Wie groß ist die Wohnungsnot bei uns? Städteprofile zeigen Wohnsituation detailliert für deutsche Großstädte

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Wie groß ist die Wohnungsnot bei uns? Städteprofile zeigen Wohnsituation detailliert für deutsche Großstädte

Beitrag von WernerSchell » 08.04.2019, 06:36

Aus Forum:
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =5&t=23128

Von Aachen bis Würzburg
Wie groß ist die Wohnungsnot bei uns? Städteprofile zeigen Wohnsituation detailliert für jede der 77 deutschen Großstädte


In den 77 deutschen Großstädten fehlen rund 1,9 Millionen günstige Wohnungen. Am größten ist die Lücke in Berlin, Hamburg und Köln, aber selbst in kleinen Großstädten wie Offenbach, Erlangen, Bremerhaven, Ulm oder Moers geht die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage in die Tausende. Auch über diesen „harten Kern“ der Wohnungsknappheit hinaus sind viele Menschen durch Wohnkosten schwer belastet. So müssen vier von zehn deutschen Großstadthaushalten, in denen rund 8,6 Millionen Menschen leben, eine problematisch hohe Mietbelastung von mindestens 30 Prozent ihres Nettoeinkommens tragen.
Das zeigen von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studien, die wir in letzter Zeit veröffentlicht haben. Ein neues Angebot auf der Website www.boeckler.de erschließt diese und viele andere Daten zur Wohnsituation jetzt detailliert aufbereitet für alle Großstädte: Von Kiel bis München, von Aachen bis Dresden informieren die 77 neuen Städteprofile unter anderem über Wohnkosten, die lokale Lücke an günstigen Wohnungen gestaffelt nach Wohnungsflächen, über Wohnungsgrößen, die vor Ort je nach Einkommen erschwinglich sind, über Eigentumsquoten und Wohnungsausstattungen.
Durch übersichtlich präsentierte Vergleichsdaten können Interessierte auch schnell einordnen, wie ihre Stadt beispielsweise bei der Unterversorgung mit günstigem Wohnraum im Verhältnis zum Durchschnitt der deutschen Großstädte dasteht. Die Profile haben Stadtsoziologen der Humboldt-Universität Berlin erstellt, sie beruhen auf Mikrozensusdaten von 2014, den derzeit aktuellsten, die zur Wohnsituation deutschlandweit vorliegen.

Zu den 77 Profilen der deutschen Großstädte, alphabetisch geordnet von Aachen bis Würzburg > https://www.boeckler.de/pdf_fof/100892.pdf
Die Ergebnisse aus unseren bundesweiten Studien zum Wohnen finden Sie in unserem Infopaket > https://www.boeckler.de/36713_115933.htm
Kontakt Dr. Dorothea Voss, Leiterin Abteilung Forschungsförderung > https://www.boeckler.de/11_37950.htm
KOntakt Rainer Jung, Leiter Pressestelle > https://www.boeckler.de/11_5894.htm

Quelle: Pressemitteilung vom 25.03.2019
Hans-Böckler-Stiftung - Pressestelle
Hans-Böckler-Str. 39 - 40476 Düsseldorf
Telefon +49 211 7778 148
E-Mail: presse@boeckler.de

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Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtet am 27.03.2019
Kundgebung gegen Wohnungsnot auf dem Freithof in Neuss
Mietbelastung ist in Neuss am höchsten
Neuss Die Hans-Böckler-Stiftung untersucht, wie viel vom Monatsnetto für die Miete abgeht. „Bündnis für Wohnen“ reagiert.
Von Christoph Kleinau
Rote Laterne für die Stadt: In keiner bundesdeutschen Großstadt ist die Mietbelastung größer als in Neuss. Das belegt eine neue Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, die auf Daten des Microzensus von 2014 basiert. Demnach muss inzwischen jeder zweite Haushalt in Neuss für ein Dach über dem Kopf mehr als 30 Prozent seines Nettoeinkommens aufwenden, acht Prozent geben sogar 55 und mehr Prozent für Wohnen aus. Im Ranking von 77 Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern rutscht Neuss damit im Vergleich zur ersten Studie aus dem Jahr 2017 ans Tabellenende.
... (weiter lesen unter) ... https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-37704007

WernerSchell
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Bezahlbare Wohnungen ...

Beitrag von WernerSchell » 14.10.2019, 07:19

Keine Frage, die Lage auf dem Wohnungsmarkt in vielen Großstädten ist ernst. Da kann man auch schon mal auf radikale Ideen kommen wie die Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ und sich dabei sogar aufs Grundgesetz berufen. Der Senat der Hauptstadt hat schon per Rechtsgutachten untersuchen lassen, ob die Vergesellschaftung von Wohnungsunternehmen nach Artikel 15 überhaupt möglich wäre, Politiker wie Grünen-Chef Robert Habeck halten Enteignungen immerhin prinzipiell für denkbar. Unsere Wirtschaftschefin Antje Höning analysiert die Debatte und kommt zu dem Schluss, dass Sozialisierung zwar möglich wäre, aber falsch. >>> https://rdir.inxmail.com/rponline/d?o0b ... deswestens

Quelle: Mitteilung der Rheinischen Post vom 09.04.2019
Michael Bröcker, Chefredakteur

WernerSchell
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Ältere bewerten Wohnsituation trotz schlechter Ausstattung gut. Nachbarschaft und Vertrautheit sind ausschlaggebend

Beitrag von WernerSchell » 12.03.2021, 16:40

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Ältere bewerten Wohnsituation trotz schlechter Ausstattung gut. Nachbarschaft und Vertrautheit sind ausschlaggebend

Die eigenen vier Wände haben für ältere Menschen eine besondere Bedeutung. Oft leben sie mehrere Jahrzehnte in der gleichen Wohnung, kennen die Umgebung und sind Teil eines nachbarschaftlichen Netzwerks. Zunehmende Einschränkungen der Mobilität können dazu führen, dass außerhäusliche Aktivitäten seltener werden und die eigene Wohnung Lebensmittelpunkt ist. Und obwohl die eigene Wohnung überwiegend nicht ihren Bedürfnissen entspricht, zeigen sie sich dennoch mit ihrer Wohnsituation zufrieden. Dabei spielen gute nachbarschaftliche Verhältnisse sowie die Vertrautheit mit der eigenen Wohnung und der Wohnumgebung eine bedeutende Rolle. Dies zeigen Analysen mit Daten des Deutschen Alterssurveys.

Um die Anpassung der Wohnungen an die Wohnbedürfnisse älterer Menschen ist es schlecht bestellt. Nach Zahlen des Deutschen Alterssurveys (DEAS) berichtet im Jahr 2017 zum Beispiel jede siebte Person im Alter ab 65 Jahren (15 %) über starke Einschränkungen in der Mobilität und hat Schwierigkeiten, eine Treppe zu benutzen. Der Anteil erhöht sich mit zunehmendem Alter. Besonders problematisch ist das für jene, die auf Gehhilfen angewiesen sind. In der Altersgruppe der 65- bis 79-Jährigen betraf das fast jede zehnte Person (9 %), in der Altersgruppe ab 80 Jahren etwa jede dritte (34 %). Aber: nur etwa ein Drittel (31 %) der Personen mit Mobilitätsproblemen lebt in einer Wohnung, die stufenlos zu erreichen ist. Große Probleme gibt es nach wie vor auch hinsichtlich einer altersgerechten Badausstattung, bei außerhäuslichen Fortbewegungsmöglichkeiten, bei wohnortnahen Einkaufsmöglichkeiten und gesundheitlichen Versorgungsstrukturen wie Ärzten oder Apotheken...

Trotz der Vielzahl dieser Probleme bewerten ältere Menschen ihre eigene Wohnsituation im Durchschnitt eher positiv. Und obwohl gerade die »alten Alten« (80 Jahre und älter) am stärksten von Mobilitätseinschränkungen und -barrieren betroffen sind, fällt ihre durchschnittliche Bewertung kaum negativer aus als bei den »jungen Alten« (65- bis 79-Jährige).

Ein möglicher Grund dafür ist die emotionale Verbundenheit der älteren Menschen mit ihrer Wohnsituation. Gut drei Viertel (77 %) von ihnen berichten über die vielen Erinnerungen, die sie mit ihrer Wohnung verbinden. Hinsichtlich der Wohngegend sind es sogar 90 %. Insgesamt wird die Wohnsituation umso positiver bewertet, je intensiver eine emotionale Verbundenheit mit ihr besteht.

Vertiefende statistische Analysen zeigen im Detail: Zur Miete Wohnende bewerteten ihre Situation im Durchschnitt schlechter als Personen im Haus- oder Wohnungseigentum. Eine altersgerechte, barrierefreie Ausstattung der Wohnung hat einen positiven Effekt auf die Bewertung der Wohnsituation, ebenso eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Umgekehrt führt ein Mangel an wohnortnahen gesundheitlichen Versorgungsstrukturen zu einer schlechteren Bewertung. Eine starke emotionale Verbundenheit der älteren Menschen mit ihrer Wohnung und ihrem häuslichen Umfeld gleicht eine negative Bewertung der objektiven Mängel weitestgehend aus. Das gilt auch für die nachbarschaftlichen Beziehungen: Besteht ein enger Kontakt zu den Nachbarn, so fällt die Bewertung positiver aus.

Die Analyse zeigt: Neben den objektiven Wohnbedingungen beeinflussen auch soziale Faktoren wie gute nachbarschaftliche Beziehungen und eine enge emotionale Verbundenheit mit den häuslichen Gegebenheiten die Bewertung der Wohnsituation. Sind diese sozialen und emotionalen Faktoren positiv, fühlen sich ältere Menschen trotz mangelnder objektiver Wohnbedingungen in ihren eigenen Wänden wohl und sind relativ sesshaft.

Für die Politik verweisen die Ergebnisse auf die Notwendigkeit, Möglichkeiten zu schaffen, die es älteren Menschen erlauben, ihren Lebensabend im gewohnten Umfeld zu verbringen. Dazu gehören neben einem altersgerechten Umbau der Wohnung auch die Schaffung wohnortnaher Hilfsangebote. Erweist sich ein Umzug als unvermeidbar, sollte dafür Sorge getragen werden, dass ältere Personen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Denn große Bedeutung kommt den nachbarschaft-lichen Beziehungen zu. Gerade die Nähe zu den Nachbarn kann neben konkreten Hilfen im Alltag auch Gefühle von Einsamkeit und sozialer Isolation mildern, insbesondere dann, wenn der Kontakt zu Freunden und zur Familie eingeschränkt ist.

Originalpublikation:
Hoffmann, E., Lozano Alcántara, A., & Romeu Gordo, L. (2021): »My home is my castle«: Verbundenheit mit der eigenen Wohnung im Alter. In: Statistisches Bundesamt,Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, & Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.): Datenreport 2021. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Reihe Zeitbilder. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. Kapitel 2.6, S.88-93
https://www.bib.bund.de/Publikation/202 ... hland.html

Quelle: Pressemitteilung vom 12.03.2021
Stefanie Hartmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Altersfragen
> https://idw-online.de/de/news764814

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Alten Menschen den Lebensabend zu verschönern, sollte keine Pflicht, sondern Selbstverständlichkeit sein.

Beitrag von WernerSchell » 31.07.2022, 06:22

Alten Menschen den Lebensabend zu verschönern, sollte keine Pflicht, sondern Selbstverständlichkeit sein.
Aenne Burda


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Tag der älteren Menschen am 01.10.2023

Beitrag von WernerSchell » 01.10.2023, 06:32

Der internationale Tag der älteren Menschen, manchmal auch Tag der Senioren oder Weltseniorentag genannt, findet am 01.10.2023 statt. Er wurde 1990 durch die UNO initiiert, um die Leistungen der Älteren und den Gewinn, den sie für das gesellschaftliche Zusammenleben darstellen, zu würdigen. Senior bezeichnet einen älteren Menschen, einen Menschen im Rentenalter oder Ruheständler. In den modernen Industriegesellschaften ist der Begriff des Alters eng mit dem Austritt aus dem Erwerbsleben bzw. dem Eintritt in einen Ruhestand verknüpft (> https://www.kleiner-kalender.de/event/t ... 03027.html ).

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