlicht das gemeinsame Engagement aller Kommissionsmitglieder für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Branche. Ich freue mich, dass wir als Pflegekommission mit dieser Entscheidung die Attraktivität des Pflegeberufs erneut erhöhen, um mehr Personal für die Pflege zu gewinnen. Der Pflegemindestlohn ist weiterhin wichtig als individuell einklagbarer Rechtsanspruch der Beschäftigten in der Pflege. Gleichzeitig gibt der Beschluss den Pflegeeinrichtungen im Hinblick auf die Mindestentgelte Planungssicherheit für die nächsten Jahre.“


Die nach der neuen Empfehlung der Kommission geplanten Erhöhungsschritte der Pflegemindestlöhne lauten im Einzelnen wie folgt:

(1) Für Pflegehilfskräfte:

Wann? Höhe
­ab 01.05.2024 ­15,50 €
­ab 01.07.2025 ­16,10 €

(2) Für qualifizierte Pflegehilfskräfte (Pflegekräfte mit einer mindestens 1-jährigen Ausbildung und einer entsprechenden Tätigkeit):

Wann? Höhe
­ab 01.05.2024 16,50 €
­ab 01.07.2025 17,35 €
(3) Für Pflegefachkräfte:

Wann? Höhe
­ab 01.05.2024 19,50 €
­ab 01.07.2025 ­20,50 €

Rund 1,3 Millionen Beschäftigte arbeiten in Einrichtungen, die unter den Pflegemindestlohn fallen. Die aktuell gültige Pflegemindestlohn-Verordnung ist noch bis 31. Januar 2024 gültig und sieht vor, dass die Mindestlöhne für Pflegehilfskräfte derzeit 13,90 Euro, für qualifizierte Pflegehilfskräfte 14,90 Euro und für Pflegefachkräfte 17,65 Euro betragen. Sie steigen zum 1. Dezember 2023 noch einmal auf 14,15 Euro, 15,25 Euro und 18,25 Euro. Dort, wo der spezielle Pflegemindestlohn nicht zur Anwendung kommt (zum Beispiel in Privathaushalten), gilt der allgemeine gesetzliche Mindestlohn von aktuell 12 Euro pro Stunde.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales strebt an, auf Grundlage der Empfehlung der Pflegekommission die neuen Pflegemindestlöhne auf dem Weg einer Verordnung festzusetzen. Damit werden die empfohlenen Pflegemindestlöhne wie auch der Anspruch auf Mehrurlaub allgemein verbindlich - ungeachtet eventuell höherer Ansprüche aus Arbeits- oder Tarifvertrag.

Der Pflegekommission nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz gehören Vertreterinnen und Vertreter von privaten, frei-gemeinnützigen sowie kirchlichen Pflegeeinrichtungen an. Arbeitgeber bzw. Dienstgeber und Arbeitnehmer bzw. Dienstnehmer sind paritätisch vertreten. Die fünfte Pflegekommission hat ihre Arbeit unter dem Vorsitz der ehemaligen Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks im Dezember 2021 aufgenommen und amtiert für fünf Jahre. Im Februar 2022 hat sie in ihrem ersten Beschluss bereits eine deutliche Anhebung von Mindestentgelten und Mindesturlaub empfohlen.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministerium vom 29.08.2023
https://www.bundesgesundheitsministeriu ... -2023.html


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Deutsches Ärzteblatt vom 29.08.2023:

Deutlich höhere Mindestlöhne in der Altenpflege empfohlen

Berlin – Die von der Bundesregierung einberufene Pflegekommission hat sich einstimmig für eine weitere Anhebung der Mindestlöhne in der Altenpflege ausgesprochen. Sie sollen in zwei Schritten steigen – und zwar zum 1. Mai 2024 und zum 1. Juli 2025. Das teilte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) heute in Berlin mit.

Für Pflegehilfskräfte empfiehlt die Pflegekommission demnach ab Juli 2025 eine Anhebung auf 16,10 Euro pro Stunde, für qualifizierte Pflegehilfskräfte eine Anhebung auf 17,35 Euro pro Stunde und für Pflegefach­kräfte auf 20,50 Euro pro Stunde.

Das wäre ein Anstieg um bis zu 14 Prozent. Zudem empfiehlt die Pflegekommission weiterhin einen Anspruch auf zusätzlichen bezahlten Urlaub über den gesetzlichen Urlaubsanspruch hinaus in Höhe von jeweils neun Tagen pro Kalenderjahr (bei einer Fünf-Tage-Woche).

... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e

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Neue Gesundheitsinformation zu Statinen

Beitrag von WernerSchell » 31.08.2023, 17:09

Übernahme aus Forum > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 9994#p9994


Bild Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Wissenschaftlicher Fachausschuss der Bundesärztekammer


Neue Gesundheitsinformation zu Statinen

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Übernahme aus Forum >


Die neue Gesundheitsinformation richtet sich an Patientinnen und Patienten ohne Diabetes mellitus oder kardiovaskuläre Vorerkrankung. Auf zwei Seiten informiert sie allgemein verständlich über Nutzen und Risiken einer Statintherapie in der Primärprävention.

Diese Gesundheitsinformation hat die AkdÄ gemeinsam mit dem ÄZQ (Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin) entwickelt. Sie beruht auf dem Leitfaden „Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse“ der AkdÄ.


▶ Gesundheitsinformation von AkdÄ und ÄZQ > https://www.akdae.de/fileadmin/user_upl ... e-AeZQ.pdf
Siehe auch unter > https://www.patienten-information.de/ku ... en/statine



Quelle: Pressemitteilung vom 31.08.2023
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Fachausschuss der Bundesärztekammer
Dezernat 1 – Ärztliche Versorgung und Arzneimittel
Herbert-Lewin-Platz 1 • 10623 Berlin
Telefon: +49 30 400456-500
Telefax: +49 30 400456-555
akdae-newsletter@baek.dewww.akdae.de
>>> https://www.akdae.de/service/newsletter ... ws-2023-30


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Siehe auch unter
https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 9433#p9433
https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 9434#p9434

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Fast die Hälfte der Erwerbspersonen macht sich große Sorgen um sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft

Beitrag von WernerSchell » 14.09.2023, 16:37

Hans-Böckler-Stiftung
Pressestelle

Neue Befragungsergebnisse
Fast die Hälfte der Erwerbspersonen macht sich große Sorgen um sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft


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Die Sorgen um ein Auseinanderdriften der Gesellschaft in Deutschland haben im Sommer 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Im Juli gaben 48 Prozent der Erwerbspersonen an, sich große Sorgen um den sozialen Zusammenhalt zu machen. Das waren mehr als zu jedem anderen Zeitpunkt seit Beginn der durch den russischen Überfall auf die Ukraine ausgelösten Krise oder während der Corona-Pandemie (Details unten). Der Anteil der Erwerbspersonen, die sich große Sorgen machen wegen steigender Preise, um die allgemeine wirtschaftliche Situation, oder ihre persönliche finanzielle Lage, ist gegenüber November 2022 leicht gesunken. Allerdings bleibt insbesondere die wirtschaftliche Belastung weiter auf hohem Niveau, und die Quote der Betroffenen wächst bei Personen mit niedrigen Einkommen gegen den Gesamttrend leicht. So berichteten zuletzt 52 Prozent der Erwerbspersonen mit einem niedrigen bedarfsgewichteten Haushaltseinkommen unter 1500 Euro monatlich von starken oder gar äußersten finanziellen Belastungen, während es im November 2022 noch 50 Prozent und kurz vor Beginn des Ukraine-Krieges 41 Prozent waren. Das Vertrauen in die Bundesregierung ist zuletzt noch einmal leicht gesunken: 14 Prozent der Erwerbspersonen gaben im Juli an, großes oder sehr großes Vertrauen in die Regierung zu haben, nach 15 Prozent im November. 53 Prozent gaben im Juli an, sie hätten wenig oder überhaupt kein Vertrauen in die Regierung, nach 48 Prozent im November 2022. Das ergibt die neueste Welle der Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung, für die im Juli gut 5000 erwerbstätige und arbeitsuchende Personen befragt wurden. Die Panel-Befragung läuft seit dem Frühjahr 2020, so dass sich Entwicklungen im Zeitverlauf ablesen lassen (mehr zur Methode unten).

„Wir sehen eine Stabilisierung der finanziellen und wirtschaftlichen Sorgen und Belastungen auf hohem Niveau. Diese sind bislang nicht auf das Niveau von vor der Ukraine-Krise zurückgegangen. Der Anstieg in Folge des Krieges war also nicht nur eine kurzfristige Reaktion, sondern spiegelt eine reale und dauerhafte Belastung – vor allem in den unteren und teilweise mittleren Einkommensgruppen – wider“, ordnet Prof. Dr. Bettina Kohlrausch die neuen Befunde ein. Die wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung wertet die Befragung zusammen mit den WSI-Forschern Dr. Andreas Hövermann und Dr. Helge Emmler aus.

„Insofern ist es gut, dass das Bürgergeld nun entsprechend der Inflation erhöht wird. Und es ist sicherlich ein Fehler, dass es beim Mindestlohn Anfang kommenden Jahres nur eine kleine Erhöhung geben wird“, sagt die WSI-Direktorin.

Die Daten sprächen auch dafür, „dass sich die finanziellen Belastungen auch in Vertrauensverlusten niederschlagen“, so Kohlrausch: Befragte, die sich etwa große Sorgen um die allgemeine oder individuelle wirtschaftliche Lage oder um ihren Arbeitsplatz machen, äußern weit überdurchschnittlich häufig, sie hätten geringes oder kein Vertrauen in die Bundesregierung (siehe auch Abbildung 1 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). Es sei zwar verkürzt, daraus monokausale Erklärungen zu konstruieren, „denn die Entfremdung zwischen einem Teil der Bürgerinnen und Bürger und staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen hat sicherlich nicht erst mit der Energiekrise und den Preissprüngen begonnen. Dennoch haben die daraus resultierenden Belastungen das Potenzial, diese Entfremdung weiter zu verstärken und zu verfestigen“, warnt die Wissenschaftlerin.

Die Befragungsergebnisse im Einzelnen:

Sorgen: Aktuell machen sich 48 Prozent der Befragten große Sorgen um den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. Das ist ein Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber dem November 2022. Besonders frappierend fällt die Sorge um den sozialen Zusammenhalt in der längerfristigen Perspektive aus: Im April 2020, auf dem ersten Höhepunkt der Corona-Pandemie, lag der Anteil der stark Besorgten etwa halb so hoch, bei 23 Prozent. „Das unterstreicht, dass ein erheblicher Teil der Menschen die gut drei Jahre seit Beginn der Pandemie als Dauerkrise wahrnimmt, die sie und die Gesellschaft auslaugen“, sagt Bettina Kohlrausch. „Es gibt zwischenzeitlich mal eine leichte Entspannung, aber bislang kein Ende.“

Dazu passt, dass sich die Sorgen um die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, die Entwicklung der sozialen Ungleichheit und die eigene finanzielle Lage in der Befragung auf hohem Niveau zu stabilisieren scheinen: Knapp ein Drittel der Befragten machte sich im Juli große Sorgen darüber, dass sie ihren Lebensstandard nicht dauerhaft werden halten können, knapp 40 Prozent sind sehr besorgt um ihre Altersabsicherung (siehe auch Abbildung 2 in der pdf-Version). Der Effekt der hohen Inflation ist zuletzt zwar leicht rückläufig, aber immer noch sehr weit verbreitet: 51 Prozent der Befragten machen sich deswegen große Sorgen, nach 56 Prozent im November. Auch die Quote, der um die eigene wirtschaftliche Situation stark Besorgten, war zuletzt etwas niedriger als im November (24 vs. 28 Prozent), ist aber immer noch deutlich höher als vor Ausbruch des Ukraine-Krieges.

Deutliche Unterschiede zeigen sich bei einer verfeinerten Betrachtung nach Einkommen: Befragte mit niedrigen Einkommen berichten nicht nur am häufigsten von Sorgen um ihre wirtschaftliche Situation, in dieser Gruppe stiegen die meisten Sorgen mit finanziellem Bezug (steigende Preise, allgemeine wirtschaftliche Situation) auch zuletzt weiter an – gegen den allgemeinen Trend.

Belastungen: Ähnlich sieht das Muster für die wahrgenommene finanzielle Belastung aus. Schaut man auf alle Befragten, ist der Anteil derer, die äußerst und stark belastet sind, gegenüber dem Rekordhoch im November 2022 leicht zurückgegangen, liegt aber immer noch etwas über dem Wert zu Pandemiebeginn (Abbildung 3). Gegen diesen Trend sind die finanziellen Belastungen insbesondere bei den Einkommensärmsten zuletzt weiter angestiegen, während sie bei den Befragten mit höheren Einkommen zurückgehen und in der Mitte auf erhöhtem Niveau eher stagnieren (Abbildung 4).

Andere abgefragte Belastungen haben sich zuletzt auf mittlerem bis niedrigerem Niveau stabilisiert (Abbildung 3). Das gilt etwa für Belastungen durch die familiäre Situation oder die Arbeitssituation. Auffällig ist, dass die Belastungen der Frauen weiterhin teilweise deutlich über denen der Männer liegen. Trotz teilweise erheblicher Belastungsrückgänge geht dies, wie auch in den Erhebungswellen zuvor, insbesondere auf die erhöhten Belastungswerte von Müttern zurück.

Vertrauen in Institutionen: Für viele staatliche oder gesellschaftliche Institutionen wie Polizei, Justiz, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände oder öffentlich-rechtliche Medien zeigen sich zwischen November 2022 und Juli 2023 eher unauffällige, stabilisierende Entwicklungen (Abbildung 5 in der pdf-Version). Eine Ausnahme stellt die Bundesregierung dar, die weiter an Vertrauen einbüßt. Gegenüber November hat sich im Juli der bereits geringe Anteil, der der Bundesregierung explizit großes oder sehr großes Vertrauen entgegenbringt, noch einmal geringfügig reduziert – von 15 auf 14 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil derjenigen, die wenig oder überhaupt kein Vertrauen in die Bundesregierung äußern, auf mittlerweile mehr als die Hälfte der Befragten an.

Das Vertrauen in die Bundesregierung korreliert dabei mit der Einkommenssituation und den wahrgenommenen Belastungen: Während 62 Prozent der Befragten mit einem niedrigen Nettoäquivalenzeinkommen von unter 1.500 Euro im Monat angaben, wenig oder überhaupt kein Vertrauen in die Bundesregierung zu haben, waren es 44 Prozent bei Personen mit einem höheren gewichteten Nettoeinkommen von über 3.500 Euro. Besonders gering ist das Vertrauen in die Bundesregierung unter Erwerbspersonen mit niedrigem Einkommen im Osten Deutschlands. Von ihnen äußerten im Juli 70 Prozent wenig oder überhaupt kein Vertrauen in die Bundesregierung – im Westen lag der Wert bei 61 Prozent.

Generell zeigen sich deutliche Unterschiede im Institutionenvertrauen zwischen Befragten in Ost- und Westdeutschland (Abbildung 6): Ob in Gerichte, Polizei, Bundeswehr, öffentlich-rechtliche Medien, Gewerkschaften oder Arbeitgeberverbände – der Anteil der Befragten in Ostdeutschland, der großes oder sehr großes Vertrauen äußert, ist kleiner als in Westdeutschland. Besonders deutlich wird dieser Vertrauensunterschied auch bezogen auf die Bundesregierung: während im Juli in Westdeutschland 14 Prozent der Bundesregierung hohes oder sehr hohes Vertrauen entgegenbrachten, waren es in Ostdeutschland nur 8 Prozent. Lediglich der „Partei, die ich wähle“ bringen Befragte im Osten ähnlich großes oder sehr großes Vertrauen entgegen wie Befragte im Westen (43 vs. 42 Prozent).

Auch Wählerinnen und Wähler der AfD äußern ein im Vergleich unterdurchschnittliches Vertrauen in staatliche und gesellschaftliche Institutionen. Das gilt für Polizei, Gerichte, Bundeswehr, öffentlich-rechtliche Medien, Arbeitgeberverbände oder Gewerkschaften. Besonders gering verbreitet ist das Vertrauen unter AfD-Wählenden in die Bundesregierung – gerade einmal 2,8 Prozent gaben an, sie hätten großes oder sehr großes Vertrauen. Lediglich der „Partei, die ich wähle“ bringen AfD-Wähler*innen etwas häufiger großes oder sehr großes Vertrauen entgegen als der Durchschnitt der Wähler*innen. Unter Wähler*innen der Grünen ist das Vertrauen in die gewählte Partei noch deutlich größer, unter SPD-Wählenden auf ähnlichem Niveau wie bei der AfD.

Informationen zur Methode
Für die neue Welle der Erwerbspersonenbefragung wurden im Juli 2023 insgesamt 5029 Erwerbstätige und Arbeitsuchende von Kantar Deutschland online zu ihrer Lebenssituation befragt. Der überwiegende Teil dieser Personen wurde bereits im April, Juni und November 2020, im Januar, Juli und Oktober 2021 sowie im Januar, April und November 2022 kontaktiert, um an der Panelstudie teilzunehmen. Die Befragten bilden die Erwerbspersonen in Deutschland im Hinblick auf die Merkmale Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland repräsentativ ab. Durch die Panelstruktur lassen sich Veränderungen im Zeitverlauf herausarbeiten.


Die PM mit Abbildungen PDF › > https://www.boeckler.de/pdf/pm_wsi_2023_09_14_.pdf
>>> https://www.boeckler.de/de/pressemittei ... -52045.htm


Quelle: Pressemitteilung vom 15.09.2023
Kontakt
Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, Wissenschaftliche Direktorin WSI ›
Rainer Jung, Leiter Pressestelle ›
Dr. Andreas Hövermann, WSI ›
Dr. Helge Emmler, WSI ›

Hans-Böckler-Stiftung - Pressestelle
Georg-Glock-Straße 18, 40474 Düsseldorf
Telefon +49 211 7778 148
E-Mail: presse@boeckler.de

WernerSchell
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Weltkindertag am 20.09.2023

Beitrag von WernerSchell » 19.09.2023, 06:25

Am 20.09.2023 wird in Deutschland und Österreich der Weltkindertag gefeiert, Der Aktionstag macht auf die Bedürfnisse, Rechte und die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen aufmerksam. Dieser Internationale Kindertag wird von der UNICEF unterstützt, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.. > Zum Weltkindertag passt die aktuelle Buchveröffentlichung: "Im Zweifel gegen das Kind - Wie Gerichte, Jugendämter und Polizei die Kinderrechte mit Füssen treten" (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... ?f=6&t=863 ).

Die Rheinische Post / NGZ berichtete am 18.09.2023 u.a. "Mehr Gewalttaten in NRW-Kitas gemeldet". Umfängliche Informationen hat auch der WDR vorgestellt ... > https://www1.wdr.de/nachrichten/landesp ... ahr%202022.
Es besteht offensichtlich großer Handlungsbedarf!

WernerSchell
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Bürgergeldbezieher nach Staatsangehörigkeit

Beitrag von WernerSchell » 15.11.2023, 17:28

Das ausufernde Bürgergeld gehört dringend auf den Prüfstand. Die Voraussetzungen für eine Inanspruchnahme müssen geprüft werden. Das sog. "Lohnabstandsgebot" ist nicht mehr gewährleistet! Im Übrigen: Bürgergeld und andere soziale Geldleistungen sind nachweislich auch ein einziger Anreiz, sich aus anderen Weltregionen schnellstens nach Deutschland aufzumachen. Wer es bis hier geschafft, hat ausgesorgt. Wer die ungeregelte Migration beenden oder auch nur reduzieren will, muss daher die sozialen Anreize im sozialen Netz beenden. Kürzlich berichtete eine Landrätin bei Markus Lanz, dass sogar Frauen aus der Ukraine, eigentlich arbeitswillig, doch lieber in großer Zahl in das soziale Netz überwechseln. Dort erhält man staatliche Stütze auch ohne Arbeitsleistung.


Der Migrationsmonitor der Bundesanstalt für Arbeit berichtete u.a. über den Bezug von Bürgergeld durch Deutsche und Ausländer. Damit wird verdeutlicht, dass der Ausländeranteil am Sozialleistungsbezug hoch ist. Richtig ist aber auch: Deutsche beziehen den höchsten Anteil der Sozialleistungen. Von insgesamt rund 5,5 Millionen Menschen, die Bürgergeld bekommen, sind etwa 2,9 Millionen Deutsche. Entsprechend liegt deren Anteil am Bürgergeld bei knapp 53 Prozent. Kursierende Informationen, die den Anteil der deutschen Bürgergeldempfänger bei nur rd. 5% einordnen, sind nicht korrekt. Siehe >
https://correctiv.org/faktencheck/hinte ... %C3%BCrken

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