Angenehmer altern mit Musiktherapie

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Angenehmer altern mit Musiktherapie

Beitrag von WernerSchell » 21.11.2018, 07:03

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Angenehmer altern mit Musiktherapie

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Musiktherapie 360°“ ist erfolgreich abgeschlossen: Sowohl Patienten als auch Angehörige und Pflegepersonal profitieren vom umfassenden Behandlungskonzept der SRH Hochschule Heidelberg.

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Musiktherapeuten der SRH Hochschule Heidelberg musizieren mit den Pflegebedürftigen in der Pflegehei ...
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Musiktherapeut Michael Keßler von der SRH Hochschule Heidelberg erkennt einen enormen therapeutische ...
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Wissenschaftler der SRH Hochschule Heidelberg haben herausgefunden, dass Musiktherapie ganzheitlich wirkt: Bezieht man in das Behandlungskonzept nicht nur die Patienten ein, sondern auch Angehörige und Pflegemitarbeiter, so profitieren alle Seiten davon und stärken sich gegenseitig in der Wirkung. Dies ergab das Forschungsprojekt „Musiktherapie 360°“, das nach drei Jahren der Implementierung in der Pflegeheimat St. Hedwig in Heidelberg und im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus in Ludwigshafen erfolgreich abgeschlossen wurde.

Musiktherapie – was ist das eigentlich? Es ist der „gezielte Einsatz von Musik im Rahmen der therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit“, so definiert sie die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft. Im konkreten Fall heißt das: Erfahrene Musiktherapeuten der SRH Hochschule Heidelberg musizierten an zwei Tagen in der Woche mit den Bewohnern der geriatrischen Einrichtungen in Heidelberg und Ludwigshafen. Die Behandlung erfolgte im Zimmer, direkt am Bett der Bewohner/Patienten, aber auch während der Pflege, auf der Station oder in Gemeinschaftsräumen. „Hier standen gemeinsames Singen, Trommeln oder Musizieren und Improvisieren auf anderen Instrumenten auf dem Stundenplan, zuweilen auch verbunden mit Sitztänzen und Bewegungsspielen“, erklärt Michael Keßler, Musiktherapeut an der SRH Hochschule Heidelberg.

Zum Abschluss des Projektes, das 2015 startete, wurden 182 Patienten/Bewohner der Einrichtungen befragt, 79 Angehörige und 51 Mitarbeiter. Auf einer Skala von 0 bis 10 äußerten sich die Projektteilnehmer mit einem Wert von 8,6 sehr zufrieden mit der Musiktherapie, mit 8,9 Punkten halten sie sie auch für sehr sinnvoll. Der Stellenwert im Haus wurde mit 9,1 Punkten sehr hoch eingeschätzt, die Wirksamkeit mit 8,7 ebenfalls positiv bewertet. So profitieren die Patienten hinsichtlich ihrer Pflegebeziehung. Die Mitarbeiter sprechen von einer Abnahme des Burnout-Risikos und von einer höheren Arbeitszufriedenheit.

Das gemeinsame Singen aktiviert die Bewohner/Patienten, die sehr rege an der Musiktherapie teilgenommen haben. „Auch nach der Musikstunde saßen sie häufig noch zusammen, sprachen miteinander und berichteten ihren Angehörigen davon“, sagt Andreas Lauer, Leiter der Pflegeheimat St. Hedwig. Das bestätigen auch die Bewohner selbst: „Das Gejammer lässt nach.“ Überraschend textsicher sangen so selbst demente Bewohner des Hauses vertraute Lieder mit.

Die Mitarbeiter sehen, dass die Musiktherapie eine emotionale und körperliche Aktivierung bei den Bewohnern bewirkt: „Sie unterstützt Patienten im Umgang mit Krankheits- und Alterungsprozessen.“ Die Patienten klingelten seltener nach den Mitarbeitern und gönnten ihnen damit mehr Ruhepausen – so erleichterte die Musiktherapie auch die gesamte Pflegesituation. „Auch die Mitarbeiter summten gelegentlich vor sich hin“, bemerkt Andreas Lauer.

Die Angehörigen erleben die Patienten/Bewohner häufig aktiver als sonst und entdecken, welche Ressourcen noch in ihnen schlummern. So wirkt die Musiktherapie auch auf die Angehörigen beruhigend.

„Es wurde vielfach der Wunsch geäußert, das Projekt fortzusetzen“, berichtet Projektleiter Prof. Dr. Thomas Hillecke von der SRH Hochschule Heidelberg. „Unsere Studierenden und Dozenten arbeiten weiterhin sehr eng mit der Pflegeheimat St. Hedwig zusammen, auch in der Physio- und Ergotherapie. Unseren Studierenden, die auch über das Projekt Musiktherapie 360° Bachelorthesen geschrieben haben, schätzen diese Praxisnähe und direkte Zusammenarbeit sehr. Die Erfahrungen hier fließen ein in den wissenschaftlichen Fortschritt.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Thomas Hillecke, thomas.hillecke@srh.de

Weitere Informationen:
https://www.rnf.de/mediathek/kategorie/ ... ochschulma... (ab der 27. Minute)
https://www.regenbogen.de/blogs/blogs/s ... iktherapie
https://www.hochschule-heidelberg.de/de ... ie-360/?L=...
https://www.hochschule-heidelberg.de/de ... sind-frei-..

Quelle: Pressemitteilung vom 15.10.2018
Janna von Greiffenstern Kommunikation und Service
SRH Hochschule Heidelberg
https://idw-online.de/de/news703992

WernerSchell
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Angenehmer altern mit Musiktherapie

Beitrag von WernerSchell » 26.11.2018, 06:57

Bericht der Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 20.11.2018:

Serie Inklusion in Neuss — über das Abbauen von Barrieren:
Beim Singen sind alle gleich

Ein Chor für alle: Angefangen hat die Truppe mit vier Mitgliedern, heute sind es über 30.

> https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-34587041[/color][/size][/b]

Neuss Der Neusser Jedermannchor verbindet Menschen mit und ohne Behinderung.
Von Viktor Marinov
Die Sänger haben einen Kreis gebildet, manche wippen mit den Füßen, andere haben die Augen geschlossen oder machen sanfte Bewegungen mit ihren Händen. „Kumbaya my lord, Kumbaya...“ Der Lagerfeuer-Klassiker hallt durch den Raum der Musikschule. „Die erste Strophe singen die Männer, die zweite singen die Frauen, die letzte alle zusammen!“ Christina Döhlings meint den Satz als Sing-Anleitung, die letzten zwei Worte treffen aber auch genau die Essenz der Gruppe, die sie leitet: „Alle zusammen“. Menschen mit und ohne Behinderung, Junge und Alte, Frauen und Männer singen im Jedermannchor gemeinsam – und das ziemlich erfolgreich.

INFO
Die nächsten Auftritte des inklusiven Chors
Dienstag 20. November NGZ-Inklusionstalk, 18.30 Uhr, in der Pegelbar, Am Zollhafen 5.
Mittwoch 21. November beim Erfttaler Pflegetreff, 15 Uhr, Harffer Straße 59 (muss richtig Bedburger Straße 57 heißen)
> http://www.wernerschell.de/forum/neu/vi ... =7&t=22823

Erster Advent 2. Dezember, Adventsbasar im Quirinus-Haus, 14 Uhr, Meertal 220.
… (weiter lesen unter) …. https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-34587041

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Alt werden ist nichts für Weichlinge

Beitrag von WernerSchell » 07.11.2020, 18:09

"Alt werden ist nichts für Weichlinge. Du fängst an, auseinanderzufallen, aber du musst dich nur zusammenreißen und wieder zusammenfügen. Vielleicht gefällt es dir nicht, älter zu werden, aber was ist die Alternative? Du bist hier. Nimm es an und umarme es. Setze deine Erfahrung ein, um anderen Menschen etwas zurückzugeben." - Iris Apfel

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Eine andere Darstellung!


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Musik als Königsweg zu Menschen mit Demenz

Beitrag von WernerSchell » 11.08.2025, 12:13

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
PRESSEMITTEILUNG vom 11. August 2025


Musik als Königsweg zu Menschen mit Demenz
Broschüre der Deutschen Alzheimer Gesellschaft gibt Praxis-Tipps

Menschen mit einer Demenz, deren Gedächtnis stark eingeschränkt ist, können sich plötzlich wieder an Liedtexte und Situationen erinnern, wenn sie Lieder aus ihrer Jugendzeit hören. Musik kann beleben, aktivieren, die Stimmung aufhellen. All dies lässt sich auch in der Begleitung von Menschen mit einer Demenz erleben. Wie es gelingt, Musik im Alltag so einzusetzen, dass sie ihre positive Wirkung entfalten kann, zeigt die Broschüre „Musik in der Begleitung von Menschen mit Demenz“, die sich vorrangig an An- und Zugehörige richtet.

„Musik hören, singen, selbst musizieren oder sich zu Musik bewegen und tanzen – es gibt ganz unterschiedliche Wege, auf denen Musik wirken kann“, sagt Swen Staack, 1. Vorsitzender der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. „Nur einfach das Radio einzuschalten ist oftmals nicht genug, doch wenn man versteht, worauf es ankommt, kann gerade Musik das Leben von Menschen mit Demenz und ihren An- und Zugehörigen intensiv bereichern.

Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir mit Hilfe der Bundesinitiative Musik & Demenz diese wichtige Broschüre nach vielen Jahren komplett überarbeiten und neu auflegen konnten. Durch eine Projektförderung der Knappschaft ist es uns möglich, sie sogar kostenlos zur Verfügung zu stellen.“

Die Broschüre wurde ursprünglich von den Musiktherapeutinnen Dorothea Muthesius, Mechthild Hamberger und Mary Laqua verfasst. die Überarbeitung mit Ergänzungen zu aktuellen Entwicklungen in Musikgeragogik und Musiktherapie sowie zu musikbasierten Angeboten für die 5. Auflage hat Kerstin Jaunich von der Bundesinitiative Musik & Demenz übernommen – unter Mitwirkung von Prof. Dr. Jan Sonntag (MSH Medical School Hamburg) und Prof. Dr. Alexander F. Wormit (SRH University of Applied Sciences Heidelberg).

"Musik ist universell verbindend und berührt jede und jeden von uns – unabhängig von Bildung, Einkommen oder kultureller Herkunft. Für die Musik-Fachverbände, die sich in der Bundesinitiative Musik & Demenz zusammengeschlossen haben, bietet die Zusammenarbeit mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft eine großartige Chance, Demenzbetroffene und ihre An- und Zugehörigen deutschlandweit zu erreichen und sie über die positiven Wirkungen von musikbezogenen Aktivitäten zu informieren", so Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats.


Die Broschüre
Deutsche Alzheimer Gesellschaft: Musik in der Begleitung von Menschen mit Demenz. Informationen und Praxis-Tipps für den Alltag. 5. komplett überarbeitete Auflage 2025, 56 Seiten, gedruckt oder als PDF, kostenlos. >
Hier bestellen > https://t54a4beb8.emailsys1a.net/c/126/ ... ff00f.html


Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Rund zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken etwa 400.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,3 bis 2,7 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist als Interessenvertreterin von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen im Lobbyregister des Deutschen Bundestags eingetragen und hat sich dem dafür geltenden Verhaltenskodex verpflichtet.

Kontakt für Presse und Medien
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Susanna Saxl-Reisen, Nora Landmann, Jessica Kortyla
Keithstraße 41, 10787 Berlin
Tel: 030 – 259 37 95 0, Fax: 030 – 259 37 95 29
E-Mail: presse@deutsche-alzheimer.de
www.deutsche-alzheimer.de

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