Zwei-Klassen-Medizin hat viele Gründe

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Gaby Modig
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Zwei-Klassen-Medizin hat viele Gründe

Beitrag von Gaby Modig » 29.12.2013, 08:11

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtete am 28.12.2013:

Analyse - Zwei-Klassen-Medizin hat viele Gründe
Berlin. Nicht allein die Aufteilung in private und gesetzliche Krankenversicherung sorgt für Ungleichbehandlungen in Praxen und Kliniken. Vielmehr sind die sozialen Unterschiede bei den Versicherten insgesamt die Ursache.
Von Eva Quadbeck
Die Deutschen sind im Vergleich zu anderen Bewohnern von Industriestaaten relativ gesund, lassen sich aber häufiger im Krankenhaus behandeln als die Menschen anderswo. Dies ist einer von mehreren Befunden des OECD-Gesundheitsberichts,
der nahe legt, dass die Deutschen in Sachen Gesundheit auf hohem Niveau klagen.
…. (weiter lesen unter) ….
http://www.rp-online.de/politik/zwei-kl ... -1.3912361

Siehe auch unter:
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 612#p77612

Gaby Modig
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Zwei-Klassen-Medizin hat viele Gründe

Beitrag von Gaby Modig » 30.12.2013, 08:09

Die Deutschen sind im Vergleich zu anderen Bewohnern von Industriestaaten relativ gesund, lassen sich aber häufiger im Krankenhaus behandeln als die Menschen anderswo.
Dies ist einer von mehreren Befunden des OECD-Gesundheitsberichts, der nahe legt, dass die Deutschen in Sachen Gesundheit auf hohem Niveau klagen.

Ich denke, dass diese Einschätzung zutreffend ist. Im Übrigen sind die beklagten Mängel hinsichtlich der unterschiedlichen Wartezeiten den systemischen Unterschieden geschuldet.
Es muss doch einfach zur Kenntnis genommen werden, dass die ökonomischen Anreize, sich vorrangig der Privatversicherten anzunehmen, politisch gewollt ist.
Denn das gesamte Gesundheitssystem ist doch auf Ökonomie getrimmt.
Wer die Wartezeiten für gesetzlich Versicherte verbessern will, muss, so sagen einige Kenner, die Attraktivität der GKV steigern.
Im Übrigen muss auch noch einmal daran erinnert werden, dass die Ärzte "falsch" verteilt sind. Die Zulassungskriterien müssen überdacht werden.
Die hausärztliche Versorgung muss gestärkt werden - dringend!
Gaby Modig

WernerSchell
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Hausärztliche Versorgung verbessern - dringend!

Beitrag von WernerSchell » 29.01.2015, 07:40

Über die Verbesserung der hausärztlichen Versorgung (auf dem Land) wird seit Jahren diskutiert. Veränderungen werden immer im "Kleinschrittformat" angekündigt. Da wir grundsätzlich keinen Ärztemangel haben, liegt das Problem in der "Verteilung" der Ärzte. Daher müssen die Vorgaben für die Zulassung entsprechend geändert und konsequent durchgesetzt werden. Das auch von der Politik unterstützte Drängen von Fachärzten in städtische Zentren muss beendet werden. Ergänzend erscheint eine Stärkung der "sprechenden Medizin" zwingend. Rd. 90% der Diagnosen können im Gespräch erkundet bzw. abgeklärt werden. Daher sind viele Einsätze der sog. Apparatemedizin entbehrlich und belasten das Gesundheitssystem unnötig. - Werner Schell - http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

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Patienten beklagen Zeitmangel in Kliniken

Beitrag von WernerSchell » 17.10.2015, 06:50

Am 16.10.2015 bei Facebook gepostet:

Patienten beklagen Zeitmangel in Kliniken … fehlende Wertschätzung, Barrieren in der Praxis (Quelle: Ärzte Zeitung vom 16.10.2015). Dazu Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk: Solche Erkenntnisse sind nicht neu. Sie haben einfach damit zu tun, dass "Zeit", Zuwendung, nicht finanziert wird. Es gibt in den Krankenhäusern im Wesentlichen die "Fallpauschalen", und die allein bringen Geld in die Kasse. Alles andere ist unwirtschaftlich. In den Arztpraxen mangelt es ebenfalls an Zeit. Auch dort wird die Zuwendung nicht angemessen honoriert. Ich fordere daher seit den 1980er Jahren mehr "sprechende Medizin" mit entsprechender Vergütung. Die jetzigen Regeln, Fallpauschalen usw., sind allein der Ökonomie geschuldet und liegen nicht im Patienteninteresse. Dies muss den politisch Verantwortlichen ständig verdeutlicht werden. Die Bürgerinnen kennen ja die Missstände. - Weitere Hinweise unter: http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 5b9#p88551

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Erst der Patient, dann der Profit

Beitrag von WernerSchell » 20.06.2016, 06:49

Bild

Medizin und Ökonomie - „Erst der Patient, dann der Profit.“

Nach deutlichen Willensäußerungen beim 119. Deutschen Ärztetag muss klar sein: „Wer uns Ärzte als Leistungserbringer dazu verpflichten will, Leistungen zu verkaufen, der darf sich nicht wundern, wenn sich dieses System dann nach betriebswirtschaftlichen Kriterien organisiert.“. Wirtschaftliches Denken und Qualität schließen sich keinesfalls aus. Es müsse aber eben ein dem Gesundheitswesen und der Patientenversorgung angemessenes wirtschaftliches Denken sein. Prof. Hans-Fred Weiser, Präsident des Verbandes der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK), sagte in seinem Gastvortrag über die Grenzen des ökonomisch Zumutbaren: „Wir sind alle einer Meinung: Ethisch verantwortliche Medizin kennt nicht den Verkauf von Kniegelenken, Herzkatheter-Operationen oder Organtransplantationen gegen Bonus.“ Weisers Ansicht nach sind die Probleme der Ökonomisierung im Gesundheitswesen von der Politik hausgemacht – durch die Einführung des DRG-SystemsEiner aktuellen Untersuchung der Unternehmensberatung Kienbaum zufolge hätten 97 Prozent der leitenden Krankenhausärzte im Jahr 2015 Verträge mit monetären Anreizen gehabt. Noch vor 20 Jahren seien es nur fünf Prozent gewesen. Und die Ökonomisierung habe längst auf alle Klinikärzte durchgegriffen. Quelle: MBZ, Juni 2016 - http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 849#p92849

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Zuhören ist ein Teil der sprechenden Medizin

Beitrag von WernerSchell » 29.01.2017, 08:27

Zuhören ist ein Teil der sprechenden Medizin!
Dateianhänge
zuhoeren3_160.jpg
Zuhören!
zuhoeren3_160.jpg (3.88 KiB) 11859 mal betrachtet

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Ärztemangel im Rhein-Kreis Neuss - Der Beruf Hausarzt „ist nicht besonders attraktiv“

Beitrag von WernerSchell » 16.08.2019, 07:26

Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 15.08.2019:
Ärztemangel im Rhein-Kreis Neuss
Der Beruf Hausarzt „ist nicht besonders attraktiv“

>>> https://rp-online.de/nrw/staedte/rhein- ... d-45014885

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Knapp ein Drittel der Ärztinnen und Ärzte ist 55 Jahre und älter

Beitrag von WernerSchell » 27.05.2024, 08:43

PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. N022 vom 27.05.2024

Knapp ein Drittel der Ärztinnen und Ärzte ist 55 Jahre und älter

• Jede achte Ärztin und jeder achte Arzt hatte 2023 keine deutsche Staatsangehörigkeit
• 40 % aller zugewanderten Ärztinnen und Ärzte sind weniger als zehn Jahre in Deutschland
• Der Beruf der Ärztin und des Arztes war 2022 der am zweithäufigsten anerkannte ausländische Berufsabschluss
• Deutsche wählen für ein Auslandsstudium der Human- und der Zahnmedizin häufig Österreich und Ungarn


Bild

WIESBADEN – Ein großer Teil der Ärztinnen und Ärzte in Deutschland dürfte in den nächsten Jahren altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden: Im Jahr 2023 waren gut 31 % der Ärztinnen und Ärzte in der Human- und Zahnmedizin 55 Jahre und älter, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt. Der Anteil dieser Altersgruppe lag damit deutlich über dem bei allen Erwerbstätigen (26 %). Insgesamt ist die Zahl der Ärztinnen und Ärzte in der Human- und Zahnmedizin binnen zehn Jahren zwar um gut 23 % auf 502 000 im Jahr 2023 gestiegen. Doch auch der Anteil der Altersgruppe 55plus hat bei den Ärztinnen und Ärzten zugenommen: Zehn Jahre zuvor hatte er in der Human- und Zahnmedizin noch bei 26 % gelegen. Dagegen ist der Anteil der Medizinerinnen und Mediziner im mittleren Alter gesunken: 48 % waren 35 bis 54 Jahre alt, 2013 waren es noch 54 %. Der Anteil junger Berufskolleginnen und -kollegen unter 35 Jahren hat sich kaum verändert und lag zuletzt bei 21 % (2013: 20 %).

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Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

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DESTATIS | Statistisches Bundesamt
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