Allgemeine Dienstpflicht für junge Menschen - freiwillig oder zwangsweise?
Verfasst: 03.10.2022, 06:27
Allgemeine Dienstpflicht - freiwillig oder zwangsweise?
Ein Jahr seines Lebens zum Wohle der Allgemeinheit zu opfern: Die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht findet bei jungen Menschen Anklang. Ohnehin planen viele junge Erwachsene ein sogenanntes Gap Year ("Lückenjahr") zwischen Schule und Studium, Ausbildung oder Berufseinstieg. Bislang sind alle Vorstöße für eine allgemeine Dienstpflicht verpufft. Der Bundespräsident hat die Debatte neu belebt. - Klar muss bei allen Diskussionen sein, dass ein, wie auch immer gestalteter zusätzlicher Dienst, die Fachpflege in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen nicht ersetzen kann.
Dazu hat der Deutschlandfunk am 12.06.2022 u.a. wie folgt informiert:
Dienstpflicht für junge Menschen - Bundespräsident Steinmeier stößt politische Debatte an
Bundespräsident Steinmeier hat in der „Bild am Sonntag“ einen verpflichtenden Dienst vor allem im Sozialbereich angeregt. Deutschland würde es gut tun, wenn sich junge Leute für eine gewisse Zeit in den Dienst der Gesellschaft stellten, so das Staatsoberhaupt.
Bundesfamilienministerin Paus sagte in Berlin, sie lehne ein solches Vorhaben ab. Ein Pflichtdienst würde einen Eingriff in die individuelle Freiheit eines jeden Jugendlichen bedeuten. Ablehnend äußerte sich auch Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger. Eine Dienstpflicht werde es mit der FDP nicht geben, schrieb die Politikerin im Kurznachrichtendienst Twitter. Auch Bayerns Sozialministerin Scharf von der CSU hält Steinmeiers Vorschlag für nicht zielführend. Unterstützung erhält das Staatsoberhaupt von der CDU. Vorstandsmitglied Güler erklärte, der Bundespräsident habe hier weite Teile der Partei an seiner Seite. Ein verpflichtender Dienst für junge Menschen könne zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen.
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/bundespr ... n-100.html
In einem Statement vom 06.08.2018 habe ich mich kritisch zu einem Pflicht-Sozialdienst geäußert und für eine Ausweitung des Bundesfreiwilligendienstes plädiert. Ob diese Einschätzung zu korrigieren ist, werden die weiteren Erörterungen zeigen. Es ist gut möglich, dass sich eine allgemeine Dienstpflicht für junge Menschen aktuell als sinnvoll erweisen kann:
Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) sollte meiner Meinung nach weiter ausgebaut und noch attraktiver gestaltet werden. Damit können zum Beispiel unterstützende Hilfeleistungen im Pflegesystem ermöglicht werden. Dabei muss aber klar sein, dass Angehörige des BFD keine Pflegeleistungen übernehmen dürfen und die Forderungen nach Schaffung eines Personalbemessungssystems für die Pflegekräfte (zur Auflösung des Pflegenotstandes) nicht entbehrlich werden. Vorschläge, die auf eine Aktivierung der Wehrpflicht abzielen oder die Einführung eines verpflichtenden Sozialdienstes vorsehen, sind dann entbehrlich. Die insoweit geführten Erörterungen füllen nur das übliche "Sommerloch." Denn ein Pflicht-Sozialdienst könnte im Übrigen nur nach Schaffung einer verfassungsrechtlichen Grundlage eingeführt werden. Und für eine solche Verfassungsänderung ist zur Zeit keine Mehrheit in Sicht. Daher sind auch alle Debatten darüber entbehrlich. - Werner Schell
Zum Thema "Dienstpflicht - Bundesfreiwilligendienst …" wurden bislang Beiträge unter folgenden Adressen vorgestellt: > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =4&t=22768 / > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 33#p104833 - Weitere Beiträge werden hier nachlesbar sein."
Ein Jahr seines Lebens zum Wohle der Allgemeinheit zu opfern: Die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht findet bei jungen Menschen Anklang. Ohnehin planen viele junge Erwachsene ein sogenanntes Gap Year ("Lückenjahr") zwischen Schule und Studium, Ausbildung oder Berufseinstieg. Bislang sind alle Vorstöße für eine allgemeine Dienstpflicht verpufft. Der Bundespräsident hat die Debatte neu belebt. - Klar muss bei allen Diskussionen sein, dass ein, wie auch immer gestalteter zusätzlicher Dienst, die Fachpflege in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen nicht ersetzen kann.
Dazu hat der Deutschlandfunk am 12.06.2022 u.a. wie folgt informiert:
Dienstpflicht für junge Menschen - Bundespräsident Steinmeier stößt politische Debatte an
Bundespräsident Steinmeier hat in der „Bild am Sonntag“ einen verpflichtenden Dienst vor allem im Sozialbereich angeregt. Deutschland würde es gut tun, wenn sich junge Leute für eine gewisse Zeit in den Dienst der Gesellschaft stellten, so das Staatsoberhaupt.
Bundesfamilienministerin Paus sagte in Berlin, sie lehne ein solches Vorhaben ab. Ein Pflichtdienst würde einen Eingriff in die individuelle Freiheit eines jeden Jugendlichen bedeuten. Ablehnend äußerte sich auch Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger. Eine Dienstpflicht werde es mit der FDP nicht geben, schrieb die Politikerin im Kurznachrichtendienst Twitter. Auch Bayerns Sozialministerin Scharf von der CSU hält Steinmeiers Vorschlag für nicht zielführend. Unterstützung erhält das Staatsoberhaupt von der CDU. Vorstandsmitglied Güler erklärte, der Bundespräsident habe hier weite Teile der Partei an seiner Seite. Ein verpflichtender Dienst für junge Menschen könne zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen.
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/bundespr ... n-100.html
In einem Statement vom 06.08.2018 habe ich mich kritisch zu einem Pflicht-Sozialdienst geäußert und für eine Ausweitung des Bundesfreiwilligendienstes plädiert. Ob diese Einschätzung zu korrigieren ist, werden die weiteren Erörterungen zeigen. Es ist gut möglich, dass sich eine allgemeine Dienstpflicht für junge Menschen aktuell als sinnvoll erweisen kann:
Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) sollte meiner Meinung nach weiter ausgebaut und noch attraktiver gestaltet werden. Damit können zum Beispiel unterstützende Hilfeleistungen im Pflegesystem ermöglicht werden. Dabei muss aber klar sein, dass Angehörige des BFD keine Pflegeleistungen übernehmen dürfen und die Forderungen nach Schaffung eines Personalbemessungssystems für die Pflegekräfte (zur Auflösung des Pflegenotstandes) nicht entbehrlich werden. Vorschläge, die auf eine Aktivierung der Wehrpflicht abzielen oder die Einführung eines verpflichtenden Sozialdienstes vorsehen, sind dann entbehrlich. Die insoweit geführten Erörterungen füllen nur das übliche "Sommerloch." Denn ein Pflicht-Sozialdienst könnte im Übrigen nur nach Schaffung einer verfassungsrechtlichen Grundlage eingeführt werden. Und für eine solche Verfassungsänderung ist zur Zeit keine Mehrheit in Sicht. Daher sind auch alle Debatten darüber entbehrlich. - Werner Schell
Zum Thema "Dienstpflicht - Bundesfreiwilligendienst …" wurden bislang Beiträge unter folgenden Adressen vorgestellt: > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =4&t=22768 / > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 33#p104833 - Weitere Beiträge werden hier nachlesbar sein."