Lotsenpunkte - altersgerechte Quartiershilfen ...

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WernerSchell
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Quartiersarbeit fortentwickeln ...

Beitrag von WernerSchell » 14.06.2021, 06:21

Textübernahme aus Forum > Konzertierte Aktion Pflege > "Masterplan Pflege"


Anmerkung:
Dass sich die Pflegeeinrichtungen für die Senioren / Nachbarschaft öffnen sollen, ist eine seit Jahren vorhandene Erkenntnis im Zusammenhang mit der Gestaltung von kommunalen Quartiershilfen. So gesehen kann die Aktion des MAGS NRW begrüßt werden. Es wäre aber vorrangig wichtiger, die Gestaltung von Quartierskonzepten entsprechend den bereits gemachten Vorschlägen voran zu bringen. Eine intensivere Seniorenbetreuung muss nämlich auch dort stattfinden, wo es überhaupt keine Pflegeeinrichtung gibt. - Werner Schell

Der Brief zum Thema:

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative

Vorstand: Werner Schell – Harffer Straße 59 – 41469 Neuss
Tel.: 02131 / 150779 – Fax: 02131 / 167289
E-Mail: ProPflege@wernerschell.de
Internet: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

21.08.2019


An das
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
des Landes Nordrhein-Westfalen
z.Hd. von Herrn Minister Karl-Josef Laumann
Fürstenwall 25
40219 Düsseldorf

Nachrichtlich:

• An den Ministerpräsidenten des Landes NRW - Herrn Armin Laschet - Staatskanzlei - Düsseldorf
• An das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung - Referat 514 - Düsseldorf
• Medien


Sehr geehrter Herr Laumann,

Sie haben durch Presseerklärung vom 19.07.2019 mitteilen lassen, dass Sie die Pflegeeinrichtungen zu Ankerpunkten im Quartier machen wollen. Dazu will die Landesregierung Teilhabe-Angebote von Pflegeeinrichtungen mit rund 3 Mio Euro jährlich fördern. Ihre Pressemitteilung habe ich in das hiesige Forum unter der nachfolgenden Adresse vorgestellt > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 6&p=110076

Dazu teile ich mit:

Es ist richtig, wenn sich die Pflegeeinrichtungen zum Quartier / zu den Nachbarschaften öffnen und dazu vielfältige Angebote machen. Solche Vorstellungen sind seit vielen Jahren Gegenstand von Erörterungen und werden auch von einigen Einrichtungen schon praktiziert (sicherlich auch aus werblichen Gründen). Erst kürzlich hat ein neuer Heimleiter in einer Einrichtung in Kaarst über die Medien erklärt, dass er angetreten sei, um das Quartier in seine Aktivitäten einzubeziehen. Dies ohne finanzielle Förderung. Und so sollte das grundsätzlich auch bleiben.

Zu fördern wären allerdings kommunale Quartiershilfen, die unabhängig von Pflegeeinrichtungen gestaltet werden. Solche Quartiershilfen allein an bestehende Pflegeeinrichtungen anzubinden, ist der falsche Weg und zu kurz gesprungen. Gerade dort, wie es keine Pflegeeinrichtungen gibt, sollte sogar vorrangig an Quartiershilfen gedacht werden.

Wie das funktioniert, hat Ihre Vorgängerin im Amt, Frau Barbara Steffens, aufgezeigt. Sie hat sich bekanntlich für eine flächendeckende Quartiersarbeit - in Anbindung an das Pflegeversicherungssystem - stark gemacht und dazu viele Initiativen angestoßen (sie war auch mehrfach Podiumsgast beim Neusser Pflegetreff). Diese Politikrichtung haben Sie aber offensichtlich verlassen. Und das ist mehr als bedauerlich.

Es gibt von hier seit vielen Jahren intensive Bemühungen, flächendeckend Quartiershilfen zu gestalten. Insoweit habe ich Anfang 2012 den hiesigen Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) e.V. gewinnen können mit dem Ergebnis, dass wir in Neuss-Erfttal einfach damit begonnen haben, ohne jegliche Förderung mit der Ausgestaltung von Quartiershilfen zu beginnen (zuvor gab es wegen der Einführung von präventiven Hausbesuchen jahrelang Diskussionen in einem Arbeitskreis der Gesundheitskonferenz des Rhein-Kreises Neuss). Mittlerweile sind wir durch ergänzende Leistungen, z.B. Betreutes Wohnen, Tagespflegeeinrichtung, Angebote im Bürgerhaus, weiter gekommen. Die Stadt Neuss hat dann auch im Bürgerhaus Erfttal mit bescheidenen Finanzmitteln einen Lotsenpunkt eingerichtet. Dieser Lotsenpunkt ermöglicht u.a. vielfältige Angebote mit dem Ziel, dem Grundsatz "ambulant vor stationär" mehr Geltung zu verschaffen. Dabei bin ich auf ehrenamtlicher Basis stark eingebunden und kann daher die Wirksamkeit der Quartiershilfenarbeit gut beurteilen.

Es wäre nach den gemachten Erfahrungen mehr als wünschenswert, wenn die verfügbaren Finanzmittel für die kommunale Quartiersarbeit, auch unabhängig von Pflegeeinrichtungen, Verwendung finden könnten. Es wäre einfach an das anzuknüpfen und weiter auszubauen, was Frau Steffens begonnen hat.

Ich hatte im September 2016 Gelegenheit, Herrn Armin Laschet anlässlich einer Tagung der Landes-Alzheimergesellschaft im Landtag zu sprechen und auf die Sinnhaftigkeit von Quartierskonzepten aufmerksam zu machen. Es ging mir darum, die CDU für eine schnellstmögliche Gestaltung und Förderung von altengerechten Quartiershilfen zu gewinnen. Dies natürlich auch mit Blick auf die Landtagswahl NRW am 14.05.2017. - In dem erwähnten Gespräch wurde grundsätzlich Bereitschaft signalisiert, meine Vorschläge aufzugreifen. Leider ist es nun anders gekommen. Daher nehme ich noch einmal Gelegenheit, auf die m.E. dringend notwendige Gestaltung von Quartiershilfen - unabhängig von Pflegeeinrichtungen - aufmerksam zu machen.

Hier im Rhein-Kreis Neuss hat es übrigens mehrfach Fachtagungen zum Thema gegeben mit dem Ergebnis, dass ich dazu auch ein Statement verfasst habe. Dieses Statement ist unter folgender Internetadresse abrufbar > http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... 082015.pdf

Die Zuständigkeit für die Quartiersarbeit ist nach Mitteilung des MAGS im Übrigen auf das MHKBG übergegangen. Was dort aber unter Quartiersarbeit verstanden wird, hat offensichtlich mit den bisherigen Vorstellungen zu diesem Thema weniger zu tun. Es geht wohl u.a. um bauliche Maßnahmen mit Blick auf die demografische Entwicklung. Mehrere Zuschriften meinerseits an das MHKBG haben leider zu keinerlei Verständigung über irgendeinen Gedankenaustausch geführt.

Nach all dem würde ich begrüßen, wenn die hiesigen Vorstellungen von Quartiersarbeit aufgegriffen werden könnten. Es versteht sich, dass ich gerne zu weiteren Erläuterungen und Gesprächen bereit bin. - Bedauerlicherweise konnte mir auf eine zeitgerecht übermittelte Anfrage keine Teilnahme an einem Neusser Pflegetreff mitgeteilt werden. Eine solche Veranstaltung könnte - abweichend von den bisher genannten Terminen - auch am 20.11 oder 27.11.2019 stattfinden. Vielleicht kann insoweit nochmals eine Ministerbeteiligung geprüft werden.

Es sollte im Übrigen bedacht werden, die Gestaltung von kommunalen Quartiershilfen im Zusammenwirken mit dem Bund vorzunehmen. Dieserhalb habe ich mich am 25.07.2018 an das Bundesgesundheitsministerium gewandt und u.a. ausgeführt:
Der Bund will verstärkt auf präventive Hausbesuche setzen, das steht im Koalitionsvertrag (= Koalitionsvertrag Kapitel VII, Seite 97). Dem Vernehmen nach wird zur Zeit im Zusammenhang mit dem Projekt "Gemeindeschwester Plus" in Rheinland-Pfalz über die Umsetzung der Koalitionsvereinbarung diskutiert. Da ich mich seit vielen Jahren im Rhein-Kreis Neuss für die Gestaltung von präventiven Hausbesuchen (als Teil von kommunalen Quartiershilfen) einsetze, wäre ich für eine Mitteilung dankbar, wie nun konkret Ihre Umsetzungspläne aussehen. Mittlerweile gibt es hier in Neuss-Erfttal altengerechte Quartiershilfen, generationenübergreifend gestaltet, denen auch eine Lotsenpunktunterstützung (eigentlich nur eine andere Bezeichnung für präventive Hausbesuche) angebunden werden konnte. Diese Lotsenpunktarbeit ist sehr erfolgreich gestartet, sollte aber schnellstmöglich ausgebaut und in alle Stadtteile übertragen werden. Im Übrigen darf daran gedacht werden, solche Projekte im gesamten Gebiet des Rhein-Kreises Neuss und darüber hinaus zu installieren. Da ich mich diesbezüglich weiter engagieren möchte, wäre ich für eine Mitteilung dankbar, wie eine Gestaltung von präventiven Hausbesuchen mit Hilfe der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag ohne zeitliche Verzögerung möglich gemacht werden kann. Wie ich in meiner Stellungnahme vom 06.07.2018 zum Referentenentwurf für ein "Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz" bereits ausgeführt habe, sind kommunal gestaltete Quartiershilfen, durch präventive Hausbesuche bzw. Lotsen komplettiert, bestens geeignet, im Rahmen der Pflegeversicherung den Grundsatz "ambulant vor stationär" umzusetzen.
Auf diese Zuschrift vom 25.07.2018 hat es bislang keine Rückmeldung gegeben. Jens Spahn greift viele Themen auf, sieht aber bei den präventiven Hausbesuchen offensichtlich keine für ihn werbewirksame Thematik. Mehr als bedauerlich. Vielleicht kann das Land NRW den Bund mit Hinweis auf den Koalitionsvertrag in die Pflicht nehmen?

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Diplom-Verwaltungswirt - Oberamtsrat a.D. - Buchautor/Journalist - Dozent für Pflegerecht
Mitglied im Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V.- http://www.medizinjournalisten.de/
http://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen
Infos auch bei https://www.facebook.com/werner.schell.7 bzw. https://twitter.com/SchellWerner


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Die "Konzertierte Aktion Pflege" (KAP) hat einen Maßnahmenkatalog ohne Finanzierungsbasis präsentiert. So lassen sich der Pflegenotstand - ambulant und stationär - nicht auflösen. "Ohne Moos nichts los!" Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat am 17.07.2019 Stellung genommen! - Näheres unter > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 98#p109698

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).


+++
In der vorstehenden Angelegenheit wurde heute, 13.06.2021, das MAGS mit dem nachfolgenden Text erneut angeschrieben und an eine Rückmeldung erinnert:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich befasse mich seit über 10 Jahren intensiv mit dem Thema Quartiersarbeit (auch als präventive Hausbesuche oder Lotsenpunkte bezeichnet). Diese Thematik hat das MAGS 2019 unter der Bezeichnung "Miteinander und nicht allein" (mit Blick auf Vereinsamungen) aufgegriffen. Damit wurden allerdings die Unterstützungsstrukturen verengt, weil sie die Förderung auf sog. Ankerpunkte (= Anbindung an Pflegeeinrichtungen) konzentrieren wollen.

Dazu habe ich Ihnen am 21.08.2019 geschrieben (siehe unten) und leider bislang keine verwertbare Antwort erhalten. Die Corona-Pandemie hat aber gezeigt, dass in den Kommunen nahe bei den (älteren bzw. pflegebedürftigen) Menschen Unterstützungsstrukturen gegeben sein müssen, um gezielt Hilfen, Gespräche usw. anbieten zu können (weit über das Thema Einsamkeit hinaus). Solche Hilfen hat es zwar teilweise seit 2020 wegen der Corona-Pandemie in bescheidener Form gegeben. Allerdings erfolgten die Hilfen weitgehend unkoordiniert und sind dann auch wieder schnell zerbröselt.

Dies alles gibt mir Veranlassung, die von hier für erforderlich erachteten Quartiershilfen, auch ohne Heimanbindung erneut aufzugreifen und diesbezüglich entsprechende Initiativen einzufordern. Das erst vor wenigen Tagen im Dt. Bundestag beschlossene Pflegereförmchen, ist völlig unzureichend und hat die in der Groko-Koalitionsvereinbung angesprochenen präventiven Hausbesuche nicht einmal angesprochen, geschweige denn, Regelungen getroffen. Ich sehe daher die Länder in der Pflicht und würde es begrüßen, wenn im Land NRW dieses Thema schnellstmöglich im Sinne meiner Anregungen aufgegriffen werden könnte.

Es war von hier für den 06.05.2020 ein Pflegetreff mit Herr Karl-Josef Laumann (siehe die Abstimmungen mit dem Ministerbüro) fest geplant. Wegen der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung aber abgesagt werden. Es war vorgesehen, bei diesem Treff auch das Thema Quartiershilfen zu behandeln > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =7&t=23481 - Möglicherweise kann darüber befunden werden, ob in einigen Monaten eine neue Treffplanung erfolgen kann. Zunächst würde ich eine Rückmeldung sehr begrüßen.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell

WernerSchell
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Fast 6 Millionen ältere Menschen leben allein

Beitrag von WernerSchell » 29.09.2021, 11:22

PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. N057 vom 29.09.2021

Fast 6 Millionen ältere Menschen leben allein

- Zahl der über 65-Jährigen in Ein-Personen-Haushalten binnen 20 Jahren um 17 % gestiegen
- 96 % der über 65-Jährigen leben im eigenen Zuhause, 4 % in Heimen
- 55 % der Pflegebedürftigen sind 80 Jahre und älter55 % der Pflegebedürftigen sind 80 Jahre und älter

WIESBADEN – Die meisten Menschen in Deutschland leben im Alter im eigenen Zuhause. Für eine wachsende Zahl von ihnen bedeutet dies allerdings ein Leben allein. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Internationalen Tag der älteren Menschen am 1. Oktober mitteilt, lebten im Jahr 2020 rund 5,9 Millionen Menschen ab 65 Jahren allein – das war jede dritte Person (34 %) in dieser Altersgruppe. 20 Jahre zuvor waren es noch 5,1 Millionen. Wenn Partner oder Partnerin sterben, bleiben viele ältere Menschen allein zurück. Das ist der Hauptgrund dafür, dass mit zunehmendem Alter der Anteil der Alleinlebenden steigt: So lebte von den über 85-Jährigen 2020 bereits deutlich mehr als die Hälfte (58 %) allein. Gaben in der Altersgruppe 65plus noch fast zwei Drittel (62 %) an, einen Partner oder eine Partnerin zu haben, so war es in der Altersgruppe 85plus nur noch gut ein Drittel (34 %).

+++
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 611 75 3444
www.destatis.de/kontakt

Erreichbarkeit: montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr.

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Selbständiges und sicheres Leben zu Hause: Wohnberatung im Rhein-Kreis Neuss

Beitrag von WernerSchell » 08.12.2021, 16:48

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 1122/2021
Datum: 8. Dezember 2021



Selbständiges und sicheres Leben zu Hause: Zehn Jahre Wohnberatung im Kreis

Rhein-Kreis Neuss. Die Wohnberatung im Rhein-Kreis Neuss besteht jetzt seit zehn Jahren und hat vielen Bürgerinnen und Bürgern maßgeblich zu einem selbständigen und sicheren Leben zu Hause verholfen. Seit 2011 dient sie Behinderten, Menschen über 55 Jahre, die sich Gedanken über das Wohnen im Alter machen, und Senioren, die so lange wie möglich daheim bleiben möchten. Die Wohnberatung in Trägerschaft des katholischen Caritasverbands, 2021 mit 88 500 Euro gefördert vom Rhein-Kreis Neuss und auch von den Landespflegekassen unterstützt, ist darüber hinaus Partnerin für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Dabei sind die Stichworte Orientierung, Sicherheit und Entlastung besonders wichtig.

Bei Hausbesuchen, Vorträgen und Informationsveranstaltungen geben die qualifizierten Caritas-Wohnberaterinnen Hinweise zu Veränderungen in den Wohnungen und Häusern und bringen kleinere oder größere Umbaumaßnahmen auf den Weg. Ziel ist es immer, die Wohnung oder das Haus den veränderten Bedürfnissen und der Lebenssituation anzupassen. Eine Wohnung mit wenigen oder am besten ohne Barrieren soll es den Menschen ermöglichen, so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung zu bleiben. Das Spektrum der möglichen Maßnahmen reicht von der Beseitigung kleiner Schwellen und Stolperfallen über das Anbringen von Haltegriffen, Handläufen oder Rampen bis hin zum Umbau des Badezimmers.

Dazu wird die Wohnsituation gemeinsam mit den Ratsuchenden unter die Lupe genommen. „Wir machen eine Bestandsaufnahme, weisen auf Probleme hin und zeigen Lösungen auf“, so die Caritas-Wohnberaterinnen Marion Schröer, Beate Müller und Cordula Bohle. Bei der praktischen Umsetzung von umfangreichen Veränderungen in der Wohnung kommt eine Architektin des Rhein-Kreises Neuss dazu, mit der die Vorschläge und Ideen aus baulicher Sicht abgestimmt werden. Sie erkennt schnell, ob bei einer Umbaumaßnahme etwa eine tragende Wand betroffen wäre.

Vor- und Nachbesprechungen mit den beauftragten Handwerkern gehören ebenso zum Service wie die Unterstützung von Verhandlungen mit Vermietern oder Hinweise zur Finanzierung und zur Beantragung von Zuschüssen, zum Beispiel bei der Pflegekasse.

In der Wohnberatung geht es aber nicht nur um die Wohnsituation als solche, sondern auch um die gesamte Lebenslage eines Menschen. So werden oft weitere Hilfen wie Essen auf Rädern, Hausnotrufdienst, ambulante Pflege oder Betreuung vermittelt sowie Hinweise zu alternativen Wohnformen, zu Entlastungsangeboten oder zur Beantragung eines Schwerbehindertenausweises gegeben. Zudem startete die Wohnberatungsagentur in Kaarst die „Wohn-Ideen-Schmiede“, eine neue Veranstaltungsreihe für Menschen ab 55, die sich präventiv mit dem Leben und Wohnen im Alter beschäftigen möchten. Die „Wohn-Ideen-Schmiede“ soll nach und nach auch in anderen Kommunen im Rhein-Kreis Neuss angeboten werden.

Die Wohnberatungsagentur zieht nach zehn Jahren eine sehr positive Bilanz. Im schwierigen Corona-Jahr 2020 gab es mehr als 400 Anfragen, rund 20 Prozent mehr als im Jahr davor. Mit entsprechenden Schutzmaßnahmen konnten im Vorjahr insgesamt 265 Hausbesuche stattfinden. Nähere Informationen beim Caritasverband. Ansprechpartnerin ist Bettina Kasche vom Fachbereich Senioren. Ihre Telefonnummer lautet 0 21 31/125 87 90, ihre E-Mail-Adresse bettina.kasche@caritas-neuss.de.

Thilo Zimmermann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Impressum:

Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Benjamin Josephs (V.i.S.d.P.)
Oberstraße 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300

Rhein-Kreis Neuss
ZS5.2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Oberstraße 91
41460 Neuss
Tel: 02131 928-1300
Fax: 02131 928-1330
Email: Presse@rhein-kreis-neuss.de

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Babyboomer-Generation: Wie Kommunen gutes Wohnen im Alter ermöglichen könne

Beitrag von WernerSchell » 10.11.2022, 12:11

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Eine aktuelle Studie des Berlin-Instituts und der Körber-Stiftung zeigt mit Blick auf die alternde Babyboomer-Generation, wie Kommunen gutes Wohnen im Alter ermöglichen können.

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Welche wohnpolitischen Herausforderungen kommen auf die Kommunen zu, wenn die größte jemals dagewesene Gruppe Älterer in Rente geht? Die Rede ist von der sogenannten Babyboomer-Generation. Geboren zwischen 1955 und 1970, stellt sie heute einen Anteil von 29 Prozent an der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Mit zunehmendem Alter verbringen viele Menschen mehr Zeit daheim und benötigen ein verändertes Wohnumfeld, das ihren Bedürfnissen gerecht wird. Der Anspruch lautet „Ageing in Place“ – so lange wie möglich selbstbestimmt und eigenständig in vertrauter Umgebung altern. Um das zu ermöglichen, genügt es nicht, Wohnräume nur alter(n)sgerecht umzugestalten. Gefragt sind alternative Nachbarschafts- und Wohnkonzepte mit flexiblen Pflege- und Dienstleistungsoptionen.

Die „Generation der Vielen“
Die große Nachkriegsgeneration der Babyboomer geht in den kommenden Jahren in den Ruhestand. Die größte Kohorte von ihnen erreicht bis 2031 das Rentenalter. Sie eint gemeinsam Erlebtes: Als junge Erwachsene haben die Babyboomer etwa die Öko-Bewegungen der 80er Jahre, den Mauerfall oder die fortschreitende Emanzipation der Frauen miterlebt und mitgestaltet. Die Babyboomer sind insgesamt höher gebildet und wohlhabender als ihre Vorgänger-Generation. Sie haben weniger Kinder und erfreuen sich einer besseren Gesundheit. Und so treten sie nicht nur in großer Zahl, sondern auch mit neuen Ansprüchen ans Wohnen ins Ruhestandsalter ein. Was die Babyboomer kennzeichnet, wie sie wohnen und was das für Kommunen bedeutet, diesen Fragen widmen sich das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und die Körber-Stiftung in der neuen Publikation „Ageing in Place”. Die Broschüre beleuchtet außerdem kommunale Handlungsoptionen für gutes Wohnen im Alter sowie innovative technische und soziale Lösungen für eine altersfreundliche Stadt.

Zu viel Wohnfläche, die anderswo gebraucht würde
Über 50 Prozent der heute 52- bis 67-Jährigen gehen mit Wohneigentum in die Rente. Jene unter ihnen, die zur Miete wohnen, zahlen vergleichsweise wenig für ihre Wohnung. Kein Wunder, dass die Babyboomer mehrheitlich zufrieden mit ihrer Wohnsituation sind – und keinen Grund sehen, daran etwas zu ändern. Allerdings ist der Wohnraum oftmals nicht fürs Älterwerden ausgelegt. Generell wohnen ältere Jahrgänge auf deutlich mehr Quadratmeter als Jüngere. Wohnfläche, die meist ungenutzt bleibt, wenn die Kinder das Elternhaus verlassen oder der Partner/ die Partnerin verstirbt. Überdies tendieren die Babyboomer dazu, die Implikationen fortschreitenden Alters zu verdrängen und ihr Zuhause nicht rechtzeitig alterstauglich zu gestalten. „Von der jungen Familie mit zwei Kindern bis hin zur Pflegebedürftigkeit im Alter – Wohnraum sollte sich mit den Lebensumständen verändern“, so Sabine Sütterlin, freie Mitarbeiterin des Berlin-Instituts und Autorin der Broschüre. Unterbreitet man älteren Menschen angemessene Optionen zum Wohnen im Alter, kann viel Wohnfläche freigegeben werden, die jüngere Menschen in Städten so händeringend suchen.

Neue Wohntrends sind auf dem Weg
Nicht direkt in den Markt eingreifen zu können, heißt nicht, dass Kommunen die Hände gebunden sind. Sie haben verschiedene wohnpolitische Instrumente zur Hand, die bei kreativer Auslegung viel Spielraum lassen. Dazu sollten Städte und Gemeinden in jedem Fall mit alternativen Wohnformen vertraut sein – ganz egal, ob sie selbst innovative Modelle planen oder Unternehmen und Initiativen bei der Umsetzung unterstützen. Vor allem, weil die kommende Altengeneration als innovationsfreudig und technikaffin gilt. Smart-Home-Anwendungen und neue soziale Praktiken des Wohnens – wie Alten-WGs und Mehrgenerationenhäuser – eröffnen neue Möglichkeiten des Alters. Dabei sollten professionelle wie auch ehrenamtliche Unterstützungs- und Pflegeangebote immer mitgedacht werden. In den vergangenen Jahren erfreute sich die ambulante Pflege immer größerer Beliebtheit, was auch den Trend „Ageing in Place“ widerspiegelt. „Das krankenhausähnliche Altenheim am Rande der Stadt hat ausgedient“, sagt Sütterlin.

Zürich in der Schweiz hat es vorgemacht: Die Stadt ist nicht nur Schauplatz der internationalen Finanzwirtschaft, sondern überzeugt ebenfalls in puncto Altersfreundlichkeit. Mit einem ganzheitlichen, integrativen Ansatz verfolgt die Stadt die „Altersstrategie 2035“. Ihr Ziel: Ältere Menschen sollen möglichst lange selbstbestimmt und nach ihren individuellen Bedürfnissen leben können. „Altersgerechtes Wohnen bezieht sich nicht nur auf die eigenen vier Wände, sondern ebenfalls auf das umliegende Quartier, die Nachbarschaft sowie die gesamte Stadt“, erklärt Catherina Hinz, Direktorin des Berlin-Instituts. „Abgesenkte Bürgersteige, verkehrsberuhigte Bereiche mit Bänken und Nachbarschaftsnetzwerke sind nur einige der vielen kommunalen Aufgaben auf dem Weg zur altersfreundlichen Stadt“.


Die Studie
„Ageing in Place – Wohnen in der altersfreundlichen Stadt“ steht Ihnen hier kostenlos als Download zur Verfügung. >>> https://258174.seu2.cleverreach.com/c/7 ... 9f8-rl4ois
Die Publikation wurde vom Berlin-Institut in Zusammenarbeit mit der Körber-Stiftung erstellt.


Bei Rückfragen helfen wir Ihnen gerne weiter:
Lilian Beck, beck@berlin-institut.org, Tel.: 030 3101 7324
Julian Rosenbaum, rosenbaum@berlin-institut.org, Tel.: 030 3101 7450
Catherina Hinz, hinz@berlin-institut.org, Tel.: 030 2232 4845

Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten. In seinen Studien, Diskussions- und Hintergrundpapieren bereitet das Berlin-Institut wissenschaftliche Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf. Weitere Informationen, wie auch die Möglichkeit, den kostenlosen regelmäßigen Newsletter „Demos“ zu abonnieren, finden Sie hier.

Körber-Stiftung
Gesellschaftliche Entwicklung braucht Dialog und Verständigung. Die Körber-Stiftung stellt sich mit ihren operativen Projekten, in ihren Netzwerken und mit Kooperationspartnern aktuellen Herausforderungen in den Handlungsfeldern »Innovation«, »Internationale Verständigung« und »Lebendige Bürgergesellschaft«. Die drei Themen »Technik braucht Gesellschaft«, »Der Wert Europas« und »Neues Leben im Exil« stehen derzeit im Fokus ihrer Arbeit. 1959 von dem Unternehmer Kurt A. Körber ins Leben gerufen, ist die Stiftung heute mit eigenen Projekten und Veranstaltungen national und international aktiv. Ihrem Heimatsitz Hamburg fühlt sie sich dabei besonders verbunden; außerdem unterhält sie einen Standort in Berlin. Zur Website.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.11.2022
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Schillerstr. 59
10627 Berlin
info@berlin-institut.org
Tel.: 0 30-22 32 48 45
Fax: 0 30-22 32 48 46
>>> https://www.berlin-institut.org/studien ... g-in-place
>>> https://www.berlin-institut.org/fileadm ... _Place.pdf

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Kommunen müssen nach einem Rechtsgutachten offene Altenarbeit sicherstellen. Bund und Länder sind zum Handeln aufgerufen

Beitrag von WernerSchell » 29.11.2022, 13:53

Textübernahme aus Forum > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... ?f=5&t=626


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Rechtsgutachten: Kommunen müssen offene Altenarbeit sicherstellen
BAGSO ruft auch Bund und Länder zum Handeln auf


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Kreisfreie Städte und Landkreise sind verpflichtet, ein Mindestmaß an Beratung und offenen Hilfsangeboten für ältere Menschen zu gewährleisten. Das ist das Ergebnis eines Rechtsgutachtens, das die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen in Auftrag gegeben hat. Geprüft wurde, welche Verpflichtungen sich für Städte und Kreise als Träger der Altenhilfe aus dem Sozialgesetzbuch (§ 71 SGB XII) ergeben. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Vorschrift vor allem auf Angebote für Beratung und Unterstützung zielt, weniger auf Geldleistungen. Die BAGSO fordert Städte und Kreise auf, eine Grundausstattung an Angeboten der offenen Altenarbeit bereitzuhalten. An Bund und Länder appelliert sie, zum Aufbau und zur Qualität der Angebote beizutragen.

„Das Rechtsgutachten zeigt auf, dass offene Altenarbeit keineswegs eine freiwillige Leistung ist, sondern dass kreisfreie Städte und Landkreise solche Strukturen in einem gewissen Umfang vorhalten müssen“, so die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner. „Beratung, Begegnungsstätten und Strukturen zur Förderung von Engagement sollte es an jedem Ort geben, im besten Fall gemeinsam mit älteren Menschen geplant. Denn Vorbeugen ist besser als Nachsorgen – und genau darum geht es bei der offenen Altenarbeit, wie sie in Paragraph 71 beschrieben wird.“

Abgesehen vom Thema Pflege bieten nur wenige Kommunen Beratung und Unterstützung im Alter an, wie eine Studie der BAGSO am Beispiel von 33 Kommunen 2021 aufgezeigt hat. Mancherorts wird eine offene Altenarbeit nach § 71 SGB XII überhaupt nicht umgesetzt. In anderen Kommunen werden im Einzelfall Geldleistungen gewährt. Das Rechtsgutachten kommt dagegen zu dem Ergebnis, dass Städte und Kreise verpflichtet sind sicherzustellen, dass Beratung und Unterstützung „jedenfalls auf einem Mindeststandard“ wirksam erbracht werden können. Andernfalls drohten die Ansprüche nach § 71 SGB XII ins Leere zu laufen. Dabei müssten die Städte und Kreise die Angebote nicht notwendig selbst vorhalten, sondern könnten sie im Zusammenwirken mit anderen öffentlichen oder privaten Akteuren erbringen.

Das Rechtsgutachten untersucht auch die Möglichkeiten von Bund und Ländern, die offene Altenarbeit zu fördern. Vor allem auf der Ebene der Länder sind demnach ergänzende bzw. konkretisierende Regelungen möglich. Dem Bundesgesetzgeber erschwere das sogenannte Durchgriffsverbot weitergehende Regelungen. Möglich wäre es aber, eine Einrichtung zu schaffen, die – vergleichbar der Bundesstiftung Frühe Hilfen – zur Qualitätsentwicklung in der Altenhilfe beitragen könnte. Die BAGSO ruft Bund und Länder auf, im Rahmen ihrer gesetzlichen Möglichkeiten die offene Altenhilfe zu befördern und damit auch gleichwertige Lebensbedingungen sicherzustellen.

Das Rechtsgutachten wurde erstellt von Prof. Dr. Johannes Hellermann, der an der Universität Bielefeld einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht innehat. Gefördert wurde die Untersuchung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).


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Zum Rechtsgutachten „Die Altenhilfe nach § 71 SGB XII und der rechtliche Rahmen für ihre Weiterentwicklung“ >>> https://www.bagso.de/fileadmin/user_upl ... hilfe_.pdf


"Das Rechtsgutachten zeigt auf, dass offene Altenarbeit keineswegs eine freiwillige Leistung ist, sondern dass kreisfreie Städte und Landkreise solche Strukturen in einem gewissen Umfang vorhalten müssen."
Dr. Regina Görner, BAGSO-Vorsitzende ((Quelle "Jahresrückblick 2022", Seite 10)


Über die BAGSO
Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen vertritt die Interessen der älteren Generationen in Deutschland. Sie setzt sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit ein. In der BAGSO sind mehr als 120 Vereine und Verbände der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, die von älteren Menschen getragen werden oder die sich für die Belange Älterer engagieren.

Quelle: Pressemitteilung vom 29.11.2022
Pressekontakt
Barbara Stupp
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
Noeggerathstr. 49
53111 Bonn
Tel.: 0228 24 99 93 - 12
E-Mail: stupp@bagso.de
www.bagso.de
twitter.com/bagso_de
>>> https://www.bagso.de/fileadmin/user_upl ... tellen.pdf / >>> https://www.bagso.de/studie/die-altenhi ... twicklung/


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Unterstützende und helfende Strukturen in den Kommunen werden von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit vielen Jahren gefordert. Dazu einige Infos aus 2015:
Quartierskonzepte gestalten: Kommunen sind mit Blick auf die Daseinsvorsorge der BürgerInnen gefordert - Quartiershilfen müssen die Leistungen der Pflegeversicherung zielgerichtet ergänzen
• Pressemitteilung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk vom 17.08.2015 hier > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =4&t=21213
• Umfangreiches schriftliches Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, das für die Fachtagung "Neue Wohnformen im Quartier" im Rhein-Kreis Neuss am 14.08.2015 als pdf-Datei zur Verfügung gestellt wurde hier (PDF) > https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzw ... 082015.pdf

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Registriert: 09.12.2013, 08:22

Alt und Jung generationenübergreifend in den Blick nehmen ....

Beitrag von WernerSchell » 05.12.2022, 08:00

Alt und Jung generationenübergreifend in den Blick nehmen ....

• „Wer ohne Einseitigkeiten altengerecht plant, kann in den Wohnquartieren für andere Generationen nichts falsch machen. Wer die Alten vergisst, macht alles falsch.“ - Bruno Schmaus, 1999, zitiert vom Kuratorium Deutsche Altershilfe, Köln
• „Für Ältere lässt sich eine Gesellschaft nur gut konstruieren, wenn wir die Jungen mit einbeziehen. Wir müssen generationsübergreifend denken!“ - Zitat in "Pro Alter", Ausgabe 01-02/2015 (Seite 32ff.), Zeitschrift des Kuratoriums Deutsche Altershilfe


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WernerSchell
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Der ältere Mensch: Niemanden allein lassen - gemeinsam in die Zukunft - Veranstaltung am 18.08.2023

Beitrag von WernerSchell » 04.05.2023, 17:41

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Der ältere Mensch: Niemanden allein lassen - gemeinsam in die Zukunft. - Eine Präsenzveranstaltung im Haus der Ärzteschaft, Tersteegenstraße 9, 40474 Düsseldorf, am 18.08.2023 von 13:00 - 18:00 Uhr

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Im Haus der Ärzteschaft findet nun wieder in Präsenz eine Veranstaltung im Rahmen der erfolgreichen Fortbildungsreihe „Der ältere Mensch“ statt. Eine Kooperationsveranstaltung der Ärztekammer Nordrhein, der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, dem Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein (IQN) und der Ärztlichen Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung in Nordrhein.

Mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten wird das aktuelle Thema der Einsamkeit im Alter aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Es erwarten Sie interessante Impulsvorträge, lebendige Foren und Workshops sowie ein Markt der Möglichkeiten mit Infoständen und Aktionen.

Die Foren vertiefen die Themen „Bewegung“, „Wohnen“ und „Ernährung“. Hier ist Raum für Diskussionen, wie eine zukünftige Versorgung älterer Menschen noch besser gelingen kann. Unsere Partner bieten Ihnen die Möglichkeit, Netzwerkstellen zum Thema „Alter“ kennenzulernen. Knüpfen Sie Kontakte!

Eingeladen sind Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Medizinische Fachangestellte und Fachkräfte aus medizinischen und pflegerischen Bereichen.


Programm

13.00 Uhr Begrüßung
Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein
Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein

13.25 Uhr Grußwort
Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (angefragt)

13.45 Uhr Keynote-Rede „Einsamkeit im Alter – ein Überblick“
Prof. Dr. Maike Luhmann, Ruhr-Universität Bochum

14.30 Uhr Impulsvortrag Bewegung
Dr. med. Michael Fritz, Facharzt für Allgemeinmedizin und Sportmedizin, Viersen

14.45 Uhr Impulsvortrag Wohnen im Alter
Dr. med. Harald Brauer, Landesverband der Alzheimer-Gesellschaft Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Susanne Tyll, Diplom-Pädagogin und Politologin, LAG , Wohnberatung NRW, Krefeld

15.00 Uhr Impulsvortrag Ernährung
Urs Schaden, Facharzt für Allgemeinmedizin, Diabetologe und Ernährungsmediziner, Düsseldorf

15.15 Uhr Impulsvortrag Alterssimulation
Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein

15.30 Uhr Pause

16.00 Uhr Vertiefung der Themen in den einzelnen Foren

16.45 Uhr Pause

17.15 Uhr Zusammenfassung der Foren-Ergebnisse

18.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Moderation
Stefan Kleinstück, Referent Medizinische Grundsatzfragen an der Ärztekammer Nordrhein
Stephanie Theiß, Leiterin KOSA, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein
Dr. med. Sabine Mewes, Stellv. Geschäftsführung, Institut für Qualität im
Gesundheitswesen Nordrhein

Begleitend zu dem Vortragsprogramm

Netzwerken und Informieren
Stadtsportbund Düsseldorf e.V. (SSB), Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. (LSB), Deutscher Olympischer Sportbundes (DOSB)Landessportsportbund
Vernetzungsstelle Senioren Ernährung NRW
Alzheimergesellschaft Düsseldorf e.V. - Selbsthilfe Demenz, Landesverband der Alzheimergesellschaften NRW e.V., Deutsche Alzheimergesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG)
LAG Wohnberatung und Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. (BAG)
Bundesarbeitsgemeinschaft der ­Seniorenorganisationen e.V. (BAGSO) und Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke- Stiftung e. V. (KDA), Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz

Aktionen
Vier Pfoten für Sie
Musterwohnung AOK


Dokumente zur Veranstaltung PDF > 1.3k_ANZEIGE|Programm_der_ältere_Mensch-Niemanden-allein-lassen.indd (PDF, 2 MB) > https://www.kvno.de/fileadmin/shared/pd ... _DRUCK.pdf

Der ältere Mensch 18082023.PNG
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Quelle: Mitteilung vom 04.05.2023
KOSA - KV Nordrhein
40182 Düsseldorf
ANKE PETZ
+49 211 5970 8090
Anke.Petz@kvno.de


+++
Der Kassenärztlichen Vereinigung wurde am 04.05.2023 im Zusammenhang mit der o.a. Texteinstellung mitgeteilt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe einen Hinweis zu Ihrer Veranstaltung am 18.08.2023 ins hiesige Forum übernommen > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... ?f=2&t=736 Ich denke, das Thema ist wichtig.

Allerdings sehe ich die dringende Notwendigkeit zur Gestaltung von präventiven Hausbesuchen in den Kommunen (sog. Quartierskonzepte), die weit über das Thema Vereinsamung hinaus gehen. Es müssen angesichts der zunehmenden Pflegenot Strukturen geschaffen werden, die den älteren bzw. pflegebedürftigen Menschen zeitgerecht Unterstützung und Hilfen anbieten bzw. vermitteln. Damit könnte auch der Vereinsamung entgegen gewirkt werden. Angesichts einer erst kürzlich selbst erlebten Erkrankung konnte ich vielfältige Unzulänglichkeiten hautnah miterleben.

Ich bemühe mich nun seit über 10 Jahren intensiv, präventive Hausbesuche, zumindest im Rhein-Kreis Neuss, zu gestalten. Zur Zeit führe ich diesbezüglich wieder Schriftwechsel mit den Verantwortlichen in der Kreisverwaltung.

Ich füge einige ältere Texte, die ich zum Thema gefertigt habe, zu Ihrer Unterrichtung an:

Quartierskonzepte gestalten: Kommunen sind mit Blick auf die Daseinsvorsorge der BürgerInnen gefordert - Quartiershilfen müssen die Leistungen der Pflegeversicherung zielgerichtet ergänzen
 Pressemitteilung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk vom 17.08.2015 hier > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =4&t=21213
 Umfangreiches schriftliches Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk, das für die Fachtagung "Neue Wohnformen im Quartier" im Rhein-Kreis Neuss am 14.08.2015 als pdf-Datei zur Verfügung gestellt wurde hier (PDF) > https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzw ... 082015.pdf

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell


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WernerSchell
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Welche Personen, die darauf angewiesen wären, leben tatsächlich in barrierereduzierten Wohnungen?

Beitrag von WernerSchell » 08.05.2023, 06:55

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Welche Personen, die darauf angewiesen wären, leben tatsächlich in barrierereduzierten Wohnungen?

Ältere Menschen verbringen viel Zeit zu Hause und in der Nähe ihres Wohnortes. Die Wohnverhältnisse sichern ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, insbesondere wenn sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Der barrierefreie Zugang zur Wohnung und zu den Räumen innerhalb der Wohnung ist eine wichtige Voraussetzung für die tägliche Mobilität. Doch erfüllen die Wohnungen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen diese Anforderungen?

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Anteile von Personen mit Einschränkungen der Mobilität ab 65 Jahren, die nicht in barriere-reduzierten Wohnungen leben
Deutsches Zentrum für Altersfragen

Die meisten Menschen leben bis ins hohe Alter in ihrem eigenen Haushalt. Mit zunehmendem Alter und gesundheitlichen Problemen reduzieren ältere Menschen ihren Aktionsradius und verbringen mehr Zeit in ihrer Wohnung und der näheren Umgebung. Gleichzeitig leiden sie stärker an Einschränkungen, die sich aus der Wohnung und dem Wohnumfeld ergeben. Barrieren in der Wohnung und ihrem Umfeld beeinflussen daher für ältere Menschen in hohem Maße den Grad ihrer Selbstbestimmung im Alter.

Wissenschaftler*innen des Deutschen Zentrums für Altersfragen haben mit Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) 2020/21 untersucht, ob Personen im Alter ab 65 Jahren in Wohnungen leben, die barrierereduziert sind. Kriterium dafür ist, dass der Zugang zur Wohnung und die Räume innerhalb der Wohnung ohne Stufen oder Treppen begehbar sind.

Dabei interessierte besonders die Frage, wie gut mobilitätseingeschränkte Ältere mit barriere-reduziertem Wohnraum versorgt sind: Von den mobilitätseingeschränkten 65-Jährigen und Älteren leben 76,8 Prozent nicht in einer barriere-reduzierten Wohnung. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen: Ostdeutsche und Menschen, die nicht im Alter ab 65 Jahren umgezogen sind, leben beispielsweise seltener in einer barrierereduzierten Wohnung. Und im Vergleich zur obersten Einkommensgruppe leben ältere Menschen in der untersten Einkommensgruppe seltener in einer barrierereduzierten Wohnung.

Die Ergebnisse zeigen, dass zu wenige Ältere einen barrierefreien Zugang zu ihren Wohnungen und Räumen haben, auch wenn sie unter Mobilitätseinschränkungen leiden. Die Politik in Deutschland hat erkannt, dass es zu wenig barrierefreie Wohnungen gibt und dass der Bedarf angesichts der demografischen Entwicklung steigen wird. Doch hohe Kosten und andere Faktoren halten Betroffene oft von einer bedarfsgerechten Anpassung der Wohnsituation ab, zumal wenn sie in prekären finanziellen Verhältnissen leben. Diesem Problem versucht die Bundesregierung mit einem Programm zu begegnen, das über die Kreditanstalt für Wiederaufbau Mittel für die Beseitigung von Barrieren im Gebäudebestand bereitstellt. Nichtsdestotrotz verschärft sich die Situation in Deutschland noch durch den Mangel an erschwinglichem Wohnraum im Allgemeinen, insbesondere in Großstädten und deren Ballungsräumen.

Die detaillierten Ergebnisse sind zu nachzulesen in: Nowossadeck, S., Romeu Gordo. L., & Lozano Alcántara, A. (2023). Mobility restriction and barrier-reduced housing among people aged 65 or older in Germany: Do those who need it live in barrier-reduced residences? Frontiers in Public Health 11/2023. https://doi.org/10.3389/fpubh.2023.1098005

Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der Studie werden seit mehr als zwei Jahrzehnten Menschen auf ihrem Weg ins höhere und hohe Alter regelmäßig befragt. Der Deutsche Alterssurvey wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Sonja Nowossadeck: https://www.dza.de/ueber-uns/mitarbeite ... deck-sonja

Originalpublikation:
Nowossadeck, S., Romeu Gordo. L., & Lozano Alcántara, A. (2023). Mobility restriction and barrier-reduced housing among people aged 65 or older in Germany: Do those who need it live in barrier-reduced residences? Frontiers in Public Health 11/2023. https://doi.org/10.3389/fpubh.2023.1098005

Quelle: Pressemitteilung vom 08.05.2023
Stefanie Hartmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Altersfragen
https://idw-online.de/de/news813829

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Tagespflegeeinrichtung der Diakonie Neuss-Süd ist ein wichtiger Stützpunkt der Erfttaler bzw. Neusser Quartiershilfen

Beitrag von WernerSchell » 11.06.2023, 17:15

Die 2015 im Paul-Schneider-Haus, Neuss-Erfttal, eingeweihte Tagespflegeeinrichtung der Diakonie Neuss-Süd ist ein wichtiger Stützpunkt der Erfttaler bzw. Neusser Quartiershilfen (u.a. mit Sinnesgarten und Lotsenpunktangliederung).Die Einrichtung bietet umfängliche Unterstützung und Hilfen für pflegebedürftige Menschen und entlastet damit die Angehörigen. - Weitere Informationen u.a. unter > https://www.dw-neuss-sued.de/altenhilfe ... ider-haus/

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Bürgerbeteiligung zur örtlichen Pflegeplanung

Beitrag von WernerSchell » 26.06.2023, 17:15

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG
Datum: 26.06.2023



Bürgerbeteiligung zur örtlichen Pflegeplanung

Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss möchte die Bürgerinnen und Bürger mit einer Umfrage aktiv bei der örtlichen Pflegeplanung einbeziehen. Die Umfrage ist in drei Blöcke unterteilt, die Teilnehmer werden dabei unter anderem zur Pflegesituation und -bedürftigkeit sowie einer Einschätzung und Bewertung befragt. Ziel ist es zu erfahren, ob und inwieweit die vorhandene Pflegeinfrastruktur im Kreisgebiet den Bedarfen und Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger entspricht. Die Ergebnisse der Umfrage sollen in die Erstellung der örtlichen Pflegeplanung einfließen.

Eine Teilnahme an der Umfrage ist bis zum 31. Juli 2023 unter dem Link www.rhein-kreis-neuss.de/pflegeplanung möglich. Umgesetzt wird sie in Kooperation mit dem ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung. Die Beantwortung der Fragen nimmt etwa zehn Minuten in Anspruch. Weitere Fragen zum Thema beantwortet Philipp Fönschau vom ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung unter der Telefonnummer 040 33464 7624.

Andreas Buchbauer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Benjamin Josephs (V.i.S.d.P.)
Oberstr. 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300

Rhein-Kreis Neuss
ZS5.2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Oberstraße 91
41460 Neuss
Tel: 02131 928-1300
Fax: 02131 928-1330
Email: Presse@rhein-kreis-neuss.de

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