Neue Studie: „Europa als Ziel? Die Zukunft der globalen Migration“

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Neue Studie: „Europa als Ziel? Die Zukunft der globalen Migration“

Beitrag von WernerSchell » 23.07.2019, 06:32

Aus Forum:
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =5&t=23272


Neue Studie: „Europa als Ziel? Die Zukunft der globalen Migration“

In einer neuen Studie hat das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung untersucht,
welche Faktoren künftig weltweite Wanderungen beeinflussen, wie sie sich bis 2030 entwickeln könnten und was das für die Zuwanderung in die EU bedeutet.


Etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung tragen sich laut Umfragen mit dem Gedanken daran, in ein
anderes Land zu ziehen. Besonders hoch ist der Anteil in den afrikanischen Ländern südlich der
Sahara, aber auch in Lateinamerika und der Region Nordafrika/Naher Osten. „Nur ein Bruchteil dieser
Menschen trifft aber konkrete Vorbereitungen für eine Wanderung und noch weniger machen sich
schlussendlich auf den Weg“, so Reiner Klingholz, Direktor der Berlin-Instituts. Ein Grund dafür sind
fehlende finanzielle Mittel und Informationen, die es braucht, damit die Menschen eine Migration
überhaupt organisieren können. Tatsächlich lebten 2017 etwa 258 Millionen Menschen außerhalb
ihres Heimatlandes, was 3,4 Prozent der Weltbevölkerung entspricht.

Angesichts der demografischen Entwicklung der EU wäre mehr Zuwanderung durchaus
wünschenswert. Denn überall führen niedrige Geburtenzahlen und eine steigende Lebenserwartung
dazu, dass die Erwerbsbevölkerung mittelfristig kleiner wird. Bis 2030 dürfte die Gruppe der 20- bis
64-Jährigen EU-weit um sieben Prozent schrumpfen. Trotzdem schafft es die Union bislang nicht, eine
gemeinsame Migrationspolitik zu entwickeln. Grundlage einer solchen Politik wäre ein möglichst
genaues Bild der aktuellen Situation und Wissen über die wesentlichen Einflussgrößen für Migration,
um daraus Migrationspotenziale abschätzen zu können. Genau dies versucht das Berlin-Institut mit
der Studie zu liefern.

Ob Menschen sich dazu entschließen, ihren Migrationswunsch in die Tat umzusetzen, hängt von
vielen Faktoren ab. Wie stark die Bevölkerung in einem Land wächst, hat ebenso einen Einfluss wie
die politische Lage oder die Einkommensmöglichkeiten und Berufschancen. Umweltveränderungen
wie der Klimawandel befördern Migration gleichermaßen wie bessere Bildung und bestehende
Netzwerke zwischen Herkunfts- und Zielländern. Auch die Migrationspolitik der Zielländer wirkt als
Faktor.

Je nach Weltregion unterscheidet sich, welche Einflussgrößen sich besonders stark auf das
Wanderungspotenzial auswirken. In Subsahara-Afrika dürfte sich das Migrationspotenzial deutlich
erhöhen – wegen des anhaltenden Bevölkerungswachstums, welches Verteilungskonflikte verschärft,
aber auch weil sich viele Länder in Sachen Bildung und Einkommen entwickeln und damit mehr
Menschen in die Lage versetzen, eine Migration zu organisieren. Auch wenn die meisten von ihnen
nur in Nachbarländer wandern, wo sie sich bessere Lebensbedingungen oder ein sicheres Einkommen
erhoffen, wird die EU das Wunschziel vieler Menschen aus Subsahara-Afrika bleiben, allein schon
aufgrund des enormen Wohlstandsgefälles zwischen beiden Regionen.

In Ost- und Südostasien hingegen haben Wirtschaftswachstum und höhere Bildung neue
Perspektiven für die Menschen geschaffen, so dass zum einen das Bevölkerungswachstum ausklingt
und sich zum anderen in vielen Ländern selbst ein Zuwanderungsbedarf entwickelt. Die Bevölkerung
in Ländern wie Japan, Südkorea oder China altert ähnlich wie in Europa, so dass die
Abwanderungswahrscheinlichkeit sinkt. Wer dennoch über die eigene Region hinaus wandert,
entscheidet sich eher für Nordamerika oder Australien als für die EU.

Hauptziele innerhalb der Herkunftsregion

Bild

Wenn die Menschen ihren Wohnort verlagern, tun sie das meist nur über kurze Distanzen. Die meisten
bleiben im eigenen Land, deutlich weniger gehen über eine Grenze und kommen auch dann selten aus
ihrer eigenen Großregion heraus. International zeigen sich typische Migrationsmuster, die häufig
historisch bedingt sind und sich über den Austausch mit bereits ausgewanderten Landsleuten verstärken.
Wie aus der Grafik ersichtlich, bleiben die allermeisten Migranten aus dem postsowjetischen Raum oder
aus Subsahara-Afrika in ihrer Region. Zu den größten überregionalen Zuwanderergruppen zählen
Lateinamerikaner in den Vereinigten Staaten und Personen aus Südasien in der Mena-Region. So leben
viele indische Arbeitsmigranten in den Vereinigten Arabischen Emiraten (3,3 Millionen) oder in SaudiArabien (2,3 Millionen).
Die Studie „Europa als Ziel? Die Zukunft der globalen Migration“ untersucht die wichtigsten Faktoren
für Subsahara-Afrika, die Region Nordafrika/Naher Osten, Südasien, Ost- und Südostasien, den
postsowjetischen Raum sowie Lateinamerika und die Karibik. „Die Studie soll klar machen, wo sich
ein erhöhter Wanderungsdruck entwickelt, aber auch woher Europa in Zukunft die dringend
benötigten Fachkräfte für seine Unternehmen rekrutieren kann“, so Berlin-Institut-Direktor Reiner
Klingholz.

Die Studie steht Ihnen gratis als Download zur Verfügung unter:
https://www.berlin-institut.org/publika ... -ziel.html


Bei Rückfragen helfen wir Ihnen gerne weiter:
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Schillerstr. 59
10627 Berlin
Ansprechpartner:
Dr. Reiner Klingholz (klingholz@berlin-institut.org, Tel.: 030-31 01 75 60 oder 0171-50 78 39 0),
Adrián Carrasco Heiermann (heiermann@berlin-institut.org, Tel.: 030-31 10 26 98).
Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit
Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000
als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen
Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und
Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten.
Das Berlin-Institut erstellt Studien, Diskussions- und Hintergrundpapiere, bereitet wissenschaftliche
Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf. Weitere Informationen, wie auch die
Möglichkeit, den kostenlosen regelmäßigen Online-Newsletter „Demos“ zu abonnieren, finden Sie
unter www.berlin-institut.org.

Die Studie „Europa als Ziel? Die Zukunft der globalen Migration“ ist Teil des Projekts „Zuwanderer
von morgen“, gefördert durch die Stiftung Mercator.
Stiftung Mercator
Huyssenallee 40
45128 Essen
Ansprechpartner:
Anna Dieterle (Anna.Dieterle@stiftung-mercator.de, Tel.: 0201-24 52 28 15)

Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung. Sie strebt mit ihrer Arbeit eine
Gesellschaft an, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet. Dabei
konzentriert sie sich darauf, Europa zu stärken, den Bildungserfolg benachteiligter Kinder und
Jugendlicher insbesondere mit Migrationshintergrund zu erhöhen, Qualität und Wirkung kultureller
Bildung zu verbessern, Klimaschutz voranzutreiben und Wissenschaft zu fördern. Die Stiftung
Mercator steht für die Verbindung von wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung.
Als eine führende Stiftung in Deutschland ist sie national wie international tätig. Dem Ruhrgebiet, der
Heimat der Stifterfamilie und dem Sitz der Stiftung, fühlt sie sich besonders verpflichtet.

Quelle: Pressemitteilung vom 03.07.2019
https://www.berlin-institut.org/fileadm ... iel/PM.pdf

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Bevölkerungswachstum in Deutschland

Beitrag von WernerSchell » 19.06.2020, 07:11

PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. 223 vom 19.06.2020

Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2019 auf 83,2 Millionen gestiegen / Bevölkerung wächst langsamer als in den Jahren 2013 bis 2018

WIESBADEN – Die Bevölkerung Deutschlands ist im Jahr 2019 um 147 000 Personen (+0,2 %) gewachsen. Zum Jahresende 2019 lebten damit 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hat sich das Bevölkerungswachstum im Vergleich zum Vorjahr damit weiter verlangsamt, im Vorjahr 2018 hatte es ein Plus von 227 000 Personen beziehungsweise +0,3 % gegeben. Seit 2011 wuchs die Bevölkerung kontinuierlich an. Die jährliche Zunahme verlangsamte sich nach dem zuwanderungsbedingten Rekordzuwachs im Jahr 2015 (+978 000 beziehungsweise 1,2 %) und fiel im Jahr
2019 in etwa auf das Niveau des Jahres 2012 zurück (+196 000 beziehungsweise
+0,2 %).
+++
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44
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Fluchtmigration trägt seit Ende 2014 zu Bevölkerungswachstum in Deutschland bei

Beitrag von WernerSchell » 29.11.2022, 08:08

PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. N069 vom 29.11.2022

Fluchtmigration trägt seit Ende 2014 zu Bevölkerungswachstum in Deutschland bei

• Bevölkerung zwischen Jahresende 2014 und 30. Juni 2022 um 2,9 Millionen Menschen gewachsen, Zahl der Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit aber rückläufig
• Anteil der Bevölkerung im Erwerbsalter im selben Zeitraum gesunken, Entwicklung durch Zuwanderung gebremst
• Nettozuwanderung im 1. Halbjahr 2022 auf höchstem Stand seit Deutscher Vereinigung
• Erwerbsbeteiligung ausländischer Bevölkerungsgruppen hängt auch von deren Bildungshintergrund ab


WIESBADEN – Die Bevölkerung in Deutschland ist seit 2014 gewachsen, der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter ging jedoch zurück. Abgeschwächt wurde diese Entwicklung durch die Zuwanderung, wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt. Am 30. Juni 2022 lebten hierzulande 2 882 000 Menschen mehr als zum Jahresende 2014. Dieser Anstieg ist vor allem auf die Fluchtmigration im Zusammenhang mit Krieg und Gewalt in Syrien, Afghanistan und dem Irak 2015/2016 sowie nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine zurückzuführen. Aber auch aus den EU-Staaten Rumänien, Bulgarien und Polen sind stetig Zuzüge zu verzeichnen. Entsprechend nahm zwischen dem 31. Dezember
2014 und dem 30. Juni 2022 die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zu (+4 341 000), während die Zahl jener mit deutscher Staatsangehörigkeit rückläufig war (-1 458 000).

+++
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24,3 % der Bevölkerung hatten 2022 eine Einwanderungsgeschichte

Beitrag von WernerSchell » 20.04.2023, 07:12

PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. 158 vom 20.04.2023

24,3 % der Bevölkerung hatten 2022 eine Einwanderungsgeschichte

• Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte wächst 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 % auf 20,2 Millionen Personen
• Anstieg bei den selbst Eingewanderten um 7,3 % vor allem auf Fluchtmigration zurückzuführen
• Bei den seit 2013 Eingewanderten waren die häufigsten Einwanderungsmotive Flucht, Erwerbstätigkeit und Familienzusammenführung


WIESBADEN – Im Jahr 2022 lebten in Deutschland 20,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt, waren das 6,5 % oder 1,2 Millionen mehr als im Vorjahr (2021: 19,0 Millionen). Der Anteil dieser Personengruppe an der Bevölkerung stieg damit um 1,3 Prozentpunkte auf 24,3 % (2021: 23,0 %). Unter den Männern lag der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte mit 24,8 % um einen Prozentpunkt höher als bei den Frauen mit 23,8 %. Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind nach der hier verwendeten Definition der Fachkommission Integrationsfähigkeit Personen, die seit 1950 selbst nach Deutschland eingewandert sind (erste Generation), sowie deren direkte Nachkommen (zweite Generation).

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Skeptische Sicht der Bundesbürger auf Zuwanderung - ARD-DeutschlandTREND Mai 2023

Beitrag von WernerSchell » 05.05.2023, 11:11

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ARD-DeutschlandTREND Mai 2023
Skeptische Sicht der Bundesbürger auf Zuwanderung


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Angesichts steigender Geflüchteten-Zahlen ist für den 10. Mai ein Sondergipfel von Bundeskanzler und Ministerpräsidenten geplant. Die grundsätzliche Haltung der Bundesbürger zur Zuwanderung ist distanziert. Nach Ansicht von mehr als jedem Zweiten überwiegen für Deutschland bei der Zuwanderung die Nachteile, für ein Drittel dominieren die Vorteile. Ähnlich positionierten sich die Bundesbürger bereits 2017. Hinter der zurückhaltenden Gesamt-Bewertung der Zuwanderung verbirgt sich allerdings ein differenziertes Bild. So sprechen sich vier von zehn dafür aus, dass Deutschland mehr ausländische Fachkräfte anwirbt. Knapp drei von zehn wollen das derzeitige Niveau zumindest halten, während etwa ein Viertel den Fachkräfte-Zuzug verringern möchte. Deutlich anders fällt die Haltung zur Aufnahme von Geflüchteten aus. Dass Deutschland mehr Geflüchtete aufnimmt, befürwortet nicht einmal jeder Zehnte, ein Drittel unterstützt die Aufnahme im derzeitigen Umfang. Gut die Hälfte der Wahlberechtigten wünscht sich aber, dass weniger Geflüchtete aufgenommen werden. Trotz ihrer deutlichen Vorbehalte differenzieren die Bürger ihr Urteil wie in der Vergangenheit in Abhängigkeit von den Fluchtgründen. Die Aufnahme von Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlingen und Menschen, die vor Hungers- oder Naturkatastrophen fliehen, gilt nach wie vor einer Mehrheit als richtig, ebenso die Aufnahme von politisch bzw. religiös Verfolgten. Die Aufnahme von Menschen, die ihr Land in erster Linie aus wirtschaftlichen Motiven verlassen, stößt dagegen bei ihnen auch weiterhin auf deutliche Ablehnung.

Die alles in allem skeptische Bewertung der Geflüchteten-Zuwanderung erschwert es der Politik, die Bürger auf diesem Feld mehrheitlich von größeren Anstrengungen zu überzeugen. Für knapp vier von zehn tut die deutsche Politik für Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten bereits genug. Drei von zehn gehen entsprechende Hilfen sogar zu weit. Für etwa ebenso viele tut die Politik bislang zu wenig für die hier aufgenommenen Geflüchteten. Zugleich bestehen große Zweifel am Problembewusstsein der Politik. So werfen derzeit wie 2014 gut drei Viertel der Wahlberechtigten den Parteien vor, sich zu wenig um die Probleme zu kümmern, die durch die Zuwanderung von Geflüchteten entstehen. Unter dem Strich ist auf dem Feld der Flüchtlings- und Einwanderungspolitik das Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit des Parteiensystems insgesamt rückläufig. Ein Drittel kann oder will derzeit keiner Partei entsprechende Kompetenzen zuweisen, deutlich mehr als zur letzten Bundestagswahl. 21 Prozent setzen am ehesten auf die Unionsparteien, 16 Prozent auf die SPD, 12 Prozent auf die AfD. Punkten könnte die Politik bei den Bürgern mit aktuellen Plänen zur Verlagerung der Asylverfahren an die EU-Außengrenzen. Für die große Mehrzahl geht die Initiative der SPD-Innenministerin grundsätzlich in die richtige Richtung.

Quelle: Pressemitteilung vom 05.05.2023
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Die seit 2015 stets zunehmenden Fehlentwicklungen sind nicht mehr zu übersehen. Die Kommunen schlagen bundesweit Alarm - zurecht!
Dazu ist anmerken:
Die besorgniserregende Alterung der deutschen Bevölkerung war bereits in den 1900er Jahren deutlich geworden. Daher gab es damals bereits eine Reform des Asylrechts und die Klarstellung, dass qualifizierte Einwanderung gestaltet werden sollte. Leider hat man in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht in geeigneter Form reagiert und v.a. Einwanderungsregelungen, etwa nach kanadischem Vorbild, versäumt. Stattdessen gab es trotz Vereinbarungen zwischen den EU-Mitgliedsländern für eine Asyl- und Migrationspolitik (u.a. ist das Land, in dem ein Migrant ankommt, für das Asylverfahren zwingend zuständig) stets steigende Zahlen von illegal ankommenden Migranten in Deutschland. Offensichtlich sind die sozialen Anreize in Deutschland so, dass ein Aufenthalt in anderen Ländern eher weniger attraktiv erscheinen muss. Dies hat die deutsche Politik seit Jahren so hingenommen und damit eine Art Animation ausgelöst mit der Folge, dass der Zustrom von illegalen Migranten nach Deutschland stetig wächst (man mutmaßt, dass noch zig Millionen "auf gepackten Koffern sitzen" und eine "Einreise" nach Deutschland planen). Verständlich, dass die Kommunen keine Aufnahmekapazitäten mehr haben, entsprechende Hilferufe gestalten, und die Bevölkerung die Situation mit Mehrheit kritisch bzw. ablehnend ansieht. Es besteht daher angesichts zurückliegender Versäumnisse aus vielerlei Gründen ein immenser Handlungsdruck! Statt die illegale Migration weiter hinzunehmen, muss zur Fachkräftegewinnung mit gezielten Einwanderungsangeboten agiert werden. Soziale Probleme der Menschen, die ihre Heimat verlassen wollen, müssen vor Ort unterstützt werden. Dazu gibt es übrigens reichlich Haushaltsmittel im Entwicklungshilfeministerium.



Es ist schlecht für das Gehirn, wenn man immer mit allen übereinstimmt.

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Deutschland geriert sich oft als „Moralweltmeister“

Beitrag von WernerSchell » 16.09.2023, 06:46

Deutschland geriert sich oft als „Moralweltmeister“. Das Land meldet zuweilen einen Moralanspruch an, der auf einen Sonderweg hinausläuft. Die Zahl der Schlüsselbeispiele, so unterschiedlich sie im Einzelnen sein mögen, ist Legion: Europa-, Migrations-, Klima-, Corona-, Identitätspolitik, um einige zu nennen. Solche gut gemeinten Alleingänge, denen manche eine Vorbildfunktion zubilligen, kommen im Ausland nicht gut an. Deutschlands Lehrmeisterrolle ruft Soupçon hervor. Fallbeispiel Migrationspolitik:
Hier zeigt Deutschland eine Generosität, die zu immer mehr Zuwanderung führt. Die frühere Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, bezeichnete im Bundestag die Deutschen als „Weltmeister der Hilfsbereitschaft und der Menschenliebe“. Diese Willkommenskultur förderte freilich Abschottung anderswo. Was 2015/2016 geschah, sah das Ausland weniger als noble Geste Deutschlands, und es trug im Inland zum Aufschwung des Rechtspopulismus bei. Wenn Deutschland jetzt die legale Migration erleichtern will, muss es die illegale strikt verhindern. Und die nunmehr forcierte Akzeptanz der doppelten Staatsbürgerschaft provoziert Loyalitätskonflikte. - Eckhard Jesse (geb. 1948) ist emeritierter Professor an der TU Chemnitz. Er fungierte von 2007 bis 2009 als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft. Der Mitherausgeber des „Jahrbuchs Extremismus & Demokratie“ zählt zu den bekanntesten Politikwissenschaftlern (Quelle: https://www.diepresse.com/6274011/sind- ... eltmeister ).


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Die Alternative zu einem großen Fehler besteht darin, ihn nicht zu machen

Beitrag von WernerSchell » 17.09.2023, 07:10

Die Alternative zu einem großen Fehler besteht darin, ihn nicht zu machen.
Dr. Bernd Lötsch


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