St. Elisabeth-Krankenhaus in Grevenbroich muss mit seinen vielfältigen Leistungsangeboten erhalten bleiben

Moderator: WernerSchell

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

"Beef der SPD-Bürgermeister: Was droht nun dem `Lukas´?

Beitrag von WernerSchell » 16.03.2025, 10:04

Der Stadt-Kurier - Lokalanzeiger für Neuss - hat das Thema Notfallversorgung mit Blick auf das Lukaskrankenhaus Neuss aufgegriffen und am 15.03.2025 mit dem Titel "Beef der SPD-Bürgermeister: Was droht nun dem `Lukas´?" berichtet. – Wie ich schon wiederholt ausgeführt haben, ist das Thema Krankenhausangebote in Grevenbroich / Notfallversorgung auch mit Blick auf Neuss von Bedeutung. Die Patienteninteressen im Rhein-Kreis Neuss müssen umfassend in den Blick genommen werden. - Werner Schell

Lukas Bericht Stadt Kurier 15032025.jpg
Lukas Bericht Stadt Kurier 15032025.jpg (518.8 KiB) 1533 mal betrachtet

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

St. Elisabeth-Krankenhaus in Grevenbroich .... Aufreger der Woche

Beitrag von WernerSchell » 22.03.2025, 09:30

Aus dem Newsletter der Neuss-Grevenbroicher Zeitung vom 22.03.2025:

Aufreger der Woche
Bei einem absoluten Reizthema im Kreis gab es am Donnerstag eine Entscheidung von der Landesregierung - dachten wir jedenfalls zuerst. Es geht um die Umstrukturierung beim Rheinland-Klinikum: Der Krankenhausverbund hat wirtschaftlich große Probleme. Um das Unternehmen wieder flott zu kriegen, soll unter anderem die Geburtsstation im Dormagener Krankenhaus schließen. Auch die Notfallambulanz in Grevenbroich soll dichtmachen. Gegen diesen Plan gibt es seit Monaten heftigen Protest, der zuletzt verbunden war mit der Hoffnung auf die Landesregierung: Die musste die beiden Schließungen nämlich noch genehmigen. Nachdem es erst hieß, das sei jetzt geschehen - verbunden mit verständlichem Wutgeheul in Dormagen und Grevenbroich - ruderte das Gesundheitsministerium am Freitag ein paar Meter zurück: Zugestimmt habe man gar nicht, sondern nur „Hinweise“ zum weiteren Verfahren gegeben.
Was das nun bedeutet für Dormagenerinnen, die demnächst Kinder bekommen möchten, oder für Grevenbroicher, die nach einem Schlaganfall eilig in eine Klinik gebracht werden müssen? Unklar.
Klar ist nur, dass alle beteiligten Akteure maximal unglücklich kommunizieren - und Gefahr laufen, nicht nur im Süden des Rhein-Kreises das Vertrauen in die Politik zu beschädigen. Meine Kollegen Andrea Lemke und Jakub Drogowski haben tapfer versucht, den Sachstand zusammenzufassen. ... > https://newsletter.rp-online.de/d?p0db5 ... 000fnhb7wi Und einen Kommentar können Sie hier lesen.  ... > https://newsletter.rp-online.de/d?p0db5 ... 000f0dxeyq

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

Gesundheitsexperten der NRW-Kreise warnen vor Unterversorgung im ländlichen Raum

Beitrag von WernerSchell » 08.05.2025, 08:30

Medizinische Versorgung
Gesundheitsexperten der NRW-Kreise warnen vor Unterversorgung im ländlichen Raum

Düsseldorf – Der Gesundheitsausschuss des Landkreistags NRW fordert umfassende Anstrengungen, um eine gute und schnell erreichbare medizinische Versorgung auch in ländlicheren Gebieten in NRW sicherzustellen.

Die medizinische Versorgung im kreisangehörigen Raum – sowohl im ambulanten, als auch im stationären Bereich – steht weiterhin vor enormen Herausforderungen. Hauptgrund ist die beträchtliche Ruhestandswelle in den kommenden Jahren. Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigungen, die im ambulanten Bereich den Sicherstellungsauftrag haben, waren erneut Gäste im Gesundheitsausschuss des Landkreistags NRW (LKT NRW). Sie gaben einen Überblick über den derzeitigen Stand, die prognostizierte Entwicklung und die ergriffenen Maßnahmen. Außerdem wurde über kommunale Gegenstrategien, etwa die Errichtung eigener Medizinischer Versorgungszentren, beraten.

„Die Sicherstellung der ambulanten Versorgung ist die wichtigste Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen. Die Kommunen unterstützen diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Die allgemeinen Rahmenbedingungen werden durch Bund und Land gesetzt. Alle Beteiligten müssen gemeinsam die erforderlichen Anstrengungen unternehmen, um für die Menschen auch in dünner besiedelten Teilen unseres Landes eine schnell erreichbare und zugleich hochwertige medizinische Versorgung sicherzustellen“, fasste der Ausschussvorsitzende, Landrat Jürgen Müller (Kreis Herford), die Forderungen des LKT NRW zusammen.

Auch im stationären Bereich bedürfe es weiterer Schritte: „Die Bundesreform, die Anfang des Jahres in Kraft getreten ist, wird den Bedürfnissen ländlicher Regionen nicht umfassend gerecht. Eine wohnortnahe Grund- und Notfallversorgung, aber auch die Fach- und Spezialversorgung muss auch abseits der Ballungszentren gewährleistet bleiben“, erklärte Müller. Die Reform müsse nochmals angepasst werden, entsprechende Signale im Koalitionsvertrag auf Bundesebene seien positiv zu bewerten.

Ungelöst sei auch weiterhin das Finanzierungsproblem der Kliniken. „Weil Bund und Land die Kliniken nicht ausreichend finanzieren, müssen seit Jahren die Kommunen selbst die Existenz vieler Krankenhäuser vor Ort mit eigenen Mitteln sichern, obwohl dies eigentlich nicht ihre Aufgabe ist“, kritisierte der Ausschussvorsitzende. Allein die NRW-Kreise hätten für die Jahre 2021 bis 2025 mehr als 600 Millionen Euro aus den eigenen Haushalten dafür bereitgestellt. „Hier muss dringend nachgesteuert werden“, so Müller.

Hinweis
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressesprecherin Rosa Moya, Telefon: +49 211 30 04 91 160, E-Mail: r.moya@lkt-nrw.de.

+++++++++++

Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (LKT NRW) ist der kommunale Spitzenverband der 31 Kreise des Landes mit rund 11 Millionen Einwohnern.

Quelle- Pressemitteilung vom 07.05.2025
Verena Briese
Pressewesen, Öffentlichkeitsarbeit
Verbandszeitschrift EILDIENST
Landkreistag Nordrhein-Westfalen
Kavalleriestraße 8, 40213 Düsseldorf
Fon +49 211 300491-101
v.briese@lkt-nrw.de
www.lkt-nrw.de

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

Krankenhausversorgung im Rhein-Kreis Neuss patientengerecht gestalten

Beitrag von WernerSchell » 10.06.2025, 08:11

Krankenhausversorgung im Rhein-Kreis Neuss patientengerecht gestalten


Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


10.06.2025

An die Neuss-Grevenbroicher Zeitung mit der Bitte, das nachfolgend angesprochene Thema noch einmal umfänglich aufzugreifen.
Danke im Voraus!


Nachrichtlich an weitere Beteiligte mit der Anregung,
für eine bessere Krankenhausversorgung im Rhein-Kreis Neuss einzutreten.



Sehr geehrte Damen und Herren!

Das Rheinland Klinikum hat wie folgt informiert:

Gesund altern
Wie das geht, verrät Dr. Oliver Franz, Chefarzt und Direktor des Zentrums für Geriatrie und Neurogeriatrie an den Standorten Neuss und Grevenbroich - und zwar diesen September. - Herzliche Einladung und Termine für die Infoveranstaltungen schon mal vormerken. Fragen sind natürlich erwünscht und wir freuen uns auf eine rege Teilnahme

03.09.2025 um 18.30 Uhr
in der Alten Schule Korschenbroich
Steinstraße 18

16.09.2025 um 18 Uhr
Elisabethkrankenhaus Grevenbroich
Seminarzentrum, Raum 3

17.09.2025 um 18 Uhr
in der VHS Dormagen,
Langemarkstraße 1-3

18.09.2025 um 18 Uhr
in der VHS Kaarst
Am Schulzentrum 18

Gut zu wissen
Durch den demographischen Wandel wird das Fachgebiet Geriatrie (Altersmedizin) an Bedeutung gewinnen. Das Rheinland Klinikum trägt dieser Entwicklung mit seinem Zentrum für Geriatrie und Neurogeriatrie und einem Schwerpunkt in diesem Fachgebiet am Elisabethkrankenhaus Rechnung. Informieren Sie sich über die Prozesse des Alterns und darüber wie wir lange fit und mobil bleiben können. Gemeinsam stärker.

Quelle: Texteinstellung Rheinland Klinikum am 09.06.2025 bei Facebook … > https://www.facebook.com/rheinlandklinikum.de

Dazu wurde von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk angemerkt / gepostet:

Geriatrische Informationen und Versorgungsstrukturen sind grundsätzlich wichtig. Darüber zu informieren, kann auch als nützlich erachtet werden. Siehe dazu DIE Veröffentlichung: „Geriatrie - Das gesamte Spektrum der Altersmedizin für Klinik und Praxis“ … es ist eine Veröffentlichung, die sehr zu empfehlen ist … > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... f=7&t=1066 Anhand dieses Standardwerkes wird deutlich, dass Geriatrie ein Fachgebiet ist, dass vielfältige Krankheiten, im Alter unter Umständen mehrere gleichzeitig, in den Blick zu nehmen hat. Dazu sind verschiedene medizinische Fachdisziplinen erforderlich, und auch eine ortsnahe Notfallversorgung. Man denke an Herzinfarkte, Schlaganfälle, Sturzverletzungen. Wenn das Rheinland-Klinikum nun die Geriatrie stärkt, andererseits aber wichtige ortsnahe Leistungen, die vor allem für älteren Patienten wichtig sind, abbaut, ist das alles nicht mehr nachvollziehbar und im Widerspruch zu den Versorgungsinteressen der älteren Generation. Die Boomer werden sich wohl noch wundern!

So wichtig die angekündigten Informationen sein mögen, vorrangig erscheint es dringend geboten, die Krankenhausversorgung in Grevenbroich noch einmal umfassend auf den Prüfstand zu stellen. Ohne in Grevenbroich eine gute Krankenhausstruktur mit stationärer Notfallversorgung vorzuhalten, wird die Geriatrie dort nur unzulängliche Leistungen erbringen können, regelmäßige Verlegungen an andere Häuser (in Neuss) anstreben müssen.

Aktuell sieht es im Übrigen so aus: Die zuständigen Entscheidungsträger / Politiker haben die Patienten, vor allem die älter werdenden Menschen, komplett im Stich gelassen. Es hat sich wohl niemand die Mühe gemacht, die Fortentwicklung der zunehmenden Bedürfnisse im Gesundheitsbereich wahrzunehmen. Wer glaubt, die dringend behandlungsbedürftigen Patienten schnell und unproblematisch mittels Rettungsdienst irgendwo hin transportieren zu können, hat nichts von Notfallversorgung und Patientenwohl verstanden. In Neuss ist bereits jetzt die Krankenhausversorgung / Notfallversorgung grenzwertig. Kommen regelhaft Patienten aus dem Grevenbroicher Raum dazu, muss man mehr als unerfreuliche Engpässe für alle befürchten. - Ich kann nur empfehlen, möglichst nicht krankenhauspflegebedürftig zu werden.

Der Vorstoß für einen Klinikneubau mit enormen Kosten und langer Bauphase ist m.E. völlig daneben. Das Krankenhaus in Grevenbroich kann ohne größeren Modernisierungsaufwand weiter erhalten bleiben; auf jeden Fall die Notfallversorgung durchgehend gewährleisten. Man muss das nur wollen. Wer eine gute und aktuell machbarer Lösung nicht will, muss sich den Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung im politisch verstandenen Sinne gefallen lassen.

Darüber hinaus ist anzumerken, dass ein gesundes Altern zum Allgemeinwissen gehören sollte; jedenfalls wird von hier seit vielen Jahren umfänglich dazu informiert; u.a. wie folgt:

„Geistig fit bleiben – mit 10 Maßnahmen Demenz vorbeugen“ – Informationen dazu wurden ins hiesige Forum übernommen > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... f=5&t=1310 - Seit Jahren plädiere ich dafür, zur Vermeidung von Demenz mehr auf Prävention zu setzen > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... =78&p=2426 Gesundheitsbewahrung geht vor Krankheitsbewältigung > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 236#p14236
Dazu passt: >>> Wie das Gehirn altert - und möglichst lange fit bleibt. In bestimmten Altersstufen soll das Gehirn deutlich abbauen. Was ist dran? Und was kann man dagegen tun? Hirnforscher Prof. Martin Korte informierte bei NDR-Visite am 18.03.2025 (Beitrag 07,42 Min. - verfügbar bis 18.03.2027). .... > https://www.ardmediathek.de/video/visit ... GI4M2Y0NWY

Es erscheint dringend geboten, das Thema ortsnahe Krankenhausversorgung in Grevenbroich noch einmal aufzugreifen und ohne Denkverbote eine patientengerechte Angebotsstruktur zu erhalten / zu gestalten. Die Patienteninteressen im Rhein-Kreis Neuss müssen umfassend in den Blick genommen werden. Bei allen anstehenden Entscheidungen muss das Patientenwohl im Vordergrund stehen! … Und dafür werbe ich seit Jahren! – Siehe insoweit u.a. meinen Brief an den Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Neuss vom 10.12.2024 (> viewtopic.php?f=6&t=509&start=20#p15413 )


Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).


Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

Krankenhausnotfallversorgung in Grevenbroich ist ab dem 17.07.2025 dicht

Beitrag von WernerSchell » 18.07.2025, 06:43

Die Krankenhausnotfallversorgung in Grevenbroich ist ab dem 17.07.2025 dicht. Patienten aus dem Grevenbroicher Raum werden jetzt mittels Rettungsdienst vornehmlich nach Neuss gefahren. Das wird von einigen Leuten, die offensichtlich die Versorgungswirklichkeit ausgeblendet haben, schön geredet. Die Veränderungen werden die Versorgungssituation, v.a. für die massiv älter werdenden Menschen, im Grevenbroicher Raum rapide verschlechtern. Verschlechtern wird es aber auch die Notfallversorgung in Neuss, weil die Notaufnahmen hier bereits jetzt auffordert sind! - > Eine gute medizinische Versorgung sieht anders aus. ...

In den zurückliegenden Jahren habe ich mich wiederholt zu den sich anbahnenden Schließungsorgien in Grevenbroich zu Wort gemeldet und muss feststellen, dass sich jetzt eine Situation ergeben hat, die für den gesamten Rhein-Kreis Neuss eher inakzeptabel ist. Es ist nämlich so, dass die Notfallversorgung der Grevenbroicher nur noch mittels Fahrten des Rettungsdienstes ermöglicht werden kann. Dies wird aber nur eingeschränkt gelingen, da die Notfallversorgung in Neuss bereits seit Jahren selbst notleidend ist und weitere Patientenströme wohl nicht ohne unerträglich lange Wartezeiten für alle abgearbeitet werden können.

Werner Schell

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

Krankenhausnotaufnahme in Grevenbroich trotz Proteste dicht gemacht

Beitrag von WernerSchell » 19.07.2025, 08:21

Eine Bürgerinitiative wurde gegründet, tausende Unterschriften wurden gesammelt - geholfen hat es alles nichts: Die Notaufnahme und die Chirurgie am Grevenbroicher Krankenhaus haben endgültig zugemacht. Das krisengeplagte Rheinland-Klinikum, zu dem der Standort gehört, muss Kosten sparen. Für die Menschen im Süden des Rhein-Kreises heißt das jetzt: Wenn sie mal schnelle Hilfe brauchen, müssen sie im Rettungswagen bis ins Lukas nach Neuss. Ich kann gut verstehen, dass sich viele Bürger deshalb Sorgen machen. Wie es nun weitergeht, hat Christian Kandzorra aufgeschrieben. Seinen Kommentar zur Schließung finden Sie hier > https://newsletter.rp-online.de/d?p0dc2 ... 000k5ukbq0 (Quelle: Newsletter der NGZ vom 19.07.2025).

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

Kreis treibt bedarfsgerechte Stärkung des Rettungsdienstes konsequent voran

Beitrag von WernerSchell » 22.07.2025, 16:11

Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 362/2025
Datum: 22.07.2025



Kreis treibt bedarfsgerechte Stärkung des Rettungsdienstes konsequent voran

Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss treibt die bedarfsgerechte Stärkung des Rettungsdienstes konsequent weiter voran. „Bereits vor der Schließung der Zentralen Notfallaufnahme wurden die Kapazitäten aufgestockt und zusätzliche Fahrzeuge auf die Straße gebracht. Als Träger des Rettungsdienstes hat der Kreis damit frühzeitig umfassende Maßnahmen zur Kompensation der Schließung der Zentralen Notaufnahme am Standort des Rheinland Klinikums in Grevenbroich vorgenommen“, betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. „Der Kreis analysiert zudem fortlaufend Transport- und Einsatzzeiten und wird – falls erforderlich – weitere Kompensationsmaßnahmen umsetzen.“ Zudem fließen alle den Rettungsdienst betreffenden Entwicklungen in die bereits begonnene Gesamtfortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans ein. Die Gesamtfortschreibung, die im Rahmen eines gesetzlich geregelten Verfahrens vorgenommen werden muss, soll Anfang 2026 der Kreispolitik vorgelegt werden.

Zum 1. Juli wurde im Bereich der Wache Grevenbroich der Rettungsdienst von zuvor 2,5 auf vier Rettungswagen (RTW) im 24-Stunden-Betrieb aufgestockt. Auch ein Krankentransportwagen (KTW) ist auf 24 Stunden aufgestockt worden. Dies gilt für alle sieben Wochentage. Zudem bleibt der Notarztwagen in Grevenbroich. Im Bereich der Wache Jüchen wurde – neben dem im 24-Stunden-Betrieb an allen sieben Wochentagen vorgehaltenen Rettungswagen – ein Krankentransportwagen auf 24 Stunden an allen sieben Wochentagen aufgestockt und zu einem Krankenwagen mit Rettungssanitätern aufgewertet. Ein Teil der Fahrzeuge war schon vor dem 01.07.2025 als sogenannter Spitzenbedarf auf den Straßen im Rhein-Kreis Neuss unterwegs, um eine sukzessive Verstärkung des Rettungsdienstes zu erreichen und für eine mögliche Schließung der Zentralen Notfallaufnahme in Grevenbroich auch de facto vorbereitet zu sein. Dies war möglich durch die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Rhein-Kreis Neuss und den im Kreisgebiet tätigen Hilfsorganisationen.

Mit dem jetzt von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und dem Jüchener Bürgermeister Harald Zillikens unterschriebenen Mietvertrag für die auf dem Feuerwehrgelände an der Kelzenberger Straße noch zu errichtenden neuen Rettungswache in Jüchen wird der Standort zudem weiter gestärkt. Die zukünftige Wache bietet Platz für einen zweiten Rettungswagen und für das erforderliche Personal. Der Baubeginn ist für 2026 geplant und die Fertigstellung im Jahr 2027.

Auch in den Bereichen der Wachen Neuss-Mitte und Neuss-Süd wurde der Rettungsdienst bereits aufgestockt. Dort wird ein zusätzlicher Rettungswagen bereits an allen sieben Wochentagen im 24-Stunden-Dienst vorgehalten, auch die Aufwertung eines Krankentransportwagens zu einem Krankenwagen mit Rettungssanitätern an allen Wochentagen im 24-Stunden-Betrieb ist bereits umgesetzt. Damit wurde der Rettungsdienst seit Ende Dezember 2024 Schritt für Schritt insgesamt um 2,5 RTW aufgestockt und die KTW-Vorhaltung in den Wachbereichen Grevenbroich, Jüchen und Neuss-Mitte wurde mehr als verdoppelt.

Am 13.08.2025 tagt eine vom Rhein-Kreis Neuss initiierte Arbeitsgruppe mit Vertretern der Krankenhäuser, der Rettungswachen, der Kreisleitstelle und der Kreisverwaltung, die die Entwicklungen im Rettungsdienst zukünftig analysieren und bewerten wird.

Der Kreistag hat der Teilfortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans und den entsprechenden Maßnahmen einstimmig zugestimmt.

Andreas Buchbauer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Impressum:
Rhein-Kreis Neuss
Der Landrat
Pressesprecher
Benjamin Josephs (V.i.S.d.P.)
Oberstr. 91
41460 Neuss
Tel.: 02131/928-1300

Rhein-Kreis Neuss
Tel: +49 (0) 2131-928-0
Fax: +49 (0) 2131-928-1198
Email: Presse@rhein-kreis-neuss.de


+++
Anmerkung: Der Rettungsdienst kann nicht die Notfallversorgung vor Ort ersetzen.

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

Reform von Notfallversorgung und Rettungsdienst ....

Beitrag von WernerSchell » 24.07.2025, 07:02

Bild

Viele Patienten suchen direkt eine Notaufnahme auf, ohne vorher eine medizinische Ersteinschätzung einzuholen. Dies zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes. So geben 41 Prozent derjenigen an, die eine Notaufnahme aufgesucht hatten, sie hätten sich akut zu schlecht gefühlt, um abwarten zu können. Über den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 gelangten lediglich elf Prozent der Befragten in die Notaufnahme. Die Zahlen zeigten die Unsicherheit der Menschen, was die beste Behandlungsoption sei, so AOK-Vorständin Carola Reimann. Sie begrüßt deswegen die Pläne der Koalition, die liegengebliebene Reform von Notfallversorgung und Rettungsdienst zeitnah anzugehen. Es werde Zeit, die für die Menschen verwirrende Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung im Notfallbereich endlich zu überwinden. – Quelle: Newsletter Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) vom 24.07.2025

Bild

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

Bestandsaufnahme zur Personalstruktur und Ausstattung deutscher Notaufnahmen

Beitrag von WernerSchell » 24.07.2025, 07:42

Bild

DIVI und DGINA legen Bestandsaufnahme zur Personalstruktur und Ausstattung deutscher Notaufnahmen vor

Die Ergebnisse einer Umfrage der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und der Deutschen Gesellschaft für Notfallmedizin (DGINA) zur personellen Ausstattung in deutschen Notaufnahmen zeigen: Weder bei Ärzt:innen noch beim Pflegepersonal sind die geforderten Mindeststandards flächendeckend erfüllt. „Allem voran ist die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte mit Zusatzweiterbildung Klinische Akut- und Notfallmedizin noch viel zu gering, wie auch der Anteil der Pflegekräfte mit Fachweiterbildung Notfallpflege“, kommentiert DIVI-Präsident Professor Florian Hoffmann die vorgelegte Bestandsaufnahme, die jetzt open access publiziert wurde.

„Die Zahlen zeigen: Es sind noch große Anstrengungen erforderlich, um die von uns geforderten Struktur- und Personalanforderungen in Notaufnahmen zeitnah erfüllen zu können“, so auch der Erstautor der Studie, DIVI-Generalsekretär Prof. Uwe Janssens. Schließlich wolle man weiterhin und vor allem in der Zukunft eine qualitativ hochwertige Versorgung aller Patientinnen und Patienten sicherstellen.

Auch bei der interdisziplinären Betreuung gibt es Nachholbedarf. In vielen Notaufnahmen fehlt es an Mitarbeitenden für Sozialdienst, Krisenintervention oder Case-Management – Angebote, die gerade für vulnerable Patientengruppen unverzichtbar sind. „Notfallmedizin endet nicht mit der Stabilisierung der Vitalfunktionen“, weiß Dr. Torben Brod, Sprecher der DIVI-Sektion Strukturen in der Klinischen Akut- und Notfallmedizin und Mitautor der Studie. „Auch psychosoziale Unterstützung und die Koordination weiterer Versorgungswege sind elementar!“

Zahlen und Daten von 176 Notaufnahmen aller Versorgungsstufen dokumentiert

Die Bestandsaufnahme von DIVI und DGINA basiert auf einer bundesweiten Online-Umfrage unter den Leitungen von 1.008 Notaufnahmen in Deutschland. Insgesamt beteiligten sich 176 Häuser aller Versorgungsstufen, von der Basis- bis zur umfassenden Notfallversorgung. Im Fokus standen Personalstruktur und -qualifikation, verfügbare diagnostische und therapeutische Verfahren, Qualitätsmanagement und bauliche Struktur.

Die Befragung erfolgte anonym im Sommer 2023. Grundlage für die Fragen war ein gemeinsam erarbeiteter Vorschlag von DIVI und DGINA zur Mindestvorhaltung in Notaufnahmen.

Fachärzte fehlen – auch in der Kernarbeitszeit der Notaufnahme

Ein zentrales Ergebnis: In rund der Hälfte der Notaufnahmen ist die durchgehende Präsenz von Fachärztinnen und Fachärzten nicht gewährleistet. Besonders kritisch ist die Situation in Häusern der Basisnotfallversorgung – dort lag die permanente ärztliche Anwesenheit teilweise nur bei 76 Prozent. In Krankenhäusern höherer Versorgungsstufen zeigten sich ebenfalls Lücken bei der Präsenz fachärztlich qualifizierter Mediziner:innen in der Kernarbeitszeit.

Nicht besser sieht es bei den Pflegefachpersonen aus. Zwar verfügen rund 90 Prozent der Notaufnahmen über eine fachlich qualifizierte Pflegeleitung. Aber der empfohlene Stellenschlüssel – eine Vollzeitkraft pro 1.200 Patientenkontakte – wird nur in 40 bis 63 Prozent der Kliniken erreicht.

Strukturelle Engpässe auch bei Ersteinschätzung von Notfallpatient:innen

„Die im Zuge der Krankenhausreform so häufig angesprochene und wichtige Patientensteuerung kann in vielen Fällen durch fehlendes und nicht ausreichend qualifiziertes Personal durch die Notaufnahme nicht gewährleistet werden“, betont DIVI-Generalsekretär Janssens, Direktor der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital Eschweiler. Bei der Ersteinschätzung von Notfallpatient:innen zeigen sich strukturelle Engpässe – diese können zu verzögerter Behandlung bei vital bedrohlichen Krankheitsbildern und fehlender Priorisierung mit ineffektiven Abläufen führen.

DIVI fordert mehr Anstrengung bei Weiterbildung des Personals in deutschen Notaufnahmen

Entsprechend müssten jetzt die von den Fachgesellschaften bereits vor Jahren entwickelten Standards für Notaufnahmen flächendeckend umgesetzt werden, fordert die DIVI.

„Der Zeitpunkt der Befragung liegt nunmehr fast zwei Jahr zurück“, gibt Sektionssprecher Torben Brod zwar zu bedenken. „Die Dynamik der angekündigten Reformen in der Notfallversorgung hat so auch möglicherweise bereits zu einer weiteren Verbesserung der Personalstrukturen geführt, aber hier können wir derzeit nur spekulieren.“ „Fakt ist“, ergänzt deshalb DIVI-Präsident Florian Hoffmann, „dass noch mehr Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Weiterbildung des gesamten Personals in deutschen Notaufnahmen weiter zu verbessern! Dazu zählt dann auch die angemessene finanzielle und infrastrukturelle Ausstattung der Notaufnahmen.“

Originalpublikation:
> https://link.springer.com/article/10.10 ... 9-0#citeas

Weitere Informationen:
> https://www.divi.de/pressemeldungen/pm- ... nahmen-vor

Quelle: Pressemitteilung vom 24.07.2025
Nina Meckel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.
> https://idw-online.de/de/news855889

WernerSchell
Administrator
Beiträge: 4209
Registriert: 09.12.2013, 08:22

Krankenhausnotaufnahmen in jeder Hinsicht überfordert!

Beitrag von WernerSchell » 24.07.2025, 08:57

• Eine Bestandsaufnahme zur Personalstruktur und Ausstattung deutscher Notaufnahmen zeigt: Weder bei Ärzt:innen noch beim Pflegepersonal sind die geforderten Mindeststandards flächendeckend erfüllt. … > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 729#p15729
• Viele Patienten suchen direkt eine Notaufnahme auf, ohne vorher eine medizinische Ersteinschätzung einzuholen. Dies zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes. > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 726#p15726



Krankenhausnotaufnahme 24072025.jpg
Krankenhausnotaufnahme 24072025.jpg (144.08 KiB) 332 mal betrachtet

Gesperrt