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Neuer Wegweiser Demenz für den Rhein-Kreis Neuss

Verfasst: 03.02.2014, 15:34
von WernerSchell
Neuer Wegweiser Demenz für den Rhein-Kreis Neuss aufgelegt

Rhein-Kreis Neuss. Bis zum Jahr 2020 wird für den Rhein-Kreis Neuss mit mehr als 8400 Menschen mit Demenz gerechnet. Jeder kann von der Krankheit und ihren Begleiterscheinungen betroffen sein - ob als Patient, Angehöriger oder guter Freund. Die Betreuung und Pflege im häuslichen Umfeld stellt hohe Anforderungen an Angehörige. Nicht selten wird dabei die Grenze der Belastbarkeit erreicht. "Betroffene und Angehörige sollten daher die umfangreichen Beratungs- und Unterstützungsangebote im Rhein-Kreis Neuss nutzen - auch damit es den Betroffenen möglich ist, lange im gewohnten Umfeld zu bleiben", betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zur jetzt vom Kreisgesundheitsamt vorgelegten Neuauflage des Wegweisers Demenz.

Im Rhein-Kreis Neuss existiert sowohl ein großes Netz von Versorgungsangeboten für Menschen mit Demenz als auch von Hilfen zur Entlastung für pflegende bzw. betreuende Angehörige. Die aktuellen Beratungs-, Betreuungs-, Pflege- und Therapieangebote sind in der neuen Broschüre zusammengefasst. "Der Wegweiser soll dabei helfen, sich in dem umfangreichen und vielfältigen Angebot zur Versorgung von an Demenz erkrankten Menschen zurechtzufinden und den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern", so Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky.

Der kostenlose Wegweiser Demenz liegt in den beiden Kreishäusern in Neuss und in Grevenbroich aus. Telefonisch kann er bei den Demenz-Beratungsstellen im Rhein-Kreis Neuss angefordert werden:

Alzheimer Gesellschaft: 02131 22 21 10
BEKO Demenz/Beratung und Koordination: 02131 52 91 56 66
Demenz-Service-Zentrum: 0211 892 22 24.

Quelle: Pressemitteilung vom 30.01.2014
Reinhold Jung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Harald Vieten (V.i.S.d.P.)
Oberstr. 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300

Re: Neuer Wegweiser Demenz für den Rhein-Kreis Neuss

Verfasst: 04.02.2014, 08:08
von WernerSchell
Der Newsletter für Gesundheit des Rhein-Kreises Neuss,
Februar 2014, informierte u.a. wie folgt


Wegweiser Demenz informiert über ambulante
Angebote im Kreis


Wenn die Diagnose Demenz gestellt wird, wirft das für Betroffene und Angehörige viele Fragen auf.
Im Rhein-Kreis Neuss gibt es verschiedene Beratungsstellen, die weiterhelfen und zum Beispiel über das
Krankheitsbild, mögliche Therapien, Entlastungsmöglichkeiten, Wohnen mit Demenz oder die Leistungen
der Pflegeversicherung informieren. Diese und weitere Angebote sind nun in einem aktualisierten
Wegweiser für den Rhein-Kreis Neuss zusammengefasst und veröffentlicht. „Die persönliche Begleitung
und Pflege eines durch eine demenzielle Erkrankung veränderten Menschen im häuslichen Umfeld stellt
hohe Anforderungen an betreuende und pflegende Angehörige. Betroffene und Angehörige benötigen
dringend ein umfangreiches Beratungs- und Unterstützungsangebot, welches die pflegenden Angehörigen
entlastet und welches den Menschen mit Demenz ermöglicht, lange in der eigenen Häuslichkeit zu leben“,
äußert Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Vorstellung des neuen Demenz-Wegweisers für den
Rhein-Kreis Neuss. Gesundheitsdezernent Karsten Mankowsky weist darauf hin, dass es im Rhein-Kreis
Neuss ein großes Netz von Versorgungsangeboten zur medizinischen Versorgung, Beratung, Betreuung,
Pflege oder Therapie für Menschen mit Demenz gibt. Der Wegweiser soll die im Kreisgebiet lebenden
Menschen dabei unterstützen, sich in dem umfangreichen und vielfältigen Angebot zurechtzufinden.
Gleichzeitig soll der neue Demenz-Wegweiser den Menschen den Umgang mit der Krankheit erleichtern
und Betroffene ermutigen, die im Kreisgebiet bestehenden Angebote kennenzulernen und
wahrzunehmen. Der Wegweiser Demenz liegt in den Kreishäusern Grevenbroich und Neuss aus. Er kann
außerdem telefonisch bei den Beratungsstellen für Menschen mit Demenz im Rhein-Kreis Neuss unter den
folgenden Nummern abgefordert werden:
Alzheimer Gesellschaft 02131/222110
BEKO Demenz – Beratung und Koordination 02131-5291-5666
Demenz-Service-Zentrum 0211/8922224.
Menschen mit Demenz leiden an einer fortschreitenden Leistungsstörung des Gehirns, deren häufigste
Form die Alzheimer Krankheit ist. Meist beginnt es mit kleinen Erinnerungslücken. Später verlieren die
Betroffenen Zeitgefühl und Orientierung. Es kommt zu Störungen des Gedächtnisses, der Sprache, des
Denk- und des Urteilsvermögens. Den Betroffenen fällt es schwer Neues erlernen. Sie benötigen
zunehmend Unterstützung, sind sich dessen aber nicht immer bewusst. Dies führt häufig zu Konflikten
innerhalb der Familie. Im Rahmen von Beratungsgesprächen und durch Schulungen können Angehörige
geeignete Kommunikations- und Umgangsformen mit Demenzerkrankten erlernen. Oft wird
angenommen, Verwirrung und starke Vergesslichkeit gehöre grundsätzlich zum Alter. Der Abbau der
geistigen Leistungsfähigkeit ist aber kein normaler Prozess bei älteren Menschen, sondern eine
behandlungsbedürftige Krankheit wie jede andere körperliche Störung auch. Von einer Demenz kann erst
dann gesprochen werden, wenn die Störungen mindestens sechs Monate bestanden haben und so
gravierend sind, dass verschiedene alltägliche Aufgaben nicht mehr ausreichend bewältigt werden.
Die Demenzerkrankungen treten überwiegend im hohen Alter auf. Bei den über 85-Jährigen sind mehr als
ein Drittel betroffen. Weil der Anteil der Hochbetagten in Deutschland weiter ansteigt, wird es in den
nächsten Jahrzehnten zu einer erheblichen Zunahme der Krankheitsfälle kommen. Bis zum Jahr 2020 wird
es aller Voraussicht nach mehr als 8400 Menschen mit Demenz im Kreisgebiet geben.
Weitere Auskunft erteilt:
Kreisgesundheitsamt – Valeria Diewald
Lindenstr. 16, 41515 Grevenbroich
Tel. 02181 601 5333
Email: valeria.diewald@rhein-kreis-neuss.de

Impressum Newsletter:
Rhein-Kreis Neuss, 53.7 Gesundheitsplanung & Gesundheitsförderung, Valeria
Diewald, Lindenstr. 16, 40515 Grevenbroich, Tel. 02181 6015333; Fax 02181-
60185333, Email: valeria.diewald@rhein-kreis-neuss.de
Der Rhein-Kreis Neuss ist Mitglied im Gesunde-Städte-Netzwerk der Bundesrepublik
Deutschland.

Demenz ist kein GAU – sie ist eine Lebensphase

Verfasst: 10.06.2014, 06:53
von WernerSchell
Sabine Bode, in ihrem Buch „Frieden schließen mit Demenz“, Klett-Cotta, Stuttgart 2014):
„Es ist an der Zeit, mit Demenz Frieden zu schließen. Horrorszenarien führen nicht weiter, im Gegenteil. Sie verbauen den Blick auf das, was heute für eine tragfähige Zukunft getan werden muss. Demenz ist kein GAU – sie ist eine Lebensphase. Häufig auch eine schwierige Phase. Doch eine Katastrophe wird Demenz meist erst dann, wenn Kranke, Angehörige und Pflegende wegen dauernder Überlastung eine entspannte, warme Atmosphäre nicht mehr kennen. Wir alle müssen uns darum kümmern. Wir alle können etwas tun“
(Quelle: http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=20461 ).
Ich habe es im Mai 2012 anlässlich des JHC in Köln wie folgt einmal auf dem Punkt gebracht: „Wir müssen uns alle ein stückweit an die Hand nehmen“
(Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=XYqs_-kZtgE ). Deshalb werbe ich intensiv für die Gestaltung und Entwicklung von Quartierskonzepten, sozusagen als Ergänzung des Teilleistungssystems „Pflegeversicherung“.
Werner Schell

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Demenzen - Bessere Diagnostik & Therapie

Verfasst: 30.01.2016, 08:00
von WernerSchell
Am 28.01.2016 bei Facebook gepostet:
Neue medizinische Leitlinie Demenzen: Bessere Diagnostik und Therapie sind möglich. Es wird u.a. ausgeführt, dass nur wenige Medikamente wirken & ein differenzierter Einsatz erforderlich ist: > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21487 - Der Neusser Pflegetreff am 27.04.2016 wird die Arzneimittelversorgung der älteren Menschen aufgreifen und die medikamentösen Möglichkeiten lösungsoerientiert ansprechen: > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=21371

Gesund leben reduziert Demenzrisiko

Verfasst: 23.08.2016, 06:26
von WernerSchell
Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Pressemitteilung vom 22.08.2016

Gesundheitsbewusste Lebensführung kann Demenz vermeiden helfen
Es muss darum gehen, mehr auf Prävention und größte Sorgfalt bei Diagnostik und Therapie zu setzen

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Demenz – „… mit Schreckensmeldungen werden nicht nur Ängste geschürt und Geschäfte gemacht, sondern auch Millionen von Menschen in die Irre geführt.“ So das Urteil von Cornelia Stolze in ihrem Buch "Verdacht Demenz - Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären und wieder gesund werden" (Herder, 2016).

In einer Pressemitteilung vom 29.01.2016 haben Leipziger Demenzforscher der Öffentlichkeit ähnlich lautende Studienergebnisse zur Prävention vorgestellt.

Nach der Studie sei die breite Öffentlichkeit häufig der Auffassung, die Alzheimer-Erkrankung sei rein genetisch bedingt, so Dr. Tobias Luck, Leiter der ISAP-Arbeitsgruppe „Epidemiologie und Versorgungsforschung“ und Hauptinitiator der Studie. Die angestellten Berechnungen hätten aber ergeben, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer - Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen. Die Forscher plädieren daher dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren. Diese Zahlen, so die Forscher weiter, müssten hoffnungsvoll gesehen werden. Der starke Einfluss dieser äußeren Faktoren auf das Alzheimerrisiko bedeute nämlich ein hohes Potential zur Vorbeugung, da sie im Gegensatz zu den Genen grundsätzlich beeinflussbar seien.

Die Wissenschaftler rechnen daher vor: Wenn es gelingt, die Häufigkeit der Risikofaktoren in der Bevölkerung zu halbieren, könnten theoretisch 130.000 der aktuellen Alzheimerfälle in Deutschland vermieden werden.

„Diese Chance, die Zahl an Alzheimererkrankungen in der Bevölkerung zu verringern, sollte umso mehr Anreiz geben, diese Risikofaktoren zu bekämpfen“, betont Steffi Riedel- Heller, Professorin für Sozialmedizin und ISAP-Direktorin. „Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Auch ihrer Prävention muss der entsprechende Stellenwert in Forschung und Praxis eingeräumt werden.“

Die Zeitschrift „MDKforum“, Ausgabe 2/2016, hat die Leipziger Studienergebnisse in einem Beitrag „Lässt sich Alzheimer vermeiden?“ aufgegriffen und die Präventionserfordernisse in einem Interview mit Dr. Tobias Luck erneut wie folgt bekräftigt:

„Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Jetzt müssen wir versuchen, was auch schon teilweise gemacht wird, die Prävention in Forschung und Praxis zu stärken.“

Der 1. Warsteiner Tag der Alterskunde in den LWL-Kliniken stellte ähnliche Informationen über die Vorbeugung von Demenz vor und bekräftigte damit die Feststellungen und Vorschläge der Leipziger Demenzforscher. Das berichtete die Westfälische Rundschau in ihrer Ausgabe vom 23.06.2016.

Der Chefärztin Helene Unterfenger zufolge ist der „Lifestyle“ ganz wichtig, ein gesundes Leben: Geregelter Alltag, Bewegung, soziale Kontakte, Blutdruck, Blutzucker und Blutfett in Ordnung, viel Gemüse und Salate. Aber nicht nur das. Helene Unterfenger rät auch dazu, Neues zu lernen: Eine Sprache, ein Musikinstrument, Singen, Tanzen, „alle Dinge, die den Menschen in Bewegung bringen“.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, das sich seit Jahren für die Menschen mit Demenz besonders einsetzt und insoweit auch als Mitgründer des Runden Tisches Demenz in Neuss Verantwortung übernommen hat, möchte auf die aktuellen Forschungsergebnisse zur Vorbeugung von Demenz mit Nachdruck aufmerksam machen und dazu animieren, die Grundsätze einer gesundheitsbewussten Lebensführung stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

Gesundheitsbewusste Lebensführung ist im Übrigen auch eine gute Vorsorge gegen Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die umfassende gesundheitsförderliche Wirkungen erzielen können
.

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk und Dozent für Pflegerecht

Weitere Hinweise im Internet unter folgender Adresse:
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21708

+++
Die Medien berichten u.a. wie folgt:
http://www.ak-gewerkschafter.de/2016/08 ... ma-demenz/
http://www.openbroadcast.de/article/455 ... elfen.html
http://www.presseanzeiger.de/pa/Gesundh ... fen-826462
http://www.openpr.de/news/915434.html

Ja zum Leben trotz Demenz! ... Buchtipp

Verfasst: 31.08.2016, 06:32
von WernerSchell
Am 31.08.2016 bei Facebook gepostet:
"Demenz muss nicht das Ende sein.
Demenz kann auch der Anfang für
ein anderes, neues und gelungenes
Leben sein."

Helga Rohra in ihrem neuen Buch: "Ja zum Leben trotz Demenz! Warum ich kämpfe."
Infos zum Thema Demenz im Forum Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21773

Vorbeugen ist besser als heilen ...

Verfasst: 29.05.2017, 17:30
von WernerSchell
Aus Forum:
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =4&t=22147

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


Bild
29. Mai 2017

"Vorbeugen ist besser als Heilen"
Prävention und Gesundheitsförderung
mehr Aufmerksamkeit schenken
Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter


Der nächste Neusser Pflegetreff wird sich im Herbst 2017 voraussichtlich mit dem Thema "Prävention und Gesundheitsförderung" befassen. Vor allem Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und auch Demenz lassen sich durch eine frühzeitig begonnene gesunde Lebensführung (richtige - mediterrane - Ernährung, ausreichende Bewegung und Schlaf, Verzicht auf Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von negativem Stress, geistige Aktivitäten, Pflege sozialer Kontakte usw.) weitgehend vermeiden. Gleichwohl eintretende Gesundheitsstörungen (z.B. Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Diabetes) lassen ich durch eine gesunde Lebensführung günstig beeinflussen. Es geht also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. Es macht Sinn, möglichst frühzeitig eine gesunde Lebensführung zu praktizieren.

In einer Pressemitteilung vom 29.01.2016 haben Leipziger Demenzforscher der Öffentlichkeit Studienergebnisse zur Prävention vorgestellt. Danach sei die breite Öffentlichkeit häufig der Auffassung, die Alzheimer-Erkrankung sei rein genetisch bedingt, so Dr. Tobias Luck, Leiter der ISAP-Arbeitsgruppe „Epidemiologie und Versorgungsforschung“ und Hauptinitiator der Studie. Die angestellten Berechnungen hätten aber ergeben, dass deutschlandweit rund ein Drittel der Alzheimer-Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes zurückgehen. Die Forscher plädieren daher dafür, sich in der Prävention von Alzheimer verstärkt auf diese Risiken zu konzentrieren. Diese Zahlen, so die Forscher weiter, müssten hoffnungsvoll gesehen werden. Der starke Einfluss dieser äußeren Faktoren auf das Alzheimerrisiko bedeute nämlich ein hohes Potential zur Vorbeugung, da sie im Gegensatz zu den Genen grundsätzlich beeinflussbar seien. Die Wissenschaftler rechnen daher vor: Wenn es gelingt, die Häufigkeit der Risikofaktoren in der Bevölkerung zu halbieren, könnten theoretisch 130.000 der aktuellen Alzheimerfälle in Deutschland vermieden werden. „Diese Chance, die Zahl an Alzheimer-Erkrankungen in der Bevölkerung zu verringern, sollte umso mehr Anreiz geben, diese Risikofaktoren zu bekämpfen“, betont Steffi Riedel- Heller, Professorin für Sozialmedizin und ISAP-Direktorin. „Bisher wurde vor allem in die Behandlung von Demenzerkrankungen investiert. Auch ihrer Prävention muss der entsprechende Stellenwert in Forschung und Praxis eingeräumt werden.“ Die Zeitschrift „MDKforum“, Ausgabe 2/2016, hat die Leipziger Studienergebnisse in einem Beitrag „Lässt sich Alzheimer vermeiden?“ aufgegriffen und die Präventionserfordernisse in einem Interview mit Dr. Tobias Luck bekräftigt. Der 1. Warsteiner Tag der Alterskunde in den LWL-Kliniken stellte ähnliche Informationen über die Vorbeugung von Demenz vor und bekräftigte damit die Feststellungen und Vorschläge der Leipziger Demenzforscher. Das berichtete die Westfälische Rundschau in ihrer Ausgabe vom 23.06.2016. Die Zeitschrift "CAREkonkret" griff das Thema in ihrer Ausgabe vom 22.07.2016 ebenfalls auf und titelte: "Gesund leben reduziert Demenzrisiko." Gesundheitsbewusste Lebensführung sei nicht nur eine gute Vorsorge gegen Herz-, Kreislauf- und Krebserkrankungen, sondern auch geeignet, Demenzerkrankungen vorzubeugen. Es gehe also letztlich um Maßnahmen, die eine umfassende gesundheitsförderliche Wirkung erzielen können. In einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e.V. vom 21.09.2016 wurden ebenfalls verstärkte Präventionsanstrengungen eingefordert und in einem Untertitel herausgestellt: "1 Million weniger Alzheimer-Fälle durch gesünderes Leben und mehr Bildung."

Die Krankenversicherung hat als Solidargemeinschaft die Aufgabe, die gesundheitliche Eigenkompetenz und Eigenverantwortung der Versicherten zu fördern (§ 1 Sozialgesetzbuch - SGB V). Die Versicherten sind folgerichtig vom Gesetzgeber für ihre Gesundheit mitverantwortlich erklärt worden; sie sollen durch eine gesundheitsbewusste Lebensführung, durch frühzeitige Beteiligung an gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen sowie durch aktive Mitwirkung an Krankenbehandlung und Rehabilitation dazu beitragen, den Eintritt von Krankheit und Behinderung zu vermeiden oder ihre Folgen zu überwinden. Die Krankenkassen haben den Versicherten dabei durch Aufklärung, Beratung und Leistungen zu helfen und auf gesunde Lebensverhältnisse hinzuwirken.

Mit Aufklärungs- und Einübungskampagnen zur Prävention und Gesundheitsförderung sollte bereits im Kindergartenalter begonnen werden. „Gesundheit“ sollte im Übrigen zu einem Unterrichtsfach an Schulen, als Inhalt in den Lehrplan aufgenommen und Teil der Lehrer- und Erzieherausbildung werden. Eine gesunde Lebensführung kann sogar bei älteren pflegebedürftigen Menschen eine Verbesserung der körperlichen und sonstigen Beeinträchtigungen bewirken. Deshalb animieren u.a. das Präventionsgesetz (PVG), § 20ff. SGB V, § 84 SGB IX, § 5 SGB XI und der "Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen" ergänzend zu entsprechenden Angeboten.

Neue kaum bekannte Erkenntnisse der Epigenetik zeigen im Übrigen auf, dass die Lebensführung bis in das hohe Alter mutmaßlich einen positiven Einfluss auf die Gene hat. Viele Krankheiten - vermutlich sogar die meisten - entwickeln sich nach neuen Erkenntnissen in einem Wechselspiel von Genom und Umwelt. Besonders sensibel auf Umwelteinflüsse reagiert der Mensch in Phasen der Organreifung, also im Mutterleib, nach der Geburt und in der frühen Kindheit. (Prof. Dr. med. Andreas Plagemann, Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin). Insoweit informiert eine Buchveröffentlichung von Peter Spork "Gesundheit ist kein Zufall - Wie das Leben unsere Gene prägt - Die neuesten Erkenntnisse der Epigenetik" (DVA, März 2017). Näheres > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=22038 WDR-Fernsehen, Quarks & Co., hat das Thema "Epigenetik" in jüngster Zeit ebenfalls mehrfach aufgegriffen und die Einflussmöglichkeiten durch Prävention und Gesundheitsförderung aufgezeigt. Näheres unter > http://www1.wdr.de/fernsehen/quarks/epi ... q-100.html

"Unser Gesundheitssystem wird momentan extrem belastet durch sehr teure Medikamente, vor allem Krebsmedikamente. Wenn die Menschen nicht klug sind und selbst auf Prävention achten, wird das Gesundheitswesen in Zukunft nicht mehr bezahlbar sein. Mit Prävention spart man nicht nur Geld, sondern sich selbst auch sehr viel Leid und Verzweiflung." - Dr. med. Marianne Koch, Internistin (siehe auch das "Das Vorsorge-Buch" von Dr. med. M. Koch; dtv 2016. Näheres unter > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21900 ).

Eine weitere bemerkenswerte ärztliche Aufmunterung darf mit Rücksicht auf die vielfach beklagte Polypharmazie nicht unerwähnt bleiben: "Statt Betroffene übermäßig mit Medikamenten vollzupumpen, sollte Musik als Medikament genutzt werden." - Zitat: Dr. Eckart von Hirschhausen" in Zeitschrift "CAREkonkret" vom 11.11.2016.
Näheres auch unter > http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=21708 und http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =6&t=22038

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk und Dozent für Pflegerecht

Optimisten leben länger

Verfasst: 28.08.2019, 06:33
von WernerSchell
Optimisten leben länger! - Nicht nur gesunde Lebensführung hilft beim Altern bzw. Jungbleiben. Forscher haben auch die Psyche ins Spiel gebracht: Wer einen eher optimistischen Blick aufs Leben hat, lebt länger, als Menschen, deren Glas ständig halbleer ist.
http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... 82#p110182

Demenz-Wegweiser - Runder Tisch Demenz Neuss informiert:

Verfasst: 05.03.2020, 09:31
von WernerSchell
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Demenz-Wegweiser - Runder Tisch Demenz Neuss informiert:


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