
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
12.06.2022
Einführung eines Schulfachs "Gesundheit" dringend geboten!

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk macht seit einigen Jahren immer wieder darauf aufmerksam, dass die Einführung eines Schulfachs „Gesundheit“ dringend geboten erscheint. Es muss darum gehen, den Kindern und Ju-gendlichen so früh wie möglich die zur Krankheitsvermeidung (Prävention) notwendige Gesundheitskompetenz zu vermitteln. U.a. wurde mit Schrift-sätzen vom 27.07.2017 und 04.07.2019 auf die Erfordernisse aufmerksam gemacht (siehe insoweit den angefügten Text und die Infos unter > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... fach#p5372 ). Leider gab es daraufhin bislang keine positiven Rückenmeldungen.


Es ist erfreulich festzustellen, dass nunmehr der 126. Deutsche Ärztetag am 27.05.2022 das Thema aufgegriffen und folgenden Beschluss gefasst hat:
„Der 126. Deutsche Ärztetag 2022 fordert die Landesregierungen auf, durch die Einführung eines eigenständigen Schulfachs „Ge-sundheit und Nachhaltigkeit“ in allen Schulformen den jetzt nöti-gen Beitrag zur Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevöl-kerung durch frühe, gezielte und eigenständige Bildung zu leisten“ (Quelle und Begründung: Beschlussprotokoll, Seite 121 ff. > https://www.bundesaerztekammer.de/filea ... tokoll.pdf ).
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk nimmt den vom Deutschen Ärztetag ge-fassten Beschluss zum Anlass, auch von hier nochmals auf das Thema aufmerksam zu machen. In diesem Zusammenhang wird auch auf die von hier vorgestellten umfänglichen Informationen zur gesunden Lebensfüh-rung aufmerksam gemacht (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... p?f=5&t=78 ).
Übergewicht durch fehlende Bewegung und Fehlernährung ist bereits bei den Kindern und Jugendlichen besonders ausgeprägt. Die Folgen dieser Entwicklung liegen auf der Hand.

Es wird verdeutlicht, dass eine entsprechend gestaltete Lebensführung verschiedene Krankheiten vermeiden oder verzögern hilft. Dazu gehören z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes-Typ2, Krebs und Demenz. Prä-vention in diesem Sinne stärkt im Übrigen das Immunsystem und ist so auch mit Blick auf die Corona-Pandemie wichtig. Leider kommen diesbe-zügliche Präventionsbeiträge in der Medienlandschaft eher selten vor. Dies u.a. auch deshalb, weil Diagnostik und Therapie dominieren und damit viel Geld verdient werden kann. Prävention ist aber weitgehend in Eigeninitia-tive zu leisten und wird daher bedauerlicherweise nur unzureichend be-rücksichtigt.
Werner Schell
Diplom-Verwaltungswirt - Oberamtsrat a.D. - Buchautor/Journalist - Dozent für Pflegerecht
Mitglied im Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V.- https://www.vmwj.de
https://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen
Infos auch bei https://www.facebook.com/werner.schell.7 bzw. https://twitter.com/SchellWerner
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Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Neuss, den 04.07.2019
An das
Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen
z.Hd. Frau Ministerin Yvonne Gebauer
Nachrichtlich:
An den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen (Staatskanzlei)
An den Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen
An den Bundesgesundheitsminister
An die Patientenbeauftragte der Bundesregierung
An die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
An die Bundesärztekammer / Landesärztekammer NRW
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
An die Landeselternschaft Grundschulen NRW
An die Lehrergewerkschaft NRW
Medien
Betr.: Einführung des Schulfachs "Gesundheit"
Sehr geehrte Frau Ministerin Gebauer
sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe mich mit Schreiben vom 27.07.2017 mit dem nachfolgenden Brieftext bei Ihnen zu Wort gemeldet (Quelle: https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =4&t=22224 ).
„ … für die zukünftige Schulpolitik hatte ich bereits für die Koalitionsverhandlungen angeregt, in den Schulen verstärkt das Fach "Gesundheit" anzubieten. Dabei können umfänglich Informationen zur Prävention und Gesundheitsförderung vermittelt und z.B. im Rahmen von "Bewegungstherapie" (Sport) geübt werden. Die richtige Ernährung ist zunehmend notleidend und verdient mehr Aufmerksamkeit.
Es ist gut belegt, dass mit Prävention und Gesundheitsförderung möglichst früh begon-nen werden sollte, um so die Gesundheit zu erhalten und Krankheiten tunlichst zu ver-meiden. Siehe insoweit die Hinweise unter folgender Internetadresse > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =4&t=22147 Angesichts vielfältiger Fehlentwicklungen werden die Krankheitsaufwendungen, auch mit Blick auf Demenz, zukünftig kaum noch zu stemmen sein.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird das Thema am 22.11.2017 bei einem bundesweit ausgerichteten Pflegetreff in Neuss vorstellen und diskutieren (siehe insoweit die unten angefügten Hinweise). Das Motto muss lauten: "Vorbeugen ist besser als Heilen" - Prä-vention und Gesundheitsförderung mehr Aufmerksamkeit schenken - Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn der hiesige Vorschlag aufgegriffen werden könnte. Eine gelegentliche Rückmeldung würde ich dazu sehr begrüßen. Da am 22.11.2017 zum Thema weiter informiert und diskutiert wird, lade ich bei dieser Gelegenheit zur Veranstaltung herzlich ein. … „
Leider hat der sich anschließende Schriftwechsel keine positive Rückmel-dung seitens des Ministeriums zur Folge gehabt.
Inzwischen gibt es aber immer wieder besorgniserregende Mitteilungen, dass die Gesundheit unserer Kinder mehr als notleidend ist (zu wenig Be-wegung, ungesunde Ernährung – zuviel Zucker usw.) und folgerichtig mehr Maßnahmen zur Aufklärung bezüglich einer gesunden Lebensführung geboten erscheinen. Bereits jedes 6. Kind ist übergewichtig und jedes 4. Kind ist chronisch krank. Fast jeder zweite Schüler leidet unter Stress … Tendenz all dieser Probleme: Zunahme!
Bei solchen Erkenntnissen ist bedeutsam, dass die gesundheitlichen Fehl-entwicklungen im Kindes- und Jugendalter später kaum noch behoben werden können. Wir schliddern daher offensichtlich in eine Gesellschaft mit zahlreichen kranken Menschen hinein, deren Krankheitskosten auch durch solidarische Finanzierungen nicht mehr angemessen aufgefangen werden können. Den Gesundheits- und Pflegesystemen droht schlicht der Kollaps. Hinzu kommt, dass den Versorgungssystemen immer mehr Leistungen aufgebürdet werden, die von zukünftigen Generationen nicht mehr zu finanzieren sein werden.
Der "Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz" zeigt im Übrigen ein-drucksvoll auf, dass mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung bereits jetzt über eingeschränkte Kenntnisse hinsichtlich der Anforderungen an eine gesunde Lebensführung verfügt und bei Gesundheitsproblemen und Krankheiten erhebliche Schwierigkeiten hat, die nötige Unterstützung zu sichern bzw. sich in unserem komplexen Gesundheitssystem zurechtzufin-den (siehe insoweit > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =4&t=22518 ).
Es erscheint daher geboten, jetzt mit geeigneten Maßnahmen gegen zu steuern. Eine dieser Maßnahmen kann in der frühzeitigen Gesundheitsbil-dung der jungen Menschen durch Gestaltung eines Schulfaches „Gesund-heit“ gesehen werden. Dabei ist folgende Erkenntnis von Bedeutung: Bil-dung (und damit auch die Gesundheitsbildung) ist die treibende Kraft hin-ter dem Zugewinn an Lebensjahren. Eine Studie des Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital in Wien bestätigt dies mit neu-en Zahlen (siehe insoweit >
https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =4&t=23267 ).
91 Prozent der Deutschen meinen übrigens, dass Kinder in der Schule die Grundlagen guter Ernährung erlernen sollten. Das geht aus dem Ernäh-rungsreport 2018 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirt-schaft hervor. Inzwischen hält auch die Bundesärztekammer ein Schulfach „Gesundheit“ für zwingend erforderlich. Dazu schrieb die Ärzte Zeitung am 01.07.2019 u.a.: „Gesundheit sollte ein eigenständiges Lehrfach an Schu-len werden, fordert BÄK-Chef Dr. Klaus Reinhardt“. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte macht seit Jahren auf die Erfordernisse von um-fassenden Präventionsmaßnahmen aufmerksam. Es gibt bezüglich solcher Handlungserfordernisse kaum Erkenntnisprobleme.
Nach all dem bitte ich noch einmal, meine Anregung, ein Schulfach „Gesundheit“ einzurichten, aufzugreifen. Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
>>> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 94#p109494