Neusser Klinikgeschäftsführer äußerste sich unangemessen über Pflegekräfte
Verfasst: 27.03.2020, 07:12
Krankenschwestern sind nicht schlecht bezahlt, außerdem können sie sich ja immer noch einen gut verdienenden Chefarzt angeln – das ist bei vielen Zuschauern hängengeblieben von einem Interview, das Nicolas Krämer, Geschäftsführer des kommunalen Krankenhausverbundes Rheinland-Klinikum aus Neuss, der Initiative „Düsseldorf hält zusammen“ gegeben hat. In den Sozialen Medien tobt seitdem ein Shitstorm – und Krämer kämpft um seinen Job. Um den muss er bangen, denn wie die Neusser CDU-Fraktionsvorsitzende Helga Koenemann halten viele seine Äußerungen über Frauen in Pflegeberufen für entwürdigend. Krämer reagierte gestern mit einer handgeschriebenen Entschuldigung an seine Mitarbeiter. Die - inzwischen auch politische – Diskussion um den Krankenhauschef ist damit allerdings noch nicht beendet. Am Nachmittag wurde Krämer vorübergehend von seinen Aufgaben entbunden. Mein Kollege Christoph Kleinau berichtet. Lesen Sie hier weiter. > https://rdir.inxmail.com/rponline/d?o0b ... okal-neuss
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Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtet am 27.03.2020:
Kontroverse Aussagen über Pflegekräfte
Neusser Krankenhauschef vorübergehend von Aufgaben entbunden
Für die Initiative „Düsseldorf hält zusammen“ interviewten André Scheidt (r.) und Martin Wilms (l.) über eine Stunde lang Nicolas Krämer. Einige Äußerungen des Geschäftsführers des Rheinland-Klinikums Neuss sorgten für helle Empörung. Foto: Screenshot: Facebook
Neuss Nicolas Krämer kämpft um seinen Job als Geschäftsführer des Rheinland-Klinikums. Auslöser ist ein Interview, in dem er sich unter anderem über Pflegekräfte äußert. Das Netz kritisiert seine Aussage als antiquiert, chauvinistisch und als „Schlag ins Gesicht“.
Von Christoph Kleinau
Nicolas Krämer, Geschäftsführer des kommunalen Krankenhausverbundes Rheinland-Klinikum Neuss, ist am Donnerstagabend vorübergehend von seinen Dienstpflichten entbunden worden. Weitere rechtliche Schritte würden geprüft, berichteten der Aufsichtsratsvorsitzende Wilfried Jacobs und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sowie Bürgermeister Reiner Breuer als Vertreter der Gesellschafter im Anschluss an eine gemeinsame Besprechung. Alleiniger Geschäftsführer ist der erst zum 1. März ins Unternehmen eingetretene Kölner Martin Blasig.
...
Über eine Stunde lang hatte sich Krämer in dem Live-Interview dazu geäußert, wie sich das Rheinland-Klinikum in der Corona-Krise aufstellt, wie viele Betten für Corona-Patienten frei gehalten werden und dass die Kapazitäten auf den Intensivstationen verdoppelt wurden. Dafür gab es viel Lob in den Kommentarspalten der sozialen Medien, über die das Interview verbreitet wurde. Doch zwei Äußerungen lösten nur Empörung aus: Krämers Satz: „Vielleicht träumt die eine oder andere Krankenschwester ja davon, einen Chefarzt kennenzulernen“ wurde im Netz als antiquiert, chauvinistisch und von Betroffenen als „Schlag ins Gesicht“ kritisiert.
Auch sein Versuch im Interview mit dem, wie er sagt, Gerücht Schluss machen zu wollen, dass Krankenpflege „per se schlecht bezahlt ist“, missriet gründlich. Die von Krämer angeführten 55- bis 70.000 Euro Jahresgehalt, die in der Stations- beziehungsweise Pflegedienstleistung und damit an der Spitze der Gehaltspyramide erreicht werden könnten, wurden als „Mondscheingehälter“ tituliert.
...
(weiter lesen unter) ... > https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-49759617
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Das Entschuldigungsschreiben - von Herrn Dr. Krämer übersandt:
Anmerkung der Moderation:
Bei der gesamten Angelegenheit wird für mich deutlich, dass Herr Dr. Krämer eigentlich das ausgeführt hat, was ich seit Jahren auch von einigen Politiker und Führungskräften im Gesundheits- und Pflegesystem gehört habe. Was das Abzielen auf einen Chefarztkontakt angeht: Das Thema ist seit Jahren in zahlreichen TV-Sendungen bedient worden. Natürlich soll das alles die Bemerkungen von Herrn Dr. Krämer nicht rechtfertigen. Aber, es müssten eigentlich mehr Leute auf die Anklagebank.
Seit Jahren mache ich auf die unzureichenden Arbeitsbedingungen in der Pflege aufmerksam, werde konkret, diskutiere mit Politikern. Und das mache ich sachlich und mit Augenmaß. Meine Vorstellung, dass die Stellenschlüssel um rd. 20% angehoben werden müssen, ist durch das Rothgang-Gutachten getopt worden. Nun ist sogar von 36% die Rede.
Ich denke, dass ich mich mit über 40 Jahren Unterricht an zahlreichen Pflegeschulen bzw. Lehraufträgen einigermaßen auskenne. Mein "Gesetzeskundebuch für Pflegekräfte" ist immerhin beim Thieme-Verlag in 12. Auflagen erschienen und war über Jahrzehnte "Begleiter" fast aller Auszubildenden in der Pflege … Werner Schell
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Zur Pflegemisere siehe u.a. unter
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=23508
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=23545
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=23586
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=23544
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Auch wenn man Leute mit gutem Grund beschimpft, muss man maßhalten.
Maxim Gorki
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Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtet am 27.03.2020:
Kontroverse Aussagen über Pflegekräfte
Neusser Krankenhauschef vorübergehend von Aufgaben entbunden
Für die Initiative „Düsseldorf hält zusammen“ interviewten André Scheidt (r.) und Martin Wilms (l.) über eine Stunde lang Nicolas Krämer. Einige Äußerungen des Geschäftsführers des Rheinland-Klinikums Neuss sorgten für helle Empörung. Foto: Screenshot: Facebook
Neuss Nicolas Krämer kämpft um seinen Job als Geschäftsführer des Rheinland-Klinikums. Auslöser ist ein Interview, in dem er sich unter anderem über Pflegekräfte äußert. Das Netz kritisiert seine Aussage als antiquiert, chauvinistisch und als „Schlag ins Gesicht“.
Von Christoph Kleinau
Nicolas Krämer, Geschäftsführer des kommunalen Krankenhausverbundes Rheinland-Klinikum Neuss, ist am Donnerstagabend vorübergehend von seinen Dienstpflichten entbunden worden. Weitere rechtliche Schritte würden geprüft, berichteten der Aufsichtsratsvorsitzende Wilfried Jacobs und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sowie Bürgermeister Reiner Breuer als Vertreter der Gesellschafter im Anschluss an eine gemeinsame Besprechung. Alleiniger Geschäftsführer ist der erst zum 1. März ins Unternehmen eingetretene Kölner Martin Blasig.
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Über eine Stunde lang hatte sich Krämer in dem Live-Interview dazu geäußert, wie sich das Rheinland-Klinikum in der Corona-Krise aufstellt, wie viele Betten für Corona-Patienten frei gehalten werden und dass die Kapazitäten auf den Intensivstationen verdoppelt wurden. Dafür gab es viel Lob in den Kommentarspalten der sozialen Medien, über die das Interview verbreitet wurde. Doch zwei Äußerungen lösten nur Empörung aus: Krämers Satz: „Vielleicht träumt die eine oder andere Krankenschwester ja davon, einen Chefarzt kennenzulernen“ wurde im Netz als antiquiert, chauvinistisch und von Betroffenen als „Schlag ins Gesicht“ kritisiert.
Auch sein Versuch im Interview mit dem, wie er sagt, Gerücht Schluss machen zu wollen, dass Krankenpflege „per se schlecht bezahlt ist“, missriet gründlich. Die von Krämer angeführten 55- bis 70.000 Euro Jahresgehalt, die in der Stations- beziehungsweise Pflegedienstleistung und damit an der Spitze der Gehaltspyramide erreicht werden könnten, wurden als „Mondscheingehälter“ tituliert.
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(weiter lesen unter) ... > https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-49759617
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Das Entschuldigungsschreiben - von Herrn Dr. Krämer übersandt:
Anmerkung der Moderation:
Bei der gesamten Angelegenheit wird für mich deutlich, dass Herr Dr. Krämer eigentlich das ausgeführt hat, was ich seit Jahren auch von einigen Politiker und Führungskräften im Gesundheits- und Pflegesystem gehört habe. Was das Abzielen auf einen Chefarztkontakt angeht: Das Thema ist seit Jahren in zahlreichen TV-Sendungen bedient worden. Natürlich soll das alles die Bemerkungen von Herrn Dr. Krämer nicht rechtfertigen. Aber, es müssten eigentlich mehr Leute auf die Anklagebank.
Seit Jahren mache ich auf die unzureichenden Arbeitsbedingungen in der Pflege aufmerksam, werde konkret, diskutiere mit Politikern. Und das mache ich sachlich und mit Augenmaß. Meine Vorstellung, dass die Stellenschlüssel um rd. 20% angehoben werden müssen, ist durch das Rothgang-Gutachten getopt worden. Nun ist sogar von 36% die Rede.
Ich denke, dass ich mich mit über 40 Jahren Unterricht an zahlreichen Pflegeschulen bzw. Lehraufträgen einigermaßen auskenne. Mein "Gesetzeskundebuch für Pflegekräfte" ist immerhin beim Thieme-Verlag in 12. Auflagen erschienen und war über Jahrzehnte "Begleiter" fast aller Auszubildenden in der Pflege … Werner Schell
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Zur Pflegemisere siehe u.a. unter
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=23508
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=23545
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =3&t=23586
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Auch wenn man Leute mit gutem Grund beschimpft, muss man maßhalten.
Maxim Gorki