Berufliche Bildung: Benachteiligte Jugendliche nicht vergessen! - Kontakt Erfttal leistet wichtige Unterstützungsarbeit

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Berufliche Bildung: Benachteiligte Jugendliche nicht vergessen! - Kontakt Erfttal leistet wichtige Unterstützungsarbeit

Beitrag von WernerSchell » 15.11.2020, 07:07

Heinz S A H N E N Bild
41469 Neuss, am 17. August 2020
Bedburger Str. 29
Tel.: 02131 / 13 03 92
E-Mail: heinzsahnen@aol.com



Berufliche Bildung: Benachteiligte Jugendliche nicht vergessen!

Die duale Berufsausbildung ist ein zentraler Punkt im beruflichen Bildungswesen. Die Kombination aus Unterricht in der Berufsschule und praktischer Unterweisung im Ausbildungsbetrieb ist ein Erfolgsmodell; beim Vergleich mit anderen Ländern wird auch vom Exportschlager gesprochen.

Duale Ausbildungsgänge sind bewährte Organisationsformen im Handwerk, in Industrie und auch – teils in angepasster Form – im Bereich von Dienstleistungen, Landwirtschaft und Pflege.

Das bewährte Organisationsmodell der Dualen Bildung sichert dem Jugendlichen beste Voraussetzungen für eine qualifizierte Tätigkeit und somit Chancen für ein wirtschaftliches und soziales Auskommen und ist eine Grundlage für weitere Qualifizierung und für Aufstieg.

Rasante technologische Entwicklungen, neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch soziale und gesellschaftliche Veränderungen sind eine ständige Herausforderung an das berufliche Ausbildungssystem. Zentral ist deshalb, dass schulische Lerninhalte und betriebliche Ausbildung eng abgestimmt und verzahnt sind.

Unabhängig von inhaltlichen Herausforderungen ist das System der beruflichen Bildung beachtlichen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen ausgesetzt. So gibt es einerseits Zeiten in denen Jugendarbeitslosigkeit eine große Belastung ist, andererseits Zeiten, wie gegenwärtig, dass Betriebe keine Auszubildenden finden. Dann ist zukünftig ein Fachkräftemangel die Folge, wie aktuell auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten ist.

Ein immer dramatischer werdendes Problem ist jedoch auch, dass eine beachtliche Zahl an Jugendlichen die schulische und persönliche Eignung für die Ausbildung in einem dualen Ausbildungsgang fehlen.
Gemeint sind nicht geistig und körperlich behinderte Jugendliche, die in entsprechenden Förderschulen unterrichtet und betreut werden, sondern Schulabgänger, die oft orientierungslos sind und um die sich letztlich keine Institution kümmert und auch hilflose Eltern überfordert sind. Diese Jugendlichen finden im Kontakt Erfttal eine Anlaufstelle und ein Angebot zur Orientierungshilfe. Behinderte Jugendliche finden nach der Schulzeit in einer Förderschule in gemeinnützigen Werkstätten (in Neuss in der GWN) ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis mit sozialer Betreuung.

Die Gründe für dieses Problem der Benachteiligung sind vielfältig und differenziert zu betrachten. Jedenfalls stehen betroffene Jugendliche, deren Familien, Schulen und unser gesamtes Gemeinwesen vor großen Herausforderungen. Was ist zu tun, wenn eine „Null-Bock-Haltung“ den Alltag bestimmt? Wie können persönliche, soziale und wirtschaftliche Schäden aktuell und vor allem zukünftig vermieden werden?

Die Politik erkennt auf allen Ebenen durchaus die Problemlage, aber nachhaltige Lösungen, die auch mit viel Geld verbunden sind, werden verdrängt. Den benachteiligten Jugendlichen fehlt die Lobby! In Neuss unterbreiten mehrere Träger Angebote und und führen Qualifizierungs-Maßnahmen durch.

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In Neuss-Erfttal kümmert sich der SKM-Neuss mit dem Jugendzentrum „Kontakt Erfttal“ seit über 20 Jahren um benachteiligte und schulmüde Jugendliche. Klaus Winkels, Leiter von „Kontakt Erfttal“, und sein Team bemühen sich, in Zusammenarbeit mit Schulen darum, beruflich noch orientierungslosen Jugendlichen auf „die Spur“ zu setzen. Im Kontakt sind hierfür auch räumlich gute Voraussetzungen geschaffen worden. Werkstätten und Computerräume werden mit finanziellen Zuwendungen ständig den Bedarfen angepasst.

Wer sind diese Jugendlichen? Es zeigt sich ein differenziertes Bild und entsprechend sind methodische Wege und inhaltliche Schwerpunkte zu gewichten. Jugendliche mit sozialen Defiziten, z.B. einer „Nullbock-Haltung“ sind natürlich anders anzusprechen, als Jugendliche, die aufgrund kognitiver Defizite in einem dualen Bildungsgang überfordert sind oder aufgrund sprachlicher Defizite – oft bei Migranten und Asylsuchenden der Fall – können weder dem Unterricht in der Berufsschule noch betrieblichen Anweisungen folgen.

Die schwierige sozialpädagogische Arbeit war dann, in der Regel nach einem Jahr, erfolgreich, wenn die einzelnen Jugendlichen in ein betriebliches Anlernverhältnis, einen Arbeitsplatz oder sogar in einen Ausbildungsplatz vermittelt werden konnten. Die pädagogische Arbeit ist natürlich das „Bohren von dicken Brettern“ und erfordert viel Geduld, Vertrauen und Empathie. Die bisherige Erfolgsquote ist gut, wobei die Verhinderung eines dauerhaften Sozialfalls auch ein Erfolg ist.

Die Vermittlung digitaler Grundkenntnisse, handwerklicher Fähigkeiten im Bereich von Holz, Metall und Gestaltung und begleitende Musikprogramme oder das Einüben/Praktizieren von sozialen Regeln eröffnen den Weg zu einer Berufs- und Arbeitsreife und einem veränderten Sozialverhalten.

Die Erfahrungen zeigen, dass diese Wege zur Vermittlung einer Berufsreife alternativlos sind. Es ist ein notwendiger sozialpolitischer und pädagogischer Weg, um der beachtlichen Zahl von Jugendlichen, und sehr oft auch ratlosen Eltern, Hilfe zukommen zu lassen.

Eine Stadt mit sozialer Verantwortung muss sich auch um diese benachteiligten Jugendlichen kümmern!


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WernerSchell
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Zu Hause lernen | Homeschooling mit der ARD-Mediathek

Beitrag von WernerSchell » 15.02.2021, 07:48

Zu Hause lernen | Homeschooling mit der ARD-Mediathek
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Homeschooling und Homeoffice – Gefahren für die Augen vermeide

Beitrag von WernerSchell » 19.02.2021, 07:43

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Homeschooling und Homeoffice – Gefahren für die Augen vermeiden

Digitale Medien bestimmen seit fast einem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie bei vielen Menschen Arbeit und Freizeit. Die Nutzungszeiten von Smartphone, Tablet und PC haben stark zugenommen – und dies in fast jedem Alter, von Vorschulkindern bis hin zu Senioren.
Arbeitsprozesse, Handlungen, Verhalten und Kommunikation haben sich enorm verändert.


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Foto: EAH Jena

Auf der einen Seite können wir froh sein, dass dank Digitalisierung Informationsaustausch auch ohne reale Kontakte möglich ist, auf der anderen Seite zeigen sich nun vermehrt auch
die negativen Auswirkungen von Homeschooling und Homeoffice.

Da wir die meisten Informationen mit den Augen aufnehmen, leiden unsere Augen besonders an Folgen des hohen digitalen Konsums. Denn die menschlichen Augen sind nicht für dauerhaftes Nahsehen auf Displays ausgelegt. Sie werden vom dauernden Blick in die Nähe stark belastet. Und die Gefahren für die Augen bestehen selbst an Arbeitsplätzen, die nach aktuellem Stand „ergonomisch“ sind.

Computer Vision Syndrome

Bewegungsmangel und ständige Naharbeit sorgen häufig für einen Komplex mit typischen Beschwerdemustern, die in der Wissenschaft unter den modernen Begriffen Computer Vision Syndrome (CSV), Office Eye Syndrome (OES) oder Digital Eye Strain (DES) zusammengefasst werden. Typische Beschwerden sind Kopfschmerzen, Augenschmerzen, Trockene Augen, Verspannungen und Haltungsbeschwerden sowie Unschärfe und Doppeltsehen. Ausgelöst werden diese durch die statische Tätigkeit und eine hohe Konzentration auf das Display.
Tipp: Sorgen Sie für Abwechslung und schauen Sie immer wieder mal in die Ferne. Blinzeln Sie regelmäßig und machen Sie Pausen!

Zunehmende Kurzsichtigkeit

Prof. Dr. Stephan Degle, Fachbereich SciTec der EAH Jena, berichtet: „Bei Schülern und Studierenden sehen wir sowohl in der optometrischen Forschung als auch in der Praxis, dass es in den vergangenen Monaten in zahlreichen Fällen zur einer ,coronabedingten‘ starken Zunahme von Kurzsichtigkeit kommt. Dabei hat der Anstieg von Kurzsichtigkeit nichts direkt mit dem Virus zu tun, vielmehr ist er die Folge davon, dass wir so viel mehr in die Nähe schauen. Auch wenn Kurzsichtigkeit selbst keine Krankheit ist, so ist es wichtig einem raschen Anstieg gezielt entgegenzuwirken. Denn ein schneller Anstieg kann fatale Folgen für die Augengesundheit haben und irreparable Schäden bewirken.“
Tipp: Mit speziellen Brillengläsern oder Kontaktlinsen und auch mit gezielten Augenübungen kann das Voranschreiten der Kurzsichtigkeit gehemmt werden. Fragen Sie dazu Ihren Augenarzt, Optometristen oder Augenoptiker.

Gleitsichtbrillen sind nicht geeignet

Im abwechslungsreichen Alltag sorgen Gleitsichtbrillen für scharfe Sicht von fern bis nah. Als komfortable optische Allround-Lösung sind sie jedoch für länger dauernden Blick auf Computer nicht geeignet. Sie haben kleine Sehbereiche. „Oft haben Brillenträger Beschwerden, die sich mit einer speziellen Computerbrille einfach beheben lassen“ so Prof. Dr. Degle.
Tipp: Sogenannte Nahkomfort-Brillengläser haben große Blickfelder und ermöglichen scharfes Sehen auch bei mehreren Bildschirmen und in verschiedenen Entfernungen. Ihr Optiker berät Sie zu den verschiedenen Möglichkeiten. Übrigens gibt es auch für Menschen, die noch keine Leseschwäche haben, sogenannte „digitale“ Brillengläser, die das Sehen am Bildschirm entspannter machen.

Blaulicht als Gefahr

Intensive Strahlung kann die Haut und besonders auch die Netzhaut im Auge irreparabel schädigen. Neben dem UV-Licht gilt blaues Licht als besonders schädigend. Der Anteil des blauen Lichts ist in vielen LEDs und Displays von Smartphones, Tablets und PC-Monitoren besonders hoch, auch wenn das Licht weiß erscheint. Prof. Degle sieht die Gefahr im aktuell verstärkten Konsum: „Auch wenn Grenzwerte (z.B. von EU-Richtlinien) eingehalten werden, so ist liegt es sehr nahe, dass auch in Leuchtmitteln und Displays enthaltene Strahlungen Netzhautschäden bzw. Makuladegenerationen fördern. – Wir brauchen zwar blaues Licht, das wir über die Haut aufnehmen, in unserem Biorhythmus als Aktivator. Doch die Natur gibt uns beim Aufenthalt im Freien davon genug und nimmt das blaue Licht gegen Abend weg, so dass wir müde werden. Wir sollten also vor allem am Abend und nachts auf Computer & Co. verzichten“.
Tipp: Nicht immer ist ein Verzicht auf digitale Medien möglich. Dann helfen zum einen qualitativ gute Monitore, wie sie z.B. von Grafikern verwendet werden, oder auch Software, die Blaulichtanteile ein wenig reduziert. Zum anderen gibt es auch spezielle Brillengläser, die Blaulichtanteile wegnehmen.

Weitere Tipps finden sich in der Broschüre „Entspannt am Bildschirm – Praxis-Tipps für Computer, Smartphone & Co.“ von Degle, S. und Friedrich, M., erhältlich im DOZ-Verlag (http://www.doz-verlag.de) und unter http://www.ergoptometrie.de.

Als hochaktuelle Fachtagung zum Thema „Arbeitsplätze gesund gestalten - Haltung und Bewegung, Myopie und Blaulicht“ findet das 5. INTERBILD Symposium am 9. Juni 2021 an der EAH Jena statt.

Kontakt:
Prof. Dr. Stephan Degle,
Professor für Optometrie und Ophthalmologische Optik
Fachbereich SciTec - Fachgebiet Augenoptik/Optometrie/Ophthalmotechnologie/Vision Science
Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Carl-Zeiss-Promenade 2, 07745 Jena
Email: optometrie@eah-jena.de
Tel.: +49 3641 205 428

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Stephan Degle,
Professor für Optometrie und Ophthalmologische Optik
Email: optometrie@eah-jena.de

Originalpublikation:
„Entspannt am Bildschirm – Praxis-Tipps für Computer, Smartphone & Co.“ von Degle, S. und Friedrich, M., erhältlich im DOZ-Verlag (http://www.doz-verlag.de) und unter http://www.ergoptometrie.de

Weitere Informationen:
http://www.eah-jena.de

Quelle: Pressemitteilung vom 18.02.2021
Sigrid Neef Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Ernst-Abbe-Hochschule Jena
https://idw-online.de/de/news763462

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