Corona-Pandemie - Gesundheitsschutz und Hilfsangebote ...

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Vorbereitungen für Corona-Impfzentrum abgeschlossen

Beitrag von WernerSchell » 15.12.2020, 14:38

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 939/2020
Datum: 15. Dezember 2020


Vorbereitungen für Corona-Impfzentrum abgeschlossen

Rhein-Kreis Neuss. Die Vorbereitungen des Kreises für das Corona-Impfzentrum in der Turnhalle des Berufskollegs für Technik und Informatik am Neusser Hammfelddamm sind abgeschlossen. Dies hat die Kreisverwaltung heute fristgerecht an die Bezirksregierung gemeldet. Geplant wurde die Einrichtung von einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Kreisdirektor Dirk Brügge und Marcus Mertens, Leiter des Kreis-Ordnungsamtes, an der die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein, die Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe und Malteser sowie unterschiedliche Abteilungen der Kreisverwaltung beteiligt sind. Die baulichen Maßnahmen hat das Amt für Gebäudewirtschaft des Kreises unter Leitung von Ines Manolias umgesetzt.

„Ich danke allen Beteiligten der Kassenärztlichen Vereinigung, der Hilfsorganisationen, meiner Kreisverwaltung und der eingebundenen Unternehmen für die sehr guten und schnellen Vorbereitungen. Aber auch den betroffenen Schulen und dem Neusser Handballverein gilt unser aller Dank für ihr Verständnis, dass wir die Halle hierfür in Anspruch nehmen“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, für den der Impfstoff und das Impfzentrum eine wesentliche Bedeutung haben. „Nur durch Impfungen kann es uns gelingen, Schritt für Schritt und dann hoffentlich endgültig die durch das Coronavirus notwendigen Einschränkungen lockern zu können“, so Petrauschke. Auch wenn aktuell noch keine Impfungen möglich sind, ruft er schon jetzt auf: „Es müssen dann aber möglichst viele das Angebot einer Impfung annehmen, wenn sie berechtigt sind und nicht erst abwarten. Wann genau wir loslegen können, hängt von der Zulassung eines Impfstoffes ab.“

Die Leitung des Impfzentrums übernimmt Barbara Edelhagen, Leiterin der Zulassungs- und Führerscheinstelle des Kreises. Sie wird vertreten von Carsten Paetau aus dem Kreis-Sozialamt. In der Turnhalle sind insgesamt acht Impfstraßen eingerichtet, in denen sichergestellt ist, dass notwendige Abstände zum Infektionsschutz gewahrt werden. Es wird an sieben Tagen in der Woche von 8 – 20 Uhr geöffnet sein. „So können wir täglich zunächst bis zu 400 Personen vor Ort impfen. Wenn sich die Abläufe eingespielt haben, gehen wir davon aus, dass wir die Zahl auch noch erhöhen können. Hinzu kommen mobile Impfteams, die vor allem in stationären Einrichtungen, wie Pflegeheimen zum Einsatz kommen sollen“, berichtet Edelhagen.

Die ärztliche Verantwortung für das Impfzentrum liegt in den Händen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein. „Auch die Vorbereitungen auf Seiten der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, die den medizinischen Teil der Aufgabe und die Terminkoordination sowie Hard- und Software organisiert, laufen auf Hochtouren – es ist gut, dass die Zusammenarbeit im Rhein-Kreis Neuss reibungslos läuft. Wir haben die uns vom Land übertragenen Aufgaben gern übernommen und werden mit den Teams aus Ärztinnen und Ärzten sowie ihren Helferinnen startklar sein, sobald das Impfen beginnen kann. Aktuell wissen wir noch nicht, wann und in welcher Menge der Impfstoff zur Verfügung steht, sodass noch kein konkreter Starttermin genannt werden kann. Aus diesem Grund sind auch noch keine Terminbuchungen möglich.“, berichtet Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein.

In dem Impfzentrum erfolgt keine Lagerung des Impfstoffes. Dieser wird durch das Land täglich in der Anzahl geliefert, die auch für die Impfungen benötigt wird. „Das Impfzentrum wird aber trotzdem rund um die Uhr durch einen Wachdienst bewacht und wir haben auch Vorsorge für den Fall eines Stromausfalls getroffen“, erläutert Edelhagen einige der Sicherheitsvorkehrungen. Sie stellt auch klar, dass eine Impfung nur mit einem Termin möglich sein wird: „Wer ohne Termin erscheint, erhält keinen Zutritt. Der Termin wird unmittelbar am Eingang überprüft.“

Weitere Details zu der Terminvergabe werden bekannt gegeben, sobald eine Terminvereinbarung möglich ist. Auch die Frage, wer zunächst Impfberechtigt ist, ist noch nicht geklärt.

Landrat Petrauschke weist darauf hin, dass auch trotz des Impfzentrums weiter die bekannten Vorsichtsmaßnahmen befolgt werden soll: „Halten Sie mindestens 1,5 Meter Abstand, achten Sie auf Handhygiene, tragen Sie eine Alltagsmaske, wenn ein ausreichender Abstand nicht gewährleistet werden kann und lüften Sie regelmäßig in geschlossenen Räumen.“

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Dankeschön für besonderen Einsatz: Selbstgemachter Kuchen für das Kreisgesundheitsamt Neuss

Beitrag von WernerSchell » 16.12.2020, 13:30

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 944/2020
Datum: 16.12.2020


Dankeschön für besonderen Einsatz: Selbstgemachter Kuchen für das Kreisgesundheitsamt

Kuchen RKN Gesundheitsamt Danke.JPG
Kuchen RKN Gesundheitsamt Danke.JPG (430.28 KiB) 2501 mal betrachtet
Bildtext: Angelika Brune übergibt Kuchen und Weihnachtsgebäck an Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der die Leckereien stellvertretend für die Mitarbeiter im Gesundheitsamt entgegen nahm. - Foto: D. Staniek / Rhein-Kreis Neuss

Dr. Dörr Schreibtisch.jpg
Dr. Dörr Schreibtisch.jpg (503.76 KiB) 2501 mal betrachtet
Dr. Michael Dörr, Leiter des Gesundheitsamtes


Rhein-Kreis Neuss. Ein ganz besonderes Dankeschön erhielten jetzt die Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes: Die Neusserin Angelika Brune kam mit selbst gebackenem Kuchen und frischen Plätzchen ins Kreishaus. „Hiermit möchte ich mich bedanken und meine Wertschätzung für die Arbeit im Gesundheitsamt ausdrücken“, sagte sie im Gespräch mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. „Mich beeindruckt seit Wochen die im Gesundheitsamt geleistete Arbeit, wobei ich von dort eingesetzten Nachbarn weiß, welch extremer Belastung das Personal ausgesetzt ist.“
Der Landrat nahm die Köstlichkeiten stellvertretend für die Mitarbeiter entgegen. Er freute sich über die Überraschung und die anerkennenden Worte und betonte: „Seit Beginn der Corona-Pandemie im März sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt im Dauereinsatz. Sie arbeiten mit hohem Engagement im Zwei-Schicht-Betrieb an sieben Tagen in der Woche, und ich freue mich über positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung“, so Petrauschke. Eine solche Aktion sorge mit Sicherheit für einen Motivationsschub im Team.
Schon lange stehen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes im Fokus des Pandemiegeschehens. Für den Rhein-Kreis Neuss sind in der Behörde aktuell bis zu 350 Personen tätig, die unter anderem eine zuverlässige Kontaktnachverfolgung garantieren. Amtsleiter Dr. Michael Dörr stellt fest: „In der Bevölkerung ist die Resonanz auf unsere Arbeit ausgesprochen positiv. Dies belegen auch die Rückmeldungen, die regelmäßig bei uns eingehen.“ So erhalte das Gesundheitsamt immer wieder Briefe, in denen sich Bürger für den besonderen Einsatz des Corona-Teams bedanken.
Das Gesundheitsamt steht auch an den Feiertagen ganztägig zur Verfügung und ermittelt bei aktuellen Fällen. „Dies ist keine Selbstverständlichkeit, und ich bin den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar, dass sie sich dazu bereit erklärt haben, auch über Weihnachten, Silvester und Neujahr zu arbeiten“, fügt Petrauschke hinzu.

Petra Koch
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Ständige Impfkommission veröffentlicht Empfehlungen zur COVID-19-Impfung

Beitrag von WernerSchell » 17.12.2020, 16:46

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Ständige Impfkommission veröffentlicht Empfehlungen zur COVID-19-Impfung

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Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung zur COVID-19-Impfung veröffentlicht. Da anfangs nur eine begrenzte Menge an Impfstoffdosen zur Verfügung steht, sollten diese nach der Empfehlung der STIKO dafür genutzt werden, um die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe und Sterbefälle möglichst schnell zu reduzieren. Die Impfung sollte daher zunächst Personen über 80 Jahren und Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen angeboten werden. Diese sind besonders gefährdet. Gleichzeitig empfiehlt die STIKO die Impfung medizinischem Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko und Personal in der Altenpflege.

"Der alles entscheidende Risikofaktor für eine schwere COVID-19-Erkrankung ist das hohe Alter", sagt Prof. Thomas Mertens, der Vorsitzende der STIKO. "Modellrechnungen zeigen, dass durch die Impfung dann die meisten schweren Erkrankungen und Todesfälle verhindert werden, wenn die Impfung zuerst Menschen ab 80 Jahren angeboten wird." Gerade in Alten- und Pflegeheimen werden viele Ausbrüche und Todesfälle beobachtet: "Durch eine zielgerichtete Impfung dieser beiden Personengruppen - Menschen über 80 Jahre und Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen - können auch die meisten Krankenhauseinweisungen verhindert und Krankenhäuser spürbar entlastet werden", so Prof. Mertens weiter. Bei begrenzten Impfstoffdosen muss - auf Grundlage ethischer Prinzipien und wissenschaftlicher Evidenz - eine Priorisierung vorgenommen werden. Die STIKO priorisiert in ihrer Empfehlung verschiedene Gruppen entsprechend ihres Risikos und weist diesen unterschiedliche Priorisierungsstufen zu. Dazu zählen auch Personen mit Vorerkrankungen. Sie haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken. Je nach Vorerkrankung ist dieses Risiko jedoch sehr unterschiedlich und meist deutlich geringer als bei hochbetagten Menschen.

Mittelfristig ist es das Ziel, allen Menschen Zugang zu einer COVID-19-Impfung anbieten zu können. "Um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 deutlich abzuschwächen, muss ein Großteil der Bevölkerung eine Immunität gegen das Virus entwickeln", sagt Prof. Lothar H. Wieler, der Präsident des Robert Koch-Instituts. "Die Impfung mit effektiven und sicheren Impfstoffen leistet daher einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie." Es wird jedoch dauern, bis ein relevanter Teil der Bevölkerung durch die Impfung vor COVID-19 geschützt ist. Außerdem ist bislang unklar, in welchem Maße die Impfung auch Übertragungen des Virus verhindert oder zumindest reduziert: "Um Infektionen mit SARS-CoV-2 zu vermeiden, bleiben Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen und die AHA+A+L-Regeln - Abstand halten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmaske tragen, Corona-Warn-App nutzen und Lüften - weiter essentiell", unterstreicht Prof. Wieler.

Unter der Berücksichtigung der Impfquoten, der Erhebungen zur Impfakzeptanz sowie der Studien zur Impfeffektivität und -sicherheit wird die STIKO die Empfehlung zur COVID-19-Impfung regelmäßig evaluieren. Sie wird den wissenschaftlichen Stand zum Erkrankungsrisiko und zu den Impfstoffen, die bereits zur Anwendung kommen oder kurz vor der Zulassung stehen, fortlaufend prüfen und ihre Empfehlung gegebenenfalls anpassen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist eine unabhängige Kommission, die am Robert Koch-Institut angesiedelt ist.


> Die Empfehlung ist abrufbar unter www.rki.de/covid-19-impfempfehlung.
> Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Impfen und COVID-19 sind abrufbar unter www.rki.de/covid-19-impfen.


Quelle: Pressemitteilung vom 17.12.2020

Herausgeber
Robert Koch-Institut
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Hilfe bei Heim-Testungen - Aufrufe Dr. Pukies und Werner Schell

Beitrag von WernerSchell » 18.12.2020, 07:59

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Herr. Dr. Pukies, Neuss, hat sich am 16.12.2020 bei Facebook zu Wort gemeldet und für Hilfe bei Infektionsschutzmaßnahmen in den Heimen geworben > https://www.facebook.com/guido.pukies.7 Dies ist zu begrüßen. Dazu wurde Herrn Dr. Pukies folgender Text übermittelt:

Sehr geehrter Herr Dr. Pukies,

ich begrüße Ihr Engagement und das Ihrer Mitstreiter sehr. Ich habe mich daher auch schon zu Ihrer Wortmeldung vom 12.12.2020 (> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 0&p=116333 ) zustimmend geäußert (> https://www.facebook.com/guido.pukies.7 ):

Mit Ihrer neuerlichen Äußerung (bei Facebook) machen Sie v.a. auf die Infektionsschutzerfordernisse in den Heimen aufmerksam und werben um Hilfe. Auch dieses Engagement kann grundsätzlich nur Zustimmung erfahren.

Ich habe bereits im Frühjahr wiederholt auf die Probleme in den Heimen hingewiesen und auf die Testnotwendigkeiten für Pflegekräfte und Bewohner*Innen aufmerksam gemacht. Auch in den letzten Wochen habe ich mich diesbezüglich wiederholt zu Wort gemeldet. Am 15.12.2020 habe ich dazu auch eine Pressemitteilung verfasst, die ich hier weiter unten anfüge.

Leider ist es so, dass wir in den Heimen eigentlich seit Jahrzehnten über unzureichende Stellenschlüssel klagen und keine wirksamen Maßnahmen zur Auflösung des Pflegenotstandes unternommen worden sind. Ich habe insoweit unzählige Statements abgegeben, Briefe an das BMG und Abgeordnete verschickt. Es wurde auch mehrfach bei Pflegetreffs in Neuss-Erfttal u.a. mit den Herren Gröhe, Laumann und Westerfellhaus diskutiert und konkret gebotene Handlungserfordernisse vorgestellt. Bei Pflegetreffs wurde auch über die Palliativversorgung, Hospizarbeit, vorsorgliche Patientenverfügungen usw. gesprochen. Auch insoweit wurden die notwendigen Reformmaßnahmen angesprochen.

Das seit etwa einem Jahr bekannte Rothgang-Gutachten (nach § 113c SGB XI) spricht von einem erforderlichen Stellenplus in den Heimen von 36% (ich hatte bescheidener von 20% Mehrbedarf gesprochen). Damit wird klar, wie tief das "Kind im Brunnen liegt". An einer Lösung muss dringlich gearbeitet werden.

Ungeachtet dessen ist es erforderlich, aktuell alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um die Heime bzw. die Pflegekräfte und die Bewohner*Innen vor dem Corona-Virus zu schützen. Dazu hat auch der Kassenärzte-Chef, Dr. Gassen, ein Statement abgegeben. Insoweit hat Focus-online heute, 17.12.2020, mitgeteilt: "Wir brauchen unverändert eine Langfriststrategie, verlangte er. Dazu gehöre, dass das Personal in den Alten- und Pflegeheimen täglich getestet werde. Zudem dürfe kein Besucher ein Heim ohne negativen Schnelltest betreten" ( > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 14#p116414 ). - Dass Schnelltests nur eine vorübergehende Einschätzung liefern, muss bedacht werden. Daher sind wiederholte Testungen zwingend. Und wer soll diese angesichts des Personalmangels sachgerecht durchführen?

Ich kann mich leider nicht persönlich als Unterstützer vor Ort einbringen, weil ich selbst zur Hochrisikogruppe gehöre.

Herzliche Grüße und viel Erfolg bei Ihrem Engagement!
Werner Schell

+++

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


15.12.2020

Besuche in Pflegeeinrichtungen

Angesichts der durch Bund und Länder aktuell verfügten Einschränkungen zur Corona-Pandemie-Bekämpfung wird erneut gefordert, Besuche in Pflegeeinrichtungen weiterhin möglich zu machen. Solche Forderungen sind grundsätzlich verständlich und nachvollziehbar. Allerdings gibt es mit Rücksicht auf den Lebens- und Gesundheitsschutz der Heimbewohner*Innen und Pfllegekräfte einige Erwägungen, die dringend eine Berücksichtigung erfahren müssen. Insoweit ergibt sich:

Besuche in Pflegeeinrichtungen sollten natürlich möglich sein, v.a. wenn es um krisenhafte Situationen (Palliativversorgung, Sterben und Abschiednehmen) geht. Aber die Hinweise auf Testungen usw. können die wirklichen Probleme nicht wirklich auflösen helfen. Bisher war es schon so, dass den Heimen keine auskömmlichen Personal-Stellenschlüssel zugedacht waren mit der Folge, dass von einem Pflegenotstand gesprochen werden musste. Pflegemängel waren und sind die Folge. Angesichts dieser Situation versteht sich, dass das nicht ausreichende Pflegepersonal nicht auch noch umfänglich Besuchsbegleitung, Testungen usw. durchführen kann. Das muss zusätzlich zu einer Verschlechterung der Pflegesituation für alle Bewohner*Innen führen. Die unzureichende Personalsituation wird auch eindrucksvoll durch das Rothgang-Gutachten bestätigt, dass von einem Personalmehrbedarf in einer Größenordnung von 36% spricht.

Daher können uneingeschränkte Besuche wohl nur ermöglicht werden, wenn es Konzepte gibt, die die Personalnot berücksichtigen. Das könnte z.B. bedeuten, dass man für die Besuchsbetreuung einschließlich Testung zusätzliches Personal einwirbt. Das könnte durchaus erfolgversprechend sein, da z.Zt. zahlreiche Einschränkungen zu Personalfreistellungen führen. Dieses freie Personal könnte ggf. nach entsprechender kurzer Qualifizierung für die hier in Rede stehende Besuchsbetreuung verfügbar gemacht werden (nicht für die Pflege!). Insoweit vermisse ich klare Vorschläge / Forderungen.

Im Übrigen ist zu berücksichtigen, dass es immer wieder Statements gegeben hat, die aufzeigen, dass viele Heimbewohner*Innen einsichtig sind und Verständnis für die Zurücknahme von Besuchsmöglichkeiten zum Ausdruck bringen. Auch dies gilt es zu berücksichtigen. Die Heime sind zunehmend Orte geworden, wo man sich infizieren kann (und dies trotz umfänglicher Schutzmaßnahmen).

Lebens- und Gesundheitsschutz für Bewohner*Innen und Personal erfordern daher geeignete Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist zweifelsfrei auch die Kontaktreduzierung. Zu bedenken ist immer, dass Testungen die Risiken nur sehr eingeschränkt minimieren.

Werner Schell


...
Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtet in der o.a. Angelegenheit am 18.12.2020:

Corona-Unterstützung:
Neusser Arzt ruft zur Hilfe bei Heim-Testungen auf

Neuss Die Personalsituation in Pflegeheimen rückt in der Corona-Pandemie in den Fokus. Dr. Guido Pukies ruft zur Unterstützung auf, Werner Schell begrüßt das Engagement.
Von Carolin Streckmann
Er sei von der Resonanz auf seinen Facebook-Beitrag überrascht worden, schreibt Guido Pukies in einem weiteren Post auf dem sozialen Netzwerk. Kostenpflichtiger Inhalt Der Neusser Arzt und ehemalige Leiter des alten Corona-Testcenters an der Neusser Weyhe hatte am Samstag die Corona-Politik von Bund und Land kritisiert. …
Unterstützung bekommt Pukies unter anderem von Werner Schell, Erfttaler Stadtteilkümmerer. Er begrüße das Engagement des Arztes, schreibt er in einer an Pukies gerichteten Antwort. „Ich habe bereits im Frühjahr wiederholt auf die Probleme in den Heimen hingewiesen und auf die Testnotwendigkeiten aufmerksam gemacht“, so Schell. „Leider ist es so, dass wir in den Heimen eigentlich seit Jahrzehnten über unzureichende Stellenschlüssel klagen und keine wirksamen Maßnahmen zur Auflösung des Pflegenotstandes unternommen worden sind.“ Einem Gutachten aus dem vergangenen Jahr zufolge bedürfe es in den Heimen einem Stellenplus von 36 Prozent. Die Testungen in den Heimen seien wichtig, schreibt Schell weiter, „dass Schnelltests nur eine vorübergehende Einschätzung liefern, muss bedacht werden“. Er selbst könne als Risikopatient nicht aktiv mithelfen, schreibt Schell abschließend.
… (weiter lesen unter) … https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-55253587


+++
Laumann warnt Heimleiter: "Werde Besuchsrecht durchsetzen"
Düsseldorf (dpa/lnw) - NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Leiter von Pflege- und Altenheimen eindringlich davor gewarnt, Besucher aus Sorge vor Ansteckungen mit dem Coronavirus auszusperren.
… > https://web.de/magazine/regio/nordrhein ... jE_wCYOJJs


Die o.a. Äußerung ist nach Form und Inhalt nicht akzeptabel - Schutz der Bewohner*Innen und Pflegekräfte muss Vorrang haben!
Siehe dazu die hiesigen Infos unter > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 16#p116416

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Schutzmaßnahmen in den Pflegeeinrichtungen ....

Beitrag von WernerSchell » 18.12.2020, 09:03

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18.12.2020

An das
Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW
Düsseldorf
z.Hd. Herrn Minister Laumann


Sehr geehrter Herr Laumann,

die jetzigen Infektionsschutzmaßnahmen sind 2 - 4 Wochen zu spät verfügt worden und können auch hinsichtlich der Wirksamkeit hinterfragt werden. Die föderalen Strukturen sind ein einziges Hindernis bei der Pandemiebekämpfung. Die "Hähnenkämpfe" der MP und die "Flickenteppiche der Maßnahmen" waren nicht hilfreich. Die ständig neuen Statements der Bundes- und Landespolitiker irritieren massiv und tragen letztlich auch dazu bei, dass die Menschen teilweise nicht mehr wissen, was gilt und wie sie sich denn verhalten sollen.

Die Heime geben, wie man so sagt, Anlass zu großer Sorge. Das hätte man eigentlich von Anfang berücksichtigen müssen. Ich habe daher schon im Frühjahr für Tests und einschränkende Maßnahmen geworben. Leider ist insoweit nicht oder nur unzureichend reagiert worden. Jetzt belegen die Erkrankungs- und Todeszahlen, dass man insoweit mehr hätte tunen müssen. Und dazu gehören, wie schon früher ausgeführt, Testungen und weitere Schutzmaßnahmen. Auch die Besucherströme gehören insoweit auf den Prüfstand, müssen massiv eingeschränkt werden.

Statt jetzt die Heimleitungen diesbezüglich zu mahnen (siehe den unten angefügten Hinweis), müsste eher geklärt werden, wer sich denn in den Einrichtungen um Testungen, Besucherbetreuung usw. kümmern soll. Bislang hatten die Heime schon zu wenig Personal. Das Rothgang-Gutachten spricht von einem gebotenen Stellenplus von 36% (ich hatte bescheiden immer nur von rd. 20% gesprochen).

Heime können ohne ausreichende personelle Unterstützung weder ausreichend Testungen durchführen noch die Besucherbebetreuungen gewährleisten. Heimleiter, die behaupten, dies trotz Personalnot zu können, verschweigen, dass dann die Versorgungsaufgaben gegenüber allen Heimbewohner*Innen vernachlässigt werden müssen. Zusätzliche Pflegemängel sind die Folge (erst gestern gab es hier eine glaubhafte Beschwerde wegen unterlassener Hilfeleistung gegenüber einer demenzkranken Frau).

Es erscheint aus hiesiger Sicht geboten, hinsichtlich der angesprochenen notwendigen Schutzmaßnahmen für die Heime entsprechende verlässliche Abklärungen vorzunehmen. Die von Ihnen abgegebene Mahnung (siehe unten) ist aus hiesiger Sicht so nicht akzeptabel.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell


Laumann warnt Heimleiter: "Werde Besuchsrecht durchsetzen"
Düsseldorf (dpa/lnw) - NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Leiter von Pflege- und Altenheimen eindringlich davor gewarnt, Besucher aus Sorge vor Ansteckungen mit dem Coronavirus auszusperren. … … > https://web.de/magazine/regio/nordrhein ... jE_wCYOJJs
Siehe dazu u.a. die hiesigen Infos unter > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 16#p116416

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Langzeitpflege: Ein Mindestmaß an Kontakten trotz Infektionsschutzes

Beitrag von WernerSchell » 18.12.2020, 13:01

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Langzeitpflege: Ein Mindestmaß an Kontakten trotz Infektionsschutzes

In seiner am heutigen Freitag veröffentlichten Ad-hoc-Empfehlung schlägt der Deutsche Ethikrat Maßnahmen vor, die in Einrichtungen der Langzeitpflege lebenden Menschen trotz der aktuell gebotenen Infektionsschutzmaßnahmen ein Mindestmaß an sozialen Kontakten sichern sollen.

Personen, die dauerhaft auf Pflege in Einrichtungen der Alten- oder Behindertenhilfe angewiesen sind, laufen derzeit in besonderem Maße Gefahr, durch Kontaktbeschränkungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie in soziale Isolation zu geraten. Eingeschränkt sind neben Besuchen durch An- und Zugehörige vielfach auch Kontakte zu anderen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie zu Dienstleistern. So berechtigt solche Maßnahmen zur Eindämmung des aktuellen Infektionsgeschehens auch sind, so verschlechtert sich die Lebenssituation der Betroffenen ganz erheblich.

Zwar hat der Gesetzgeber mit der jüngsten Novellierung des Infektionsschutzgesetzes ausdrücklich vorgeschrieben, dass in Alten- oder Pflegeheimen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe trotz aller Schutzmaßnahmen ein Mindestmaß an sozialen Kontakten stets gewährleistet bleiben muss. Damit ist jedoch nur angedeutet, welche konkreten Kontaktregelungen den Zielen des Infektionsschutzes ebenso wie den individuellen Ansprüchen auf soziale Teilhabe gerecht werden. Der Deutsche Ethikrat möchte daher die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben im Bereich der pflegerischen Langzeitversorgung mit einigen ethischen Aussagen zur Bestimmung des auch unter Pandemiebedingungen noch zu gewährleistenden Mindestmaßes an sozialen Kontakten unterstützen.

In seiner Ad-hoc-Empfehlung fordert der Deutsche Ethikrat unter anderem, bei der Bestimmung des Mindestmaßes sozialer Kontakte weniger deren Anzahl und Häufigkeit als vielmehr deren Qualität in den Blick zu nehmen. Zudem müsse stets individuell beantwortet werden, welche Beschränkungen hinsichtlich Art und Häufigkeit sozialer Kontakte sich in welcher Weise auf die Lebensqualität der einzelnen Person mit Pflegebedarf auswirken. Wo immer dies vertretbar ist, sollen die in Einrichtungen der Langzeitpflege Lebenden selbst über die Auswahl ihrer Kontaktpersonen entscheiden.

Außerdem sollten auch Formen virtuellen Kontakts ermöglicht und Angebote bereitgestellt werden, die ihrerseits zur Integration, Teilhabe und Lebensqualität der in Einrichtungen der Langzeitpflege Wohnenden beitragen. Dabei wird allerdings betont, dass der virtuelle Kontakt als Ergänzung und nicht als Ersatz für den physischen Kontakt zu verstehen ist.

Der Ethikrat hebt hervor, dass die Einrichtungen vielfach auf zusätzliche personelle Ressourcen angewiesen sind, um ein Mindestmaß an sozialen Kontakten sicherzustellen sowie Aktivierungsangebote vorzuhalten. Zudem legt er dar, wie wichtig eine Stärkung der Pflege auch und gerade in Zeiten der Pandemie ist.

Die Ad-hoc-Empfehlung „Mindestmaß an sozialen Kontakten in der Langzeitpflege während der Covid-19-Pandemie“ ist von der Website des Deutschen Ethikrates abrufbar unter https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publ ... pflege.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 18.12.2020
Ulrike Florian Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
https://idw-online.de/de/news760385


Anmerkung:
Der Stellungnahme kann grundsätzlich zugestimmt werden. Aber, wie mehrfach herausgestellt, fehlt das für die Umsetzung der Schutzmaßnahmen notwendige Personal!
Siehe aktuell unter >>> > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 34#p116434

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Verständliche Informationen über Corona-Impfstoffe

Beitrag von WernerSchell » 19.12.2020, 07:44

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Verständliche Informationen über Corona-Impfstoffe

Parallel zur jeweils laufenden europäischen Zulassung veröffentlicht das IQWiG Kurzinformationen über die Corona-Impfstoffkandidaten. Die ersten beiden Kurzinformationen sind jetzt online auf gesundheitsinformation.de.

Noch im Dezember 2020 soll es losgehen: Auch in Deutschland werden die ersten Bürgerinnen und Bürger gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft. Doch wie wirken die neuen Impfstoffe, welche Nebenwirkungen haben sie und was wissen wir noch nicht über sie? Diese Fragen will das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) für die in Deutschland relevanten Impfstoffe gegen Corona beantworten: Jeweils wenige Tage, nachdem belastbare Daten zu den einzelnen Impfstoffkandidaten verfügbar sind, veröfffentlicht das Institut bereits allgemeinverständliche Zusammenfassungen der wichigsten Ergebnisse auf seiner Website gesundheitsinformation.de.

Die ersten beiden Kurzinfos über Impfstoffkandidaten, die voraussichtlich in Deutschland zur Impfung angeboten werden, sind bereits online: Der Impfstoff BNT162b2 (Hersteller: BioNTech / Pfizer) wurde in einer Phase-3-Studie mit 43.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern getestet, der Impfstoff mRNA-1273 (Hersteller: Moderna) in einer Phase-3-Studie mit 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In Phase-3-Studien wird die Wirksamkeit und Sicherheit von Impfstoffen unter Alltagsbedingungen an vielen Tausend Menschen erprobt. Diese Studien sind die tragende Säule für eine Zulassung. Für beide Impfstoffe berät die europäische Zulassungsbehörde (European Medicines Agency = EMA) derzeit, ob eine Zulassung für Europa empfohlen wird.

„Viele Bürgerinnen und Bürger sind mit dem Lesen der entsprechenden Fachinformationen überfordert“, sagt Klaus Koch, Leiter des Ressorts Gesundheitsinformation. „Das IQWiG bietet daher allgemein verständliche Informationen zu den Corona-Impfstoffen.“

Originalpublikation:
https://www.gesundheitsinformation.de/d ... rt=corm-p4
https://www.gesundheitsinformation.de/d ... rt=corm-co

Weitere Informationen:
https://www.iqwig.de/de/presse/pressemi ... 13512.html

Quelle: Pressemitteilung vom 18.12.2020
Jens Flintrop Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
https://idw-online.de/de/news760441

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Verständliche Informationen über Corona-Impfstoffe mit CoronaImpfV

Beitrag von WernerSchell » 19.12.2020, 07:59

Verständliche Informationen über Corona-Impfstoffe, vorgestellt vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hier > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 48#p116448 - Coronavirus-Impfverordnung – CoronaImpfV (unterzeichnet am 18.12.2020) hier > https://www.bundesgesundheitsministeriu ... Buette.pdf - Fragen und Antworten zur COVID-19-Impfung hier > https://www.bundesgesundheitsministeriu ... pfung.html

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Pensionäre helfen bei der Corona-Hotline

Beitrag von WernerSchell » 19.12.2020, 08:57

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtet am 19.12.2020:

Engagement in Neuss
Pensionäre helfen bei der Corona-Hotline


Serie Rhein-Kreis Die Corona-Hotline des Gesundheitsamtes im Rhein-Kreis Neuss ist stark ausgelastet. Um den vielen Nachfragen Herr zu werden, engagieren sich dort auch einige Pensionäre.
Von Bärbel Broer
Eigentlich hatte Herbert Streese schon längst „irgendetwas“ nebenher arbeiten wollen, seit er vor über einem Jahr in Pension gegangen ist. „Doch irgendwie kam ich nicht so richtig in Tritt“, erzählt der 64-Jährige, der 46 Jahre lang bei der AOK in Neuss als Sozialversicherungsfachangestellter tätig war. Der passende Anstupser kam dann von Regionaldirektorin Marion Schröder, die für den Bereich Rhein-Kreis Neuss und Krefeld zuständig ist.
... (weiter lesen unter) ... > https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-55263899

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Impfplanung in der Kritik von Prof. Welfens

Beitrag von WernerSchell » 19.12.2020, 16:01

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtet am 18.12.2020:

Scharfe Kritik von Neusser Professor
„Die Impfplanung der Bundesregierung ist inakzeptabel“


Neuss Die Zulassung für den Biontech-Impfstoff kommt zu spät, sagt Wirtschaftsprofessor Paul J. J. Welfens. Außerdem müsse die Politik mehr in die Impfstrategie investieren, um einen wirtschaftlichen Aufschwung zu beschleunigen.
Von Carolin Streckmann
Die Impfplanung der Bundesregierung sei „unmöglich“, die späte Zulassung des Biontech-Impfstoffes in der EU „inakzeptabel“. Mit deutlichen Worten kritisiert der renommierte Wirtschaftsprofessor Paul J. J. Welfens die Impfstrategie in Deutschland. Die bisherige Planung habe zur Folge, dass mehr Menschen sich mit dem Coronavirus infizieren und auch daran sterben könnten, schreibt Welfens, der im Stadionviertel in Neuss lebt, in einem Statement zu dem Thema. „Die Impfplanung der Bundesregierung ist inakzeptabel aus gesellschaftlicher, medizinischer, ökonomischer und politischer Sicht“, schreibt er.
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Der Neuss-Grevenbroicher Zeitung wurde zu dem o.a. Bericht mitgeteilt:

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


18.12.2020

An die
Neuss-Grevenbroicher Zeitung


Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie lassen im heutigen Neusser Lokalteil Paul Welfens, Wirtschaftsprofessor, zu Wort kommen und titeln:

Scharfe Kritik von Neusser Professor - „Die Impfplanung der Bundesregierung ist inakzeptabel“
(Quelle: https://newsletter.rp-online.de/d?o0bwo ... rheinkreis ).

Die Aussagen von Prof. Welfens liegen so daneben, das ich mich einfach mit einigen Anmerkungen melden muss:

Wie Sie wissen, befasse ich mich seit Jahrzehnten mit Gesundheits- und Pflegethemen. Dazu wurde ich als junger Beamter animiert, der in einem NRW-Medizinaldezernat u.a. mit dem Bundes-Seuchengesetz (heute Infektionsschutzgesetz) befasst war. In diesem Zusammenhang standen auch immer wieder Fragen des Impfwesens zur Beantwortung an. Letztlich gehörten dazu auch die Bearbeitung von Impfschadensfällen. Danach folgten im Zusammenhang mit über 40 Jahren Lehrtätigkeiten an Krankenpflegeschulen umfängliche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen zu unterschiedlichen Fragestellungen des Gesundheits- und Pflegewesens.

All das hat mich gelehrt, mit gesundheitspolitischen bzw. medizinrelevanten Fragen vorsichtig umzugehen. Das trifft auch für das Impfwesen so. Damit bin ich weder Impfkritiker noch Impfgegner. Nehme z.B. selbst seit vielen Jahren die Grippe- und Pneumokokkenimpfung in Anspruch. Animiere auch insoweit.

Im Zusammenhang mit Diskussionen über die Medikation, v.a. der Polypharmazie, hat es sich als sinnvoll erwiesen, auch kritisch über Nützlichkeit bzw. Nebenwirkungen solcher Präparate nachzudenken. Wiederholt vorgelegte Studien, u.a. von den Krankenkassen, verdeutlichen die Probleme. Dazu gab vielfältige Aktivitäten meinerseits im Rhein-Kreis Neuss (Pflegetreffs, Arbeitskreis der Gesundheitskonferenz).

Dies in Kürze nur vorweg.

Wenn also jetzt ein neuer Impfstoff angeboten wird, darf auch nach den Wirkungen, Nebenwirkungen und möglichen Spätfolgen nachgedacht werden. Angeblich ist der neue Impfstoff relativ gut verträglich. Aber inwieweit er immunisiert und wie lange, ob andere geschützt sind und ggf. inwieweit, ist alles nicht bekannt. Das Entwicklungs- und Testverfahren, das normalerweise viele Jahre in Anspruch nimmt, ist jetzt auf einige Monate verkürzt worden. Tests haben dem Vernehmen nach bei älteren Menschen nicht stattgefunden. Die Wirkungsweise bei älteren Personen, vielleicht mit mehreren Krankheiten (einschließlich entsprechender Medikationen) ist eher unbekannt.

Allein diese wenigen Erwägungen geben Veranlassung, mit dem neuen Impfstoff ein wenig zurückhaltend umzugehen. Natürlich ist mir bekannt, dass viele Ärzte und Virologen den neuen Impfstoff für akzeptabel erachten, wesentliche negative Wirkungen ausschließen. Im Gefolge solcher Beurteilungen ist die Zustimmung in der Bevölkerung (noch) beachtlich.

Allerdings habe ich bemerkt, dass seitens der Politik seit geraumer Zeit auf den jetzt angebotenen Impfstoff gesetzt wurde. Man hat früh schon einen möglichen Impfbeginn signalisiert und damit die jetzt mit dem Impfstoff befassten Prüfinstitutionen massiv unter Druck gesetzt. Natürlich wurde ein positives Ergebnis unterstellt. Der ursprünglich für den 29.12. angekündigte Entscheidungstermin wurde auf den 21.12. vorgezogen. Ein Schelm, war da Druck durch die Politik ausschließt.

Wie auch immer: Wenn jetzt Ende des Monats mit dem Impfen begonnen werden soll, ist das ein sehr, sehr früher Termin! Was schlicht bedeutet: Prof. Welfens liegt mit seinem Urteil, die Zulassung komme zu spät, völlig außerhalb dessen, was man unter den gegebenen Umständen über die Abläufe sagen kann. Das angeblich säumige Verfahren mit zusätzlichen Toten in Verbindung zu bringen, ist unglaublich.

Wer die politischen Entscheidungsträger in Bund und Ländern kritisieren will, muss ggf. ganz andere Themen ansprechen. Zum Beispiel: Wurde mehrfach auf steigende Infektionszahlen mit einschränkenden Maßnahmen zu spät bzw. fehlerhaft reagiert? Hätten bei zeitgerechten Maßnahmen wirtschaftliche Folgen vermieden und damit zig Milliarden Euro Hilfen eingespart werden können? Inwieweit sind die föderalen Strukturen ein Hindernis für wirkungsvolle Infektionsschutzmaßnahmen? ….

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell

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